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Geschrieben von mager.carina am 28.12.2012 um 23:22:

  Tito-Partisanenkrieg

Guten Abend.

Es geht um Mager Alois geboren 1924 (Wehrkreis 16 oder 17, 44 oder 41 Infanterie Division) er wurde im Februar 1943 in Pozega (Serbien) angeschoßen beim Rückzug mussten ihn seine Kameraden zurücklassen, wir wissen das sie ihn in einem Loch mit Ästen bedeckt versteckt haben und 3 Stunden später wollten Sie ihn holen da war er schon weg.

Sein Vater hat ihn sofort nach dem Krieg über das Rote Kreuz suchen lassen aber ohne Erfolg.

Die Information die wir haben sind von seinen Kameraden und Freunden die auch aus dem gleichen Ort kommen.

Meine Frage nun gibt es noch irgendeine Möglichkeit herauszufinden was mit Ihm passiert ist?

Mit freundlichen Grüßen,
Mager Carina



Geschrieben von Thor am 29.12.2012 um 08:59:

 

Hallo Carina,

du möchtest eine ehrliche Meinung hören? Ich meine, hier hilft nur eine Recherche direkt vor Ort durch Befragung von Zeitzeugen.
Über das I-Net oder den einschlägigen Foren wirst du kaum weiter kommen.
Im Ãœbrigen hast du dir die Antwort in deiner Ãœberschrift schon selbst gegeben. PARTISANENKRIEG,



Geschrieben von bags1960 am 29.12.2012 um 09:01:

  Wo frage ich nach?

Guten Morgen Carina,

erst einmal willkommen im Forum.
Als erstes wäre es schön, wenn du uns mitteilst, von welcher Institution schon Auskünfte für deinen
"Urgroßvater?" angefordert, bzw. vorliegen. Wenn es schon Auskünfte gibt, wäre es schön, wenn
du diese hier als Scan einstellen könntest. Bitte deine Adresse und die des Bearbeiters schwärzen.
Als nächstet einige Institutionen an welche du dich wenden solltest.

Deutsche Diensstelle / WAST kpl. militärischen Lebenslauf beantragen
DRK Suchdienst München
Ludwig-Boltzmann-Institut, Graz

Desweitere solltest du wenn möglich die Aussagen der Kameraden dokumentieren und ggf. auch hier einstellen.

Viel Glück bei deiner Suche. cool


Gruß Michael



Geschrieben von Thor am 29.12.2012 um 09:16:

 

Moin,

habe nachgeschaut, aber weder die 41.ID noch die 44.ID war in Serbien.
Die 44.ID stand 1943 in Italien, könnte daher nach der Kapitulation der Italiener kurzfristig nach Serbien rüber befohlen worden sein,



Geschrieben von mager.carina am 29.12.2012 um 10:31:

 

Zum Thema Befragung vor Ort, es war in den 70iger Jahren ist der Kommandeur zurück nach Pozega mit Bildern und wollte wissen was mit seinen Männer passiert ist und Zitat "Ich habe um mein Leben gefürchtet", ihm wurde sofort gedroht er solle verschwinden und er ist tot.

Beim der Deutschen Dienststelle habe ich vor ein paar Tagen angefragt und habe natürlich noch keine Antwort, das gleiche gilt fürs DRK.
In Graz habe ich noch nicht angefragt, aber da ich zurzeit in Leoben wohne werde ich dort vorbeischauen.

Alles was ich weiß weiß ich von Erzählungen seiner Kameraden und Freunde bzw von meinem Großvater, er war mein Großonkel.

Ich weiß das er ausgebildeter Fallschirmjäger war und als MG-Schütze in Bombern mitgefolgen ist, allerdings weiß ich nicht wo.
Er ist eben dann nach Jugoslawien gekommen, hatte zwischendurch Fronturlaub weil das Trinkwasser seiner Einheit vergiftet worden ist.
Er wollte auch nicht mehr nach Jugoslawien Zitat "Das ist kein Krieg dort unten", zwei Monate später ist er dann verschwunden.

Ich weiß nicht wie genau die Angaben auf folgender Homepage sind aber das steht das die 41.ID in Serbien war.

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Infanteriedivisionen/41ID.htm



Geschrieben von Thor am 29.12.2012 um 10:56:

 

Hallo
Ja, sicher, war die 41. ID in Kroatien, aber erst 1945 und nicht 1943 und Kroatien ist nicht Serbien. Die festgeschriebenen Jahresdaten sollte man schon berücksichtigen.
Mir ist die "Deutschfeindlichkeit" der älteren Generation in Serbien bekannt. Dennoch ist es der einzige Weg, etwas Genaueres zu erfahren.

Anders wird die Frage:
Zitat:
Meine Frage nun gibt es noch irgendeine Möglichkeit herauszufinden was mit Ihm passiert ist?


nur mit einem klaren NEIN zu beantworten sein



Geschrieben von Martin am 29.12.2012 um 11:11:

 

[quote]Original von mager.carina

Ich weiß das er ausgebildeter Fallschirmjäger war und als MG-Schütze in Bombern mitgefolgen ist,

Hallo Carina,

das würde ja bedeuten, das er Luftwaffenangehöriger war und somit Bordschüzte in einem Bomber. Das passt nicht mit der Angabe zu den beiden bereits erwähnten Infanterie Divisionen.

Hier müssen wir wohl wirklich erst die Info der WASt abwarten. Existiert denn noch eine Portraitaufnahme von Ihm. Anhand der Uniform können auch Rückschlüsse gezogen werden.

LG
Martin



Geschrieben von Thor am 29.12.2012 um 16:08:

 

Moin,
hier ein Literaturhinweis zu den Partisanen in Serbien.

