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-- 419. Bau-Pionier-Bataillon Schicksal (http://www.vksvg.de/thread.php?threadid=6744)


Geschrieben von baupionier419 am 25.03.2011 um 12:46:

  419. Bau-Pionier-Bataillon Schicksal

Hallo werte Forenbesucher und Forenmitglieder.

Ich habe vor gut 5 Jahren begonnen, die Bataillonsgeschichte des 419. Bau-Pionier-Bataillon zum Gedenken meines 1991 verstorbenen Großvaters Karl Karaus ansatzweise zu dokumentieren.

Leider ist bei dieser recht uninteressanten und unbekannten Formation bei den öffentlichen Stellen nicht viel zu erforschen gewesen. Aber nach und nach kam immer mehr Material zusammen, welches ich auf meiner Webseite dokumentiert habe.

www.karaus.de

Unter der Rubrik
Politik Militär 1914 - 1945 gibt es das

Bau Pionier Bataillon 419

sowie den Werdegang meines Großvaters bei dieser Einheit.

Kurze Info:
Eigentlich zum Stellungsbau im Rückwärtigen Bereich vorgesehen, geriet die 419.te anfangs 1943 in die schweren Abwehrkämpfe und wurde eingekesselt. Die mir vorliegenden Vermisstenlisten sprechen da eine eindeutige Sprache.

Auszug aus der Webseite:

01.1943 Unterstellung 2.Armee an der Woronesch Donfront als Bau-Bataillon 419 erste Einkesselung (eigene Erkentnisse)Die Pioniere, im Kampf unerfahren und unzureichend bewaffnet, kamen zum infanteristischen Einsatz. Sie gelangten im schweren Abwehrkampf über Turowo und Wjasnowatkowa südlich von Kastornoje zum Olympfluss, wo Sie Ende Januar in schwere und äußerst verlustreiche Abwehrkämpfe verwickelt wurden. Nur wenigen gelang es schließlich Anfang Februar die Auffangstellung Tim zu erreichen.Nach kurzer Ruhepause wurden Sie dort wieder zur Abwehr gegen einen überlegenen Feind eingesetzt, auch dort ist es zu Verlusten gekommen.

2.06.1944 bis in den Juli 1944 unter der 4. Armee bei Witebsk zweite Einkesselung (eigene Erkenntnisse)Bei Start der russischen Offensive war das Bau Pionier Bataillon im rückwärtigen Bereich der 4.Armee verteilt eingesetzt.Als die Front zerbrach, Flucht auf verstopften Straßen, Tieffliegerattacken.Daher der Versuch, durch den Sumpf zu entkommen. Dabei schwerste Kämpfe mit Partisanen. Das alles führte zu hohen VerlustenNach erreichen des Flussüberganges und Aufgabe aller Fahrzeuge bei Borissow schwere Abwehrkämpfe gegen vorrauseilende russische Panzerspitzen.Die Abwehr von Panzern (als Baupionier Bataillion !!!!) unzureichend ausgerüstet ohne richtige panzerbrechende Waffen, weist auf Panzerkampf Mann gegen Panzer hin (eingraben, überrollen lassen, Hafthohlminen anbringen, oder Handgranaten , nachdem der Panzer erklettert wurde, in den Einstieg geworfen).Wenige erreichten die deutsche Auffanglinie, dabei kurze Ruhepause dann weitere schwere Abwehrkämpfe in der AuffangstellungWenige überlebten diese Kämpfe, die Reste wurden dann ins baltische Loch geworfen, danach dann in einer relativ ruhigen Zeit zur Ostpreussenstellung verlegt.


Im Frühjahr 1945 ging dann diese Einheit aufgeteilt in mehrere Bereiche ( Festung Königsberg) sowie im Fleischwolf Heiligenbeiler Kessel unter.
In diesen tragischen Tagen kam es dann zu unvorstellbaren Tragödien für Bevölkerung und zurückflutende Truppen

Auszug:

Restliche Teile wurden im Heiligenbeiler Kessel (auch genannt Heiligenbeiler Fleischwolf) sowie in Braunsberg und Eisenberg eingesetzt und leisteten dort bis zur Vernichtung verzweifelten Widerstand. Die eingeschlossenen Wehrmachtsteile am Frischen Haff zusammengedrängt im Fleischwolf Heiligenbeiler Kessel, Ausweichbewegung zur Halbinsel Balga, Kapitulation 25.03.1945 Halbinsel Balga. Flucht weniger Einheitsangehörige über das Haff zur Frischen Nehrung auf Flößen oder Boote und nach Pillau. In Pillau wieder äusserster Wiederstand !! Bis auch dieses fiel.


Das ganze liest sich heute nüchtern und unpersönlich, man kann diese Leiden heute nicht mehr ermessen. Die heutige nachkommende Generation interessiert das alles nicht mehr.

Wer zum Bau-Pionier-Bataiollon 419 Infos sucht, oder Angehörige, sei herzlich eingeladen, mich zu kontaktieren. Ebenso beantworte ich gerne auch Fragen im allgemeinen zu Bau Pionier Bataillone aus technischer oder Organisationssicht.
mfg Martin Karaus



Geschrieben von unicorner am 18.02.2012 um 20:19:

  RE: 419. Bau-Pionier-Bataillon Schicksal

Guten Abend,
mein Opa wird seit dem 22.06.44 bei Tolotschin vermisst. Er war bei der Organisation Todt. Hier im Forum auch unter "Matthias Schreiber"
geführt. Waren vielleicht O.T. Gruppen der 419 zugeteilt oder angeschlossen? Haben Sie darüber Informationen?


MfG

P. Schreiber



Geschrieben von baupionier419 am 18.02.2012 um 20:47:

  RE: 419. Bau-Pionier-Bataillon Schicksal

Werter Herr Schreiber.

nein leider habe ich über die OT keinen einzigen Anhaltspunkt bei der 419. gefunden. Was ich aber nicht ausschließen kann da dazu keinerlei für oder gegen Quellen vorliegen.

Tolotschin ? Ukraine heutiges Tultschyn? dann wäre der Ort weit entfernt von Minsk im Juni44 als die Mtteilfront bei Witebsk zusammenbrach und die 419. in den Abgrund zog.

beste Grüße

Martin Karaus



Geschrieben von unicorner am 18.02.2012 um 20:52:

  RE: 419. Bau-Pionier-Bataillon Schicksal

Guten Abend Herr Karaus,
die Entfernung Minsk - Tolotschin - (Neu: Tultschyn) ist bekannt. Dachte vielleicht an gemeinsamer Rückzug im Rahmen der Sommeroffensive.

Trotzdem Danke

Peter Schreiber



Geschrieben von baupionier419 am 18.02.2012 um 21:08:

  RE: 419. Bau-Pionier-Bataillon Schicksal

Hallo Hr Schreiber

gerne. weiterhin sollten Sie eine Querverbindung finden OZ und 419. bitte sofort melden. Sofern ich etwas finde poste ich es hier.

einzig habe ich eine Umstellung in ein Turkregiment, vielleicht gibt es hier Ãœberschneidungen

Befehl vom 06.05.1944.
Die 4. Kompanie jedes Bau Pionier Batallion wurde als turkmenische Kompanie umgestellt und ausgerüstet. Die Stammbesatzung war deutscher Herkunft, die Pioniere waren zentralasiatischer Herkunft.
(KStN 2046 (T) as of 1.11.1943)


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