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Geschrieben von UHF51 am 07.02.2015 um 18:08:

  Hptm. Saller

Moin zusammen,

suche nähere Infos zu Saller, der beim Stab der 8. Pz.Div. war und 1944 dann zur 1. Skijäger-Division kam.

In den DVD's "Schnelle Truppen" habe ich ihn nicht gefunden ...

Habe auch schon im Forum von *Balsi* angefragt ...
Der Anlass waren die paar Brief von ihm.

Feldpostbriefe des Hptm. Saller (8. Panzer- und 1. Skijäger-Division)

11.9.42 (FPN: 12 799 = Kommando 8. Panzer-Division)

Liebste Magda u. Annemarie!

Zum Sonnabend die liebsten Grüße, was wirst Du wohl machen, Du sitzt doch auch gespannt am Radio u. wartest auf neue Nachrichten. Wir sitzen verhärmt in unserer Bude. Ich bin froh, daß ich aus Konotop weggekommen bin, sonst hätte ich heute noch nicht meine Truppe gesehen. Morgen muß ich wieder auswärts, es wird aber nicht schön sein. Mit meinen Stiefeln bin ich sehr zufrieden, ich bin so froh, daß ich sie habe, die alten sind schon kaputt. Die Verpflegung ist recht gut bei uns. Liebste Magda, ich denke noch recht oft an unsere schöne Zeit in Stuttgart. Schade, daß die schönen Tage immer so schnell verfliegen. Ist Mama noch in Innsbruck? Hast Du schon Besuche bekommen? Liebste Magda, Dir alles Gute.
Viele lb. Grüße und Küsse u. einen schönen Sonntag
Dein Erhard.
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20.10.43 (FPN: 12 799)

Meine liebste Magda!

Heute kam Dein lieber Brief und ich war sehr glücklich darüber. Ich danke Dir recht herzlich für Deine lieben Zeilen. Ich schrieb immer regelmäßig, auch wenn ich auf Fahrt war, mitunter habe ich sogar Urlaubern Post für Dich mitgegeben.
Nun bin ich ja wieder gesund, darüber bin ich recht froh. Es ist nicht schön den ganzen Tag im Bett zu liegen. Ich lag in Minsk im Lazarett. Ich habe Dir doch von meinem Flug mit Notlandung geschrieben. Mein Aufenthalt in Minsk hat sich durch meine Krankheit um eine Woche verlängert. Am kommenden Sonntag fahre ich von hier ab und zwar nach Warschau u. Litzmannstadt, dort übernehme ich Fahrzeuge und fahre anschließend zu meiner Division zurück. Wir liegen noch im Raume von Ki., im Rundfunk hörst Du es fast tagtäglich. Hoffentlich sind nun die K. Pakete inzwischen eingetroffen, ich habe mir sagen lassen, daß die Paketpost ca. 4 Wochen dauert. Ich habe Dir schon geschrieben, daß ich im Januar zu einen 14 tägigen Kurs in Wien vorgesehen bin. Das wird fein, da fahren wir beide hin und machen uns schöne Tage. Vorher oder nachher gleich Urlaub, da freue ich mich schon riesig. Du solltest Dir nicht immer so große Sorge um mich machen. Ich bin in Gedanken immer bei Dir.
Sorgen brauchst du keine haben.
Wie geht es Annemarie jetzt, hoffentlich hat sie die Krankheit nun gut überstanden. Du mußt schon recht Obacht geben, es ist nicht zu spaßen, wenn man so oft krank ist. Nimm nur immer einen Arzt. Ich wünsche ihr recht gute Besserung.
Geht es nun auch mit der Gebührnisstelle in Ordnung. Ich habe Dir im letzten Brief einen Gehaltszettel beigelegt. Wenn zu wenig kommt, dann gehst Du gleich ins Lager. Wie geht es der Uniform, hast Du auch die lange Hose zum umpaspelieren weg gebracht? Du hast halt immer Arbeit mit mir. Wie geht es meiner Erkennungsmarke?
Das glaube ich gerne, daß es H. Szepanek gut bei uns gefiel. Seine Frau war also nicht in Königsbrück. Er ist also nun in Stuttgart, ich würde auch sofort wieder hinfahren.
Lb. Magda, hast Du auch diese Torfkohle bekommen, die wir damals bestellten. Brennt sie?
Herzchen, keine Sorgen machen. Ich bin bei Dir. Bleibt mir beide gesund und laßt es Euch gut gehen. Wenn ich Wäsche brauche schreibe ich.
Meine Liebste, alles Gute. Laß bald wieder etwas von Dir hören. Es grüßt und küßt Dich immer
Dein Erhard.
Recht viele liebe Grüße an Annemarie.
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Im Felde, 11.9.44 (FPN: 07 303 = 1. Skijäger-Division)