KLICK

Allerdings überwiegend aus 1941,



Geschrieben von Jürgen Fritsche am 30.12.2012 um 02:16:

  Pozega: In Serbien? Oder eher in Kroatien bzw. in Slowenien?

Moin Carina,

ist denn gesichert, daß es sich hier um Pozega (Požega bzw. Užicka Požega) im westlichen Serbien handelte? Es gibt diesen Ortsnamen schließlich mehrfach, so auch in Kroatien (bei Slawonski Brod und bei Vukovar) und in Slowenien (bei Maribor) ...

Tito-Partisanen waren (bspw. im Februar 1943) auch bereits in weiten Teilen des damaligen Kroatiens aktiv! U. a. wurden gegen sie im Januar 1943 von Karlovac aus im heutigen nordwestlichen Bosnien nach Drvar die SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division "Prinz Eugen" sowie die 369., die 717. und die 714. Infanterie-Division eingesetzt (Unternehmen "Weiß"). Tito entkam aus Drvar einen Tag vor ihrem Eintreffen - um Haaresbreite, da die "Prinz Eugen" auf dem Vormarsch durch starkes Schneeaufkommen aufgehalten wurde.

Auch die Einheits- oder Verbandszugehörigkeit von Alois Mager muß erst genau geklärt werden. Alles andere ist unproduktives Herumstochern im Dunkeln!



Geschrieben von profa am 01.01.2013 um 08:53:

 

Hallo Carina,

der einzige Weg, um herauszufinden, was mit dem guten Mann tatsächlich passiert ist, ist mit den Zeitzeugen von damals vor Ort zu sprechen.
Falls es sich um Pozega in Serbien handelt, wäre ich nicht zu optimistisch. Es wäre aber möglich. Der Krieg in Jugoslawien von damals war eigentlich kein Krieg im Sinne der zivilisierten Kriegsführung. Dabei denke ich an alle Kriegsbeteiligten, ohne Ausnahmen. Es gab vielleicht einige wenige Ausnahmen, aber... Nicht viel anders war der letzte Krieg in Jugoslawien.
Vielleicht interessante Angabe: In Gesprächen mit den Vertretern vom Volksbund während ihres Besuchs in meinem Ort vor ca. einem Jahr wurde mir mitgeteilt, dass sie mit ca. 11.000 Opfern nur in Bosnien-Herzegowina rechnen. Sie hätten nämlich die Angaben über diese Toten. Inzwischen arbeitet in meinem Ort (Siroki Brijeg - damals Kroatien, heute Bosnien-Herzegowina) eine Kommission, die alle Gräber in unserer Gemeinde verzeichnet, nummeriert und ein Kreuz aufstellt. Nur im vergangenen Jahr wurden, glaube ich, 46 kommunistische Opfer geborgen. Mit Sicherheit waren unter denen 14 deutsche Soldaten(EM vorgefunden). Ich habe die WAST in Berlin verständigt, und nur für zwei Soldaten hatten sie eine Vermissten- oder Todesmeldung!!! Für die weiteren 12 - NICHTS. Was ich sagen will? Die Zahl der deutschen Opfer in ex-Jugoslawien ist wesentlich höher als von dem Volksbund vermutet. Das heißt, viele Tote und Verwundete besonders in den letzten Kriegsmonaten wurden überhaupt nicht registriert.
Interessante Angabe: Während der zweitägigen Kämpfe um Siroki Brijeg, das damals strategisch wichtig für den Rückzug deutscher Soldaten aus Griechenland und Albanien über Mostar, Sarajewo, Slavonski Brod war, hatten deutsch-kroatische Verbände große Verluste. Viele erfahrene deutsche und kroatische Soldaten(369.Division), die Russland hinter sich hatten, fanden diese Kämpfe als schlimmer als die in Russland. In der Literatur findet man laut kommunistischen Quellen, dass der Feind über 700 Tote zu verklagen hatte, und dass die Partisanen über 100 Soldaten gefangengenommen haben. Es ist nicht bekannt, dass irengendeiner Gefangener überlebt hat. Was interessant ist - die Partisanen verklagen nur 54 tote Soldaten!!! Einiges stimmt da nicht: keine verwundeten deutschen und kroatischen Soldaten(jetzt sind wir am Anfang Deiner Geschichte), geringe Verluste bei den Partisanen(Angreifer müssten wesentlich mehr Opfer haben). Gott sei Dank in unserer Gemeinde gibt es diese Kommission, sie sammeln die Aussagen der Augenzeugen(Zivilbevölkerung - traditionell deutschfreundlich eingestellt), die auch während des kommunistischen Regimes viele Gräber heimlich verzeichnet und gepflegt haben.

Wie gesagt - man muss vor Ort recherchieren. Ob es möglich ist, ist fraglich, aber angesichts der Veränderungen, auch in Serbien, bin ich optimistisch. Man sollte nur genaue Lokalität kennen. Es gibt mit Sicherheit Leute, die etwas davon wissen.

Gruß



Geschrieben von WolfgangB am 24.01.2013 um 21:19:

 

Mein Onkel hat 1944 auch dort unten gekämpft. Nach dem, was er andeutungsweise erzählt hat, hätte Dein Urgroßvater Glück, wenn er gleich erschossen wurde.
"Der Balkan gehört nicht zu Europa" habe ich immer wieder von ihm gehört!

Das Beste wäre vielleicht, über eine ortsansässige Vertrauensperson dort zu recherchieren.
Über das Netz sollte jemand zu finden sein, der Deinem Vorhaben positiv gegenübersteht.
Auch der Volksbund könnte jemanden vor Ort haben.

Viel Erfolg !!

Wolfgang


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