Suche Richard Hermann Schmidt, *08.11.1908 |
nilstroemel
Jungspund
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Herkunft: Halle (Saale)
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Suche Richard Hermann Schmidt, *08.11.1908 |
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Hallo,
ich bin auf der suche nach meinem Urgroßvater Richard Hermann Schmidt, geboren am 08.11.1908 in Halle (Saale), verheiratet mit Martha Margarete Wozny (geb. 17.05.1910 in Halle), Tag der Hochzeit 13.01.1934.
Ich habe zwei Feldpostbriefe von ihm. Einer wurde am 09.04.1944 geschrieben und am 11.04.1944 gestempelt (mit Reichadler und Hakenkreuz). Der zweite Brief wurde am 14.03.1945 geschrieben und am 20.03.1945 getempelt (hier schon ohne Reichsadler und Hakenkreuz). Der zweite Breif trägt außerdem einen Stempel mit der Aufschrift "Military Censorship Civil Mail" und in der mitte ein großes "S". Beide Briefe haben die Feldpostnummer 46884D.
In beiden Briefen ist die Ortsangabe "Süden" zu finden (Süden, den xx.xx.xxxx). Im Poststempel des letzten Briefes denke ich, den Ortsnamen "Nackar" lesen zu können, bin mir aber nicht ganz sicher, da die Tinte etwas verlaufen ist.
Außerdem ist auf dem Umschlag beider Briefe eine große, eingekreiste 10 zu finden (handschiftlich).
Kann mir hier vielleicht jemand weiterhelfen?? Ich bin für jeden Hinweis dankbar.
__________________ Suche Angaben zu meinem Urgroßvater Richard Hermann Schmidt *08.11.1908 in Halle(Saale), Feldpostnummer 46884D
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11.11.2009 22:24 |
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Giro unregistriert
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Moin User,
hier die Belegung der Feldpostnummer:
46884
(30.7.1941-28.2.1942) Stellungs-Lichtmesszug 645,
(1.3.1942-7.9.1942) gestrichen,
(12.3.1943-7.9.1943) Stab, 1.-2. Kompanie u. Kolonne Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 194.
Demnach kamen die Briefe von dem Stab der Inf. Na. Abt. 194
Die Nachrichten Abteilung befand sich 1944 im Raum Italien. Siehe Anhänge
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Giro: 12.11.2009 08:06.
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12.11.2009 08:00 |
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nilstroemel
Jungspund
Dabei seit: 11.11.2009
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Moin Giro,
vielen Dank schonmal für Ihre Antwort. Woher stammen die Angehängten Text-Auszüge? Tessin, Georg: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945?
Meine Oma hatte mir immer was von Bologna und Italien erzählt, war sich selber aber nicht mehr so ganz sicher. Es scheint also doch zu stimmen.
__________________ Suche Angaben zu meinem Urgroßvater Richard Hermann Schmidt *08.11.1908 in Halle(Saale), Feldpostnummer 46884D
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12.11.2009 10:21 |
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Kai unregistriert
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Hallo,
unter http://www.dhi-roma.it/ortdb.html
finden sich zahlreiche Einheiten der 94. ID. Die o.g. Einheit ist einmal vermerkt:
Angiari VR Ven 94 ID Nachrichten-Abteilung 194, Ferntroß 194 00.04.45 RH 34/261
Gruss,
Kai
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12.11.2009 10:37 |
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nilstroemel
Jungspund
Dabei seit: 11.11.2009
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Wow, vielen herzlichen Dank.
__________________ Suche Angaben zu meinem Urgroßvater Richard Hermann Schmidt *08.11.1908 in Halle(Saale), Feldpostnummer 46884D
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12.11.2009 10:42 |
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weers unregistriert
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12.11.2009 10:48 |
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nilstroemel
Jungspund
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Danke, weers.
Laut der Quelle geriet die 94. ID in amerikanische Gefangenschaft.
Auf dem letzten Brief meines Urgroßvaters ist kein Hakenkreuz-Stempel mehr drauf, stattdessen ein runder Stempel mit der Aufschrift "Military censorship civil mail" und in der Mitte ein großes "S". Könnte das bedeuten, dass er da schon in Gefangenschaft war?? In dem Brief selber sind keine derartigen Andeutungen zu finden. Dier Biref ist vom 14.03.1945, gestempelt am 20.03.1945.
