Geschrieben von Jürgen Fritsche am 07.12.2008 um 21:31:
RE: Fpn
Zitat: |
Original von K. Sippel
Was sagt die FPN 45258 aus, die auf einer Postkarte vom 1.10.1941 steht? |
Hallo Klaus,
Kriegslazarette als Teile der
Kriegslazarett-Abteilungen unterstanden den Armee-Ärzten bei den Armeen, waren also Heerestruppen. Sie waren ortsfest eingesetzt, meist in bestehenden Krankenhäusern, im Unterschied zu mobileren (und kleineren) Feldlazaretten.
Kriegslazarett-Abteilung 605
1. Aufstellung: * 11.2.1941 im WK XII mit 2 Kriegs- und 2 Leichtkranken-Kriegslazaretten.
2. Unterstellung: Heerestruppe.- Einsatz: ?; 1944 mit Teilen in Budapest; 1945 in Siegburg, WK VI
3. Ersatz: 12 Bad Kreuznach, WK XII
Zum Kriegslazarett 1/605, also dem 1. der vorgenannten Kriegslazarette, konnte ich noch keine Daten in meinem Datenbestand finden, aber das Kriegslazarett 2/605 war am 08.10.1941 in Roslawl, Oblast Smolensk, Rußland.
Das ist leider zunächst alles. Auch das LdW hat nichts Konkretes über dieses Kriegslazarett (s. o., nur allgemeine Info über Kr.Laz.Abt.). Das Bundesarchiv / Militärarchiv (BA/MA) gibt an, unter Signatur "RH 50 / 9" Dokumente zur den Kriegslazarett-Abteilungen 601 - 610 zu besitzen.
Warum dies so ist, daß keine oder- falls doch - nur in äußerst geringem Umfang Unterlagen gerade über fast alle San-Einheiten erhalten sind, deutet der Hinweis des BA/MA an:
Zitat: |
Zitat BA/MA:
Der Bestand RH 50 bietet eine unvollständige und bruchstückhafte Überlieferung der Unterlagen der Sanitätseinrichtungen während des Zweiten Weltkrieges.
Der weitaus größte Teil der Unterlagen der Sanitätseinrichtungen im unmittelbaren Frontbereich muss als in den Kriegs- und Nachkriegswirren verlorengegangen angesehen werden; auch können bewusste oder befehlsgemäße Aktenvernichtungen nicht ausgeschlossen werden. |
Insgesamt sind aus dem gesamten 2. WK vergleichsweise nur sehr, sehr wenige Unterlagen von San-Einheiten erhalten geblieben, wie man an den doch recht dürftigen Beständen des Militärarchivs sehen kann. Viel "Papierkram" wurde bereits auf beständiger Flucht zurückgelassen. Denn gerade San-Einheiten mußten, insbesondere an der Ostfront und dem allgemeinen Rückzug ab Anfang 1943 bei unvermutet schnellen Feindein- und durchbrüchen oft Hals über Kopf flüchten, um ihre Verwundeten und sich selbst um Haaresbreite noch retten zu können - und nur allzu oft gelang ihnen nicht einmal das und sie fielen der Roten Armee in die Hände.
Die Rote Armee lehnte es von Anfang an kategorisch ab, dem deutschen Sanitätsdienst den Schutz der Genfer Konvention zuzugestehen - was das für die in ihre Gewalt gebrachten San-Soldaten, Schwestern, Ärzte und die ihnen anvertrauten Verwundeten und Kranken bedeutete, kann man sich leicht ausmalen.
Unterlagen wurden bei überstürztem Rückzug und Flucht normalerweise in aller Eile vernichtet, damit dem Feind keine verwertbaren Informationen in die Hände fallen konnten.