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Zum Ende der Seite springen Russische Kriegsgefangenenlager
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Giersberg
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Russische Kriegsgefangenenlager Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo zusammen,
meine Mutter hat vor einigen Tagen die Antwort des Suchdienstes des Deutschen Rotes Kreuzes bekommen.
Dort werden einige Russische Kriegsgefangenenlager aufgezählt aber leider nur mit Nummer.


Mein UrOnkel ist am 08.05.1945 in Beneschau, Tschechoslowakei gefangen genommen worden.
Von dort in Lager 163 dann in Lager 362, von dort ist er Krank in die Sanitätseinheit 5770 und dann in die Einheit 5771 verlegt worden.
In der Sanitätseinheit 5771 ist dann mein UrOnkel verstorben.

Unsere Frage ist nun welche Ortschaft bzw. Lager sich hinter den vorgenannten Nummer verbergen.

Jetzt schon vielen Dank für eure Hilfe
Andreas Giersberg
20.02.2009 11:15
stefan_reuter stefan_reuter ist männlich
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RE: Russische Kriegsgefangenenlager Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo Andreas,

zunächst mal herzlich willkommen hier im Forum smile
Die Standorte der Lager waren wie folgt:

Lager (7)362 Stalingrad
Lager 5770 Urjupinsk - war ein Kriegsgefangenenhospital
Lager 5771 Stalingrad - war ebenfalls ein Kriegsgefangenenhospital

Den Standort des von Dir genannten Lagers 163 konnte ich nicht ermitteln! Könnte es sein, dass ein Schreibfehler vorliegt und es sich tatsächlich um das Lager 123 gehandelt haben könnte? Das würde örtlich passen, denn das Lager 123 lag bei Urjupinsk!

Siehe dazu die unten angehängte Karte aus der DRK-Dokumentation "Zur Geschichte der Kriegsgefangenen im Osten - Teil II".

Gruß, Stefan

Dateianhang:
jpg Lager_Wolga_I_3.jpg (74 KB, 216 mal heruntergeladen)


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20.02.2009 13:04 stefan_reuter ist offline E-Mail an stefan_reuter senden Homepage von stefan_reuter Beiträge von stefan_reuter suchen Nehmen Sie stefan_reuter in Ihre Freundesliste auf
Giersberg
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Vielen Dank für die sehr schnelle Antwort !
Also den genaue Wortlaut aus der DRK Akte lautet (unter Vermerke über die Verlegungsmile

Gefangen genommen 8.5.45 in Benschau Tschechoslowakei.
19.06.45 Eingetroffen im Lager ~163, 1.8.45 versetzt zum Lager 362. 1.4.46 Eingeliefert in die Sanitätsabteilung N°5770, aus dem Lager 362. 10.08.46- verlegt in die Sanitätsabteilung ~5771 von S.H. 5770.
28.08.46 Gestorben an Distrophie III Grades.

Das hieße also das mein UrOnkel vom Lager 123? Urjupinsk zur Sanitätseinheit 5770 Urjupinsk und dann zum Sanitätslager 5771 Stalingrad kam.

Kann das so hinkommen ?

Viele Dank
Andreas Giersberg
20.02.2009 13:48
Giersberg
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Ich habe noch etwas vergessen.
In den Unterlagen steht das mein UrOnkel im Hospital 5771 verstorben ist und der Leichnam im Quadrant ~15 Grab ~7 beigesetzt worden ist.

Haben wir noch eine Chance dieses Grab zu finden ?
20.02.2009 14:06
stefan_reuter stefan_reuter ist männlich
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Hallo Andreas,

die Reihenfolge stimmt nicht ganz cool

Vorausgesetzt, dass es sich bei dem fraglichen Lager tatsächlich um das Lager 123 gehandelt hat (und nicht um ein Lager mit der Nummer 163), dann wäre Dein Uronkel am 01.08.1945 vom Lager 123 Urjupinsk zunächst in das Lager (7)362 Stalingrad gekommen. Von dort wäre er dann am 01.04.1946 verlegt worden in das Kriegsgefangenenhospital 5770 Urjupinsk, von wo aus man ihn dann am 10.08.1946 wiederum verlegt hätte in das Kriegsgefangenenhospital 5771 Stalingrad, wo er schließlich am 28.10.1946 an den Folgen von schwerer Unterernährung verstorben ist.

Gruß, Stefan

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20.02.2009 14:21 stefan_reuter ist offline E-Mail an stefan_reuter senden Homepage von stefan_reuter Beiträge von stefan_reuter suchen Nehmen Sie stefan_reuter in Ihre Freundesliste auf
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Hallo Andreas,

hier noch ein Nachtrag betreffend Deine Frage zum Grab Deines Onkels:

In der o. g. DRK-Dokumentation heißt es auf Seite 353:

"Das Hospital 5771 hatte einen eigenen Friedhof. Dort sollen die Verstorbenen auch registriert worden sein".

Ich gehe davon aus, dass der Friedhof wohl nicht mehr existiert, aber ich würde mal beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Kassel anfragen, ob man dort über Informationen zum betreffenden Friedhof verfügt. Vielleicht kann aber auch jemand aus dem Forum hier weiter helfen.

Gruß, Stefan

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20.02.2009 14:30 stefan_reuter ist offline E-Mail an stefan_reuter senden Homepage von stefan_reuter Beiträge von stefan_reuter suchen Nehmen Sie stefan_reuter in Ihre Freundesliste auf
Inge
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Hallo Andreas !
Von meiner Russlandreise habe ich mir die Liste der russischen Lagerverwaltungen mitgebracht u. übersetzen lassen.

Lager 163
Priwolschki von 1946 -1949 u.
Traktor 1946
#beide Stalingrader Gebiet

Lager 362
Prowolschsk von 1946 -1949 u.
Krasnooktjabrsk 1960
beide Stalingrader Gebiet

5770 Spital in Urjupinsk
5771 Spital Stalingrad
Gruß Inge
20.02.2009 15:26
Tobias Tobias ist männlich
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Hallo,

das was ich zu den Lagern vorliegen habe:

Zitat:
Stalingrad

In Stalingrad richteten die Sowjets noch während der Kämpfe Sammellager für Gefangene ein, aus denen sich die Uprawlenijen 7108, 7361 und 7362 entwickelten, insges. 40 Lager. Bereits auf den Märschen dorthin starben bei den harten Witterungsbedingungen zahlr. der entkräfteten dt. Soldaten, und auch in den Lagern von Stalingrad häuften sich anfangs die Todesfälle. Die Russen versuchten das Massensterben durch Einweisung der Kranken in Erholungslager einzudämmen, doch wurden die Gefangenen dort meist zur Landarbeit eingesetzt, die viele bei der schlechten Ernährung das Leben kostete. Auch in den immer wieder aufgefüllten Lagern von Stalingrad blieb die Sterblichkeit hoch. Insgesamt kamen dort bis 1948 rd. 13 000 Mann um; die letzten Lager wurden 1954 aufgelöst.




Zitat:
Urjupinsk

sowjet. Stadt in der Wolgaregion, Standort der Uprawlenije 123, 1943 errichtet und mit Gefangenen der dt. 6. Armee belegt. Nach dem Tod zahlr. Insassen wurde die Lagergruppe Urjupinsk als Erholungslager für Stalingradgefangene verwendet. Aus Rumänien trafen 1944 aus dem Raum Jassy etwa 9000 Gefangene ein, die Fleckfieber einschleppten. Von November 44 bis Februar 45 starben rd. 5000 Mann. Insges. sind in den Lagern der Uprawlenije mindest. 7000 Gefangene umgekommen. Die Lagergruppe wurde nach der dt. Kapitulation aufgelöst.


Fordere beim DRK doch die Kopie der Akte an, ebenso den Lagerspiegel der einzelnen Lager!

Auch kannst Du beim Ludwig-Boltzmann-Institut in Graz anfragen, ob sie weitere Infos zum Lager haben!

gruß
Tobias

__________________
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20.02.2009 15:41 Tobias ist offline E-Mail an Tobias senden Beiträge von Tobias suchen Nehmen Sie Tobias in Ihre Freundesliste auf
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