Meine liebste Magda!
Nun bin ich wieder gut bei meiner Einheit eingetroffen. In Krakau war ich schon um ½ 9 Uhr früh. Es gab sehr viel Platz und ich konnte die Nacht über sehr schön schlafen. Um 10 Uhr ging es schon wieder weiter und kam um 11 Uhr nachts an der Endstation an. Ich traf da unseren IIa und ich konnte im Auto mitfahren. Um 3 Uhr nachts war ich dann an Ort und Stelle. Meine Dienststelle glaubte schon, ich käme nicht wieder. Eine Unmenge Arbeit wartet nun auf mich. Es wird aber seine Zeit dauern, bis ich mich wieder eingearbeitet habe. Langeweile werde ich dabei nicht verspüren.
Liebste Magda, wie bist Du heimgekommen? Es hat mir so leid getan, als Du so wegfuhrst. Der erste Sonntag wird ja recht einsam für Dich geworden sein. Wie war denn Dein erster Arbeitstag? Du hast ja heute wieder Deinen 1. Arbeitstag gehabt. Wie ist er Dir bekommen und was hat der Chef gesprochen?
Was macht Annemarie? Wird nun die Handelsschule in Kamenz geschlossen?
Ich denke dauernd an die schönen Stunden, die wir zusammen in den letzten Wochen verbringen konnten. Es war doch zu schön. Leider sind sie nun vorüber. Aber ich hoffe, daß schöne Zeiten für uns auch wieder kommen. In Gedanken bin ich immer bei Dir. Mach Dir um mich keine Sorge. Meine Liebste, ich wünsche Dir und auch Annemarie alles Gute. Ich warte schon auf die erste Post von Dir.
Mit den allerliebsten Grüßen und Küssen bleibe ich immer
Dein Erhard.
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Den 24.12.44 (FPN: 07 303)

Meine liebste Magda!

Heute am hl. Abend bekam ich von Dir fünf Briefe und drei Pakete. Ich danke Dir recht herzlich dafür, es hat mich alles riesig gefreut. Du hättest mir nicht soviel schicken dürfen. Dein ganzes Mehl hast Du für mich verbacken. Wir sind in einen anderen Raum gekommen, deswegen ist auch die Post verspätet gekommen. Wir hatten schon geglaubt, wir wären über Weihnachten unterwegs, aber es ist doch noch gut geworden. Ich freue mich, daß Du schönes Holz bekommen hast. Du mußt entschuldigen, daß ich die Gans nicht weggebracht habe, aber sie kommt noch. Das Gebäck und Stolle sind ausgezeichnet. Die Bücher freuen mich sehr. Ich freue mich, daß nun meine Pakete doch noch angekommen sind. Jetzt weißt Du ja, was alles in den Paketen war. Hat es Freude gemacht? Liebes Herzle, heute habe ich noch ein Paket fertig gemacht. Es kommt eine elektr. Kochplatte, Litze und ein Doppelstecker.
Um 19.oo Uhr war bei uns eine kleine Weihnachtsfeier. Es gab per Mann, Zigarren, Zigaretten, Drops, Schokolade, Gebäck, 1 Stolle, ½ Fl. Wein u. ½ Fl. Schnaps. Die Abteilungsleiter noch zwei Fl. Tokaier. Daß davon auch für Euch etwas abfällt ist doch klar. Morgen wird es gepackt. Das war ein sehr nettes Geschenk. Um 20.oo war dann die Feier vorbei. Euer Vati konnte nun doch nicht kommen. Meine Gedanken waren den ganzen Abend bei Euch. Ich habe Euch schon gesehen, beim Auspacken. Schade, daß Ihr keinen Weihnachtsbaum habt, aber Du hast trotzdem alles hergerichtet. Ich weiß, wieviel Arbeit Du für so was aufwendest. Mein liebes Pupperl und meine liebe Annemarie bald haben die letzten Stunden des Jahres 44 geschlagen. Ich danke Dir lb. Magda für alle Liebe, die das Leben leichter macht. Der Allmächtige wolle Dich belohnen, indem er uns noch viele glückliche Jahre zusammen schenkt. Annemarie soll einmal nachdenken, was sie in diesem Jahre alles angestellt hat, damit es im neuen Jahre nicht mehr vorkommt. Bleibt mir gesund. Meine liebe Magda und Annemarie ich wünsche Euch beiden ein gutes neues Jahr. Hoffen wir, daß das kommende Jahr uns bald zusammenführt.
Mit den liebsten Grüßen und küssen bin ich
Euer Vati.
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Vllt. hat ja jemand die Stellenbesetzungen der fraglichen Divisionen. Bei "Gunter" (Ski-Jg.) habe ich nichts finden können.

Danke, Uwe


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