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Geschrieben von Alexiss am 14.12.2009 um 21:21:

  Französischen Soldaten/Großvater gesucht

Hallo zusammen!

Ich bin heute auf eure Seite gestoßen, habe mich direkt registriert, und hoffe bei euch jemanden zu finden der mir helfen kann.

Mein Vater ist 1946 in Messkirch geboren und aus einer Verbindung zwischen einem französischen Soldaten nordafrikanischer Herkunft und meiner Großmutter entstanden.

Leider sind sowohl meine Großmutter als auch mein Vater bereits verstorben, sodass ich auf keine lebenden Quellen zurück greifen kann, die mir zu diesem Thema Auskunft erteilen könnten.

Ich weiß nur, dass er sich Deny(oder ähnlich)genannt haben soll. (Was meiner Ansicht nicht wirklich arabisch klingt).
Mit Nachnamen soll er BenLassen geheißen haben.
(Auch diese Schreibweise ist lediglich aus dem Gedächtnis rekonsrtuiert.)

Wohnhaft eigentlich in Freiburg ist meine Großmutter mit Kindern aufgrund des Krieges aufs Land gegangen. Sie ist nach Engelswies gegangen. Ein ganz kleiner Ort.
Er liegt bei Messkirch, Inzikofen, Großraum Sigmaringen.

Wo der franz. Soldat jetzt genau dort stioniert war ist leider nur zu vermuten.

Eines noch, - angeblich ist der Soldat dann relativ kurze Zeit nach Zeugung oder Geburt meines Vaters mögl. auf dem Weg nach Hause (viel. Nordafrika) auf einem Schiff im Mittemeer untergegangen.
Darüber hat mögl. meine Großmutter einen Brief über das DRK erhalten.

Diese Info ist ebenfalls nicht gesichert, sondern rührt ebenfalls aus meiner Erinnerung aus einem Gespräch mit meiner ältesten Tante, die glaubt, sich daran erinnern zu können.

Eine Suchanfrage bei der Wast und dem DRK läuft, wobei man mir bei beiden Stellen nicht wirklich viel Hoffnung gemacht hat.
Eine Abstammungsurkunde aus Messkirch habe ich mir zuschicken lassen.
Darin findet sich kein Hinweis auf mein Großvater.

Vielen dank im Voraus für jegliche Hilfe die ich bekommen kann

LG Alex



Kann mir irgendjemand Hilfe geben.



Geschrieben von Tobias am 14.12.2009 um 21:50:

 

Hallo Alex,

willkommen im Forum des VKSVG e.V.

ich denke, dass sich hier noch Mitglieder von "Herzen ohne Grenzen" (franz. Verein)melden werden und Dir ihre Unterstützung anbieten werden.

Zunächst aber noch ein paar Fragen und Hinweise von mir.

Wann genau ist den Dein Vater geboren?

Was glaubst Du den wo Dein Großvater stationiert war?

Hast Du bei Deiner Anfrage beim DRK auch nach altem Briefwechsel von Deiner Oma gefragt? Wenn nicht, reicht die Anfrage unter Bezug auf Deiner bereits gestellten Anfrage, nach!

Hat Deine Oma oder Vater irgendwelche finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen?

Gruß
Tobias



Geschrieben von Alexiss am 14.12.2009 um 22:56:

 

Mein Vater ist am 09.09.1946 in Messkirch geboren.

Ich weiß wie gesagt leider nicht wo der Soldat stationiert war.
Ich tippe aber auf die nähere Umgebung dieses kleinen Bauerdorfes.
Also Messkirch, oder Inzikofen oder Sigmaringen.
Ich könnte aber auch noch einmal meine Tante fragen, vielleicht weiß sie es ja doch genau.

Vielleicht weiß jemand im Forum ja auch Bescheid wo gemischte und oder rein nordafrikanische Verbände stationiert waren, oder Verbände, die keine Soldaten aus Kolonien in ihren Reihen hatten.
(Ausschlussprinzip) .