__________________ Suche Angaben zu meinem Urgroßvater Richard Hermann Schmidt *08.11.1908 in Halle(Saale), Feldpostnummer 46884D
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12.11.2009 10:55 |
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weers unregistriert
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Hallo Nils,
das würde ich so deuten, weil es offensichtlich die amerikanische Zensur durchlief.
Gruß,
Arnold
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12.11.2009 10:58 |
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nilstroemel
Jungspund
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Hm, das macht die Sache natürlich noch interessanter. Sind die Soldaten, die in amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten sind, irgendwo erfasst worden? Bzw. weiß man, was mit den Gefangenen der 94. ID passiert ist?
__________________ Suche Angaben zu meinem Urgroßvater Richard Hermann Schmidt *08.11.1908 in Halle(Saale), Feldpostnummer 46884D
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12.11.2009 11:08 |
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weers unregistriert
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12.11.2009 13:46 |
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nilstroemel
Jungspund
Dabei seit: 11.11.2009
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Ja, das mach ich gern.
Ich hab vorhin bei der Deutschen Kriegsgräberfürsorgen angerufen (das ist besser als die Online-Suche). Man sagt mir auch dort, dass er anhand des Stempels aller Wahrscheinlichkeit nach in Gefangenschaft geraten ist. Trotzdem will man dort nochmal die Archive durchsuchen. Im Laufe der nächsten Woche soll ich dann Post erhalten.
Ich werde mir auch über unsere Uni mal die Bücher "Erinnerungsbuch der 94. Infanterie-Division an die Kriegsjahre 1939 - 1945 - Lieferung 4: Der Einsatz in Italien 1943 - 1945, B. Steinmetz, Hannover 1973" und "Meine Erlebnisse in der neu aufgestellten 94. Infanterie-Division August 1943 - April 1945 - Wolfgang Wiedemann, Herausgegeben von der Kameradschaft der 94. Inf.Div.,1997", in der Hoffnung, dass die die Bücher auch haben.
__________________ Suche Angaben zu meinem Urgroßvater Richard Hermann Schmidt *08.11.1908 in Halle(Saale), Feldpostnummer 46884D
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12.11.2009 13:56 |
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stefan_reuter
Doppel-As
Dabei seit: 09.02.2007
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Herkunft: Saarland
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Hallo Nils,
wie versprochen, will ich mal versuchen, Dir zu helfen ...
Im Moment kann ich nur soviel sagen, dass Dein Urgroßvater mit ziemlicher Sicherheit in US-Gefangenschaft geraten war, wie sich aus dem englischsprachigen Zensurstempel ergibt (hatte ja auch Arnold bereits geschrieben). Dafür spricht ebenfalls der Ortsname im Stempel, den Du als "Nackar" liest; ich vermute mal stark, dass dort "Naples" (= engl. für "Neapel") steht! Über Neapel lief nämlich die US-Kriegsgefangenenpost im MTO (= Mediterranean Theater of Operations = Kriegsschauplatz Mittelmeer)! Am besten stellst Du mal einen Scan des Umschlags hier ein, dann kann man das besser beurteilen.
In der Tat haben die Amerikaner ihre Gefangenen in aller Regel früher oder später erfasst und ihnen eine sog. "ISN" (= Internee Serial Number = Kriegsgefangenennummer) verpasst. "Früher oder später" bedeutet, dass die Gefangenen entweder noch auf dem Kriegsschauplatz der Gefangennahme erfasst wurden oder - wenn man sie in die USA verschifft hat - spätestens nach ihrer Ankunft in den USA. Wo der Gefangene erfasst wurde lässt sich aus seiner ISN ablesen.
Im US-Nationalarchiv gibt es ein vielbändiges Werk, das aus den Listen mit den Gefangenen besteht! Leider enthalten diese Listen aber nur Vor- und Zunamen des Gefangenen sowie seine ISN (s. Scan unten)!
Fast alle Kriegsgefangenenakten wurden in den 1960er Jahren der Bundesregierung übergeben, die diese Akten der Deutschen Dienststelