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Geschrieben von AngelB am 02.10.2011 um 16:48:

  Macht das die WASt ?

Hallo in die Runde,

ich habe mal eine Frage: Wenn man Auskunft ueber den Werdegang eines Soldaten im 2. WK haben moechte, wendet man sich da an die WASt ?
Ich wuerde gerne wissen, wann er eingezogen wurde, zu welcher Einheit er gehoerte und wo eingesetzt,FPN- u. EKM-Nr, Verwundung, Gefangennahme etc.), weiss aber so recht nicht, wohin ich mich wenden soll.

Gibt es ueber diese Ereignisse noch irgendwo Belege/Urkunden (z.B. Soldbuecher, Wehrpaesse) oder so ? Liegen die bei der WASt oder wo ?

Ich habe da noch einen Familienangehoerigen, der Soldat im ERSTEN Weltkrieg war und ueber den ich ebenfalls solche Auskuenfte haben moechte, aber wo wende ich mich hin - oder gibt es da gar nichts mehr.

Es waere toll, wenn mir da jemand auf die Spruenge helfen koennte.

Schoenen Feiertag
AngelB



Geschrieben von Giro am 02.10.2011 um 17:20:

 

Moin AngelB,

ja, wende dich an die WAST. Du brauchst nur nachzuweisen, dass du der letzte lebende Angehörige bist oder eine Vollmacht besitzt, die dich im Namen dessen berechtigt, Auskünfte ein zuholen.
Ist alles ok, erhälst du in etwa 15 Monate, wenn etwas dort vorliegt die vorhandenen Daten.
Die Auskunft ist kostenpflichtig.

www.dd-wast.de

Dauert dir das zu lange, so kannst du auch Daten hier einstellen und dann sehen wir einmal, was wir vor der WAST ausgraben können.

Gruß
Dieter



Geschrieben von Jürgen Fritsche am 03.10.2011 um 00:41:

 

Zitat:
Original von Giro
ja, wende dich an die WAST. Du brauchst nur nachzuweisen, dass du der letzte lebende Angehörige bist oder eine Vollmacht besitzt, die dich im Namen dessen berechtigt, Auskünfte ein zuholen.

Moin,

die Auskunft ist leider nicht sehr zielführend und zudem reichlich ungenau ...

Zum einen hat die WASt nach eigener Auskunft aus dem 1. Weltkrieg nur folgende Bestände:

Zitat:
Folgende Bestände und Unterlagen sind in der Deutschen Dienststelle (WASt) vorhanden:
[...]
4. Über 2.100.000 Personalunterlagen der deutschen Marine (Kaiserlich-Deutsche Marine, vorläufige Reichsmarine, Reichsmarine, Kriegsmarine, deutscher Minenräumdienst und dienstverpflichtete Handelsseeleute) für die Zeit von 1871 bis 1947.
[...]
8. Zentralgräberkartei über Kriegssterbefälle mit 900.000 personenbezogenen Meldungen für den I. Weltkrieg


Weitere Unterlagen aus dem 1. Weltkrieg befinden sich im BA/MA in Freiburg.


Zum anderen gibt die WAST nur nach Anwendung des "Gesetzes über die Verarbeitung personenbezogener Daten bei der Deutschen Dienststelle (WASt) vom 26.01.1993" Auskunft:

Zitat:
Demnach ist die Übermittlung hier vorliegender personenbezogener Daten über lebende Kriegsteilnehmer an Privatpersonen und Institutionen außerhalb des öffentlichen Bereichs nur mit Genehmigung der Betreffenden selbst möglich. Bei Gefallenen oder Verstorbenen ist dagegen eine Auskunftserteilung nur mit Zustimmung der nächsten Angehörigen möglich.


Man muß also keineswegs, wie oben behauptet, "der letzte lebende Angehörige" sein oder von diesem eine Vollmacht beseitzen.

Bei Kriegsteilnehmern des 1. Weltkriegs, die nach Überleben des Krieges inzwischen altersbedingt durchweg verstorben sein dürften, kommen also nur noch "nächste Angehörige", also in direkter Linie vom Gefallenenen / Verstorbenen abstammende Personen in Frage!

Dies sollte am besten bereits bei Antragstellung nachgewiesen werden.

Ist man selbst allerdings kein direkter Nachfahre, muß man sich für eine Auskunftserteiluing von einem direkten Nachfahren (der dies natürlich ebenfalls erst nachweisen muß) eine Vollmacht ausstellen lassen.



Geschrieben von Giro am 03.10.2011 um 07:34:

 

Moin AngelB,

erspare dir die abgezählte Erbsen. In der von mir angegebenen Webadresse erfährst du alles, was du an Lösungen für deine Fragen benötigst.