Den Antrag habe ich beim DRK unter diesem Gesichtspunkt (Postwechsel) direkt erweitert. fröhlich

LG Alex



Geschrieben von chantal am 15.12.2009 um 22:33:

 

Ich arbeite seit mehreren Monaten über Suche nach in der französischen Besatzungszone geparkten den Väter.
Ich finde nicht die militärische Organisation erster Besatzungen 1945/1946 .
In Frankreich Vincennes, habe ich nichts gefunden, präzisieren die Archive in Deutschland nicht, die anwesenden Truppen.
Zeugenaussagen von alter Personen von den besetzten Städten (Freiburg, Nagold, Oberkirch) nützlich sein.



Geschrieben von pitt am 16.12.2009 um 21:59:

  RE: Französischen Soldaten/Großvater gesucht

Hallo,

Etliche jüdische Familien die aus dem Maghreb stammen (Marokko, Tunesien und vorwiegend Algerien) tragen den Nachnahmen Benlassen (oder Benlahcen oder auch Benlahssen). Da sie um 1870 auch die franz.staatsbügerschaft erhielten, übernahmen sie auch franz.Vornamen. So wäre ein Denis Benlassen nicht auszuschliessen.

Gruss



Geschrieben von axel am 19.12.2009 um 14:08:

 

Hallo,

Du kannst beim DRK melden.
Weil vielleicht haben sie noch Informationen wegen das Brief.
Vorname ist vermutlich : Denis.

Du kannst auch vielleicht die Franzözischeauswartigesamtarchiv dazu fragen.

Herzliche Grüsse

Franck



Geschrieben von Alexiss am 20.12.2009 um 22:51:

 

Meine Tante ist im Moment im Krankenhaus. Deshalb ist das mit der Erreichbarkeit so eine Sache.
Nur noch ein bisschen Geduld ich werde sie fragen, ob sie noch weiß in welcher Stadt der Soldat stationiert war Augenzwinkern .

Vielleicht kann dir das weiterhelfen Chantal.

Alex Freude


Der Hinweis, dass es vielleicht ein jüdischer Nordafrikaner war, macht die Sache nur noch interressanter.
Danke für den Hinweis Pitt.
Aber kannst du mir vielleicht auch sagen, was man aus diesem Hinweis für einen Nutzen ziehen kann, in Bezug darauf wo man noch suchen oder anfragen könnte.

Alex Augen rollen


Hallo Franck,

glaubst es ist möglich, dass ich einfach mal ins Blaue hinein beim franz. Ausw. amt anfragen soll, und das dann noch auf deutsch - denn pardon, mein franz. ist nicht gut genug

LG Alex



Geschrieben von pitt am 21.12.2009 um 22:33:

 

Hi Alex,

Eine weitergehende « Nachforschung » meinerseits hat lediglich ergeben dass auch noch der Nachname Benlassin (Libanon) in Frage käme.

Da der grösste Teil der Nordafrikanischen Soldaten in die 2ème D.B. des Général Leclerc eingegliedert wurde, bin ich die Namensliste dieser Division durchgegangen, leider ohne Erfolg. Ein Benlassen, Ben Lahcen oder Benlassin ist dort nicht geführt. Schade. Hätte die Suche enorm erleichtert in Sachen franz.Besatzungseinheit im Raum Sigmaringen im Jahre 1946, da der Weg der 2e DB reichlich dokumentiert ist.

Des Weiteren habe ich im Verlustverzeichniss der im 2.WK verstorbenen franz.Soldaten einen einzigen Ben Lahcene (Roger) finden können…

Sollte der Gesuchte algerischer Abstammung sein, wäre es von Nutzen sich an den :
Centre des Archives d’Outremer
29, chemin du moulin Detesta
13090 Aix-en-Provence
zu wenden. Will ich gern für dich übernehmen, sollten deine franz.Sprachkenntnisse unzureichend sein. Jedoch müsste vorher, und da schliesse ich mich Franck an, die Sache mit dem Brief des DRK geklärt sein, zumal der Zustand deiner Tante es erlaubt. Jeder kleinste Hinweis über die Person, das Herkunftsland oder seine Einheit würde die Suche erleichtern

Bezüglich der Besatzungseinheit im Raum Sigmaringen wäre vielleicht eine Anfrage beim Staatsarchiv Sigmaringen Karlsstr.1-3 Tel. 07571/101-551 angebracht.

Mit freundlichen Grüssen aus dem benachbarten Elsass.



Geschrieben von Alexiss am 29.12.2009 um 22:31:

 

Hallo Pitt und an alle anderen!