Lieben Gruß
Dieter



Geschrieben von Alexander am 03.10.2011 um 10:49:

 

Hallo Jürgen,

es ging hier aber vornehmlich um die Suche nach einem Soldaten, der am Zweiten Weltkrieg teilgenommen hat, darum passt die Antwort von Dieter schon in weiten Teilen!
Dieses "Gesetz" dass du nennst, ist in seiner Auslegung auch sehr, sehr schwammig. Und wird auch nicht immer so angewendet, wie es im Text steht, leider.

@Angela, im Online-Formular der WASt kannst du ja etwas zu den Angehörigen des Gesuchten schreiben (Kinder, Neffen/Nichten oder verstorben etc...). Die WASt wird sich dann schon melden, wenn sie eine Vollmacht benötigen.

@Jürgen, dein Hinweis zum BA/MA für die Suche nach einem Soldaten des 1. Weltkrieges ist da genauso wenig zielführend! Dort liegen nur sehr sehr wenigen Krankenunterlagen (soweit ich dass im Kopf hab Geburtsjahrgänge vor 1870, sowie Krankenunterlagen der im Juli geborenen der Jahrgänge 1890-99) und einige Unterlagen der Preußischen Armee.

Angela, in Sachen 1. WK sieht es Personalunterlagen-technisch nicht sonderlich gut aus, außer der Gesuchte war in der württembergischen, badischen oder bayerischen "Armee" (in Sachsen sind die Stammrollen soweit ich dass mitbekommen habe auch nicht komplett überliefert). Von der Preußischen Armee ist leider im 2. WK nahezu alles verbrannt.

Darum wäre es gut zu wissen, wo der Soldat herstammt, da sie meist sehr heimatnah eingesetzt wurden. Für die bayerische Armee wurden die Stammrollen mittlerweile auch Digistalisiert und online gestellt.

Gruß Alex



Geschrieben von Jürgen Fritsche am 03.10.2011 um 22:14:

 

Zitat:
Original von Alexander
es ging hier aber vornehmlich um die Suche nach einem Soldaten, der am Zweiten Weltkrieg teilgenommen hat, darum passt die Antwort von Dieter schon in weiten Teilen!

Moin Alex,

es ging nicht vornehmlich um den 2. WK, sondern gleichermaßen sowohl um den 2. WK als auch um den 1. WK ...

Und gerade zu letzterem fehlte, was WASt-Auskünfte betrifft, eben ein Hinweis.

Zitat:
Original von Alexander
Dieses "Gesetz" dass du nennst, ist in seiner Auslegung auch sehr, sehr schwammig. Und wird auch nicht immer so angewendet, wie es im Text steht, leider.

Es ist kein "Gesetz", sondern ein richtiges Gesetz, dessen Anwendung für die WASt nun mal maßgeblich ist, mögen uns Text und Anwendung passen oder nicht ...

Zitat:
Original von Alexander
dein Hinweis zum BA/MA für die Suche nach einem Soldaten des 1. Weltkrieges ist da genauso wenig zielführend! Dort liegen nur sehr sehr wenigen Krankenunterlagen (soweit ich dass im Kopf hab Geburtsjahrgänge vor 1870, sowie Krankenunterlagen der im Juli geborenen der Jahrgänge 1890-99) und einige Unterlagen der Preußischen Armee.

Aus diesen Gründen muß man eben einfach mal anfragen. War also mit den gegebenen Angaben so zielführend wie möglich. Hängt eben davon ab, nach was AngelB sucht. Weshalb schon vorher aufgeben? Das BA/MA gibt im Negativfall ggf. weiterführende Hinweise.



Geschrieben von Alexander am 04.10.2011 um 07:44:

 

Hallo Jürgen,

dass ist wohl deine Sicht der Dinge, welche Suche hier vornehmlich betrieben werden soll. Also ich sehe hier eine deutliche Hervorhebung für die Suche nach einem Soldaten der am 2. Weltkrieg teilgenommen hat. Sonst wäre die Frage zu dem Soldaten im 1. Weltkrieg nicht nur in einem kleinen Nebensatz erwähnt. Aber wir wollen ja nicht kleinlich sein...

Und was das WASt-Gesetz angeht, glaub es einfach. Dass Gesetz wird in der Praxis nicht so angewendet wie es dieses vorgibt.

Aber zurück zum Thema:

Sollte der Gesuchte, der am 1. Weltkrieg teilgenommen hat, gefallen sein, so könnten sich sowohl bei der WASt als auch beim Volksbund Unterlagen befinden. Ansonsten gibt es wie schon gesagt, nur wenige Anlaufstellen (besonders nachdem das Krankenbuchlager geschlossen hat). Vielleicht kannst du uns ein paar mehr Infos zukommen lassen, dann könnte man ein passendes Archiv herausfiltern. BA-MA wie gesagt, sehr unwahrscheinlich dass dort etwas vorliegt. Aber vielleicht hast du Glück mit den passenden "Geburtsjahrgängen"

Gruß Alex


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