Frohe Weihnachten wünsche ich euch Allen. Ich hoffe ihr hattet alle ein besinnliches Fest.

vielen Dank das du Deine Hilfe angeboten hast.

Ich war über Weihnachten bei meiner Tante im Krankenhaus und habe sie noch mal genau befragt, zu dem was sie aus ihrer Erinnerung noch so weiß.

Also zu dem genauen zeitlichen Ablauf der Dinge kann sie lediglich schätzen.
Sie glaubt, dass so 44/45 die Franzosen gekommen sind.
Damit sind allerdings Einheiten gemeint die recht schnell weitergezogen sind. Und es handelte sich dabei um Einheiten die sich vornehmlich aus westeuropäischen Soldaten zusammensetzten.

Erst danach 45/46 kam dann eine Einheit die fast ausnahmslos mit nordafrikanischen Soldaten zusammengesetzt war.
Meine Tante ist sich relativ sicher, dass das fast alles Marokkaner waren.
Bei diesen Soldaten war auch mein Großvater dabei.

Und jetzt zur Örtlichkeit der Stationierung.
Die Marokkaner waren in Engelswies stationiert.
Es gibt einige kleine Bauerndörfer drumherum wie z. B. Vilsingen.
Aber die Wahl der Franzosen fiel auf Engelswies, weil Engelswies zu diesem Zeitpunkt eine recht große Autowerkstatt hatte.

Sie glaubt, dass die Marokkaner so ungefähr ein knappes Jahr in Engelswies waren.
Dann mussten sie weiter.
Mein Großvater konnte wohl mit am längsten bleiben, da meine Großmutter von ihm ja Schwanger war.
Er musste dann aber doch gehen und ging auch noch vor der Geburt meines Vaters.

LG Alex smile



Geschrieben von bags1960 am 29.12.2009 um 22:55:

  Engelswies

Hallo Alex,

Zitat:
Die Marokkaner waren in Engelswies stationiert.


der Ort Engelswies hat eine Dorfgeschichte (Chronik) und dort wird man bestimmt wissen,
welche französischen Truppen zu besagter Zeit dort stationiert waren.
Versuch macht Klug.
Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. Einfach schreiben oder dort anrufen.

Link: http://www.inzigkofen.de/Engelswies.htm

Gruß Michael



Geschrieben von pitt am 31.12.2009 um 15:00:

  RE: Engelswies

Hi Alex,

Bei weiteren Nachforschungen Augen rollen in Richtung marokkanische Einheiten (Goumis und Spahis) bin ich auf einen gewissen Ben Lahcen Gamrani (was ja deinem anfangs eingeführten Deny schonmal ähnelt) Mohamed oder Ahmed, gestossen.

Er gehörte dem 1er RTM an (1er régiment de tirailleurs marocains) das in den letzten Monaten des Krieges auf einer Linie Freudenstadt, Donaueschingen, Bodensee eingesetzt war. Auch Orte wie Biesendorf, Mossenheim, Engen werden genannt.

Eine Besonderheit dieses Herren war, dass er als sous-lieutenant (unterster Offiziersgrad in der franz.Armee) in der 6ème compagnie, 2ème bataillon diente. Was damals ja für einen "Kolonialen"nicht üblich war. Es müsste also schon als forscher, vornehmer, etwas adliger "Geck" aufgetreten sein großes Grinsen

Es bietet sich an bei deiner Tante vorsichtig nachzufragen ob sie sich an "sowas" erinnern kann.

Umsonst soll nichts gewesen, bei einer negativen Antwort, könnte man schonmal sein Hauptaugenmerk auf die Schreibweise Ben Lahcen legen Freude .

Bleibt mir nur noch Dir und der ganzen Leserschaft ein glückliches neues Jahr zu wünschen.

Salut



Geschrieben von Alexiss am 01.02.2010 um 22:27:

 

Hallo,

es wird Zeit, dass ich mich wieder melde.

Habe heute Post vom DRK bekommen.
Leider einen Negativbescheid. böse


Ihr lasst mich immer noch hoffen. smile

Ich habe den Ortsvorsteher von Engelswies erreicht.
Der kennt vielleicht jemand, der mir helfen kann und meldet sich die Tage bei mir.

Vielen Dank Pitt für deine Mühen.
Ich werde bei meiner Tante nachfragen, ob sie das noch weiß.

Alex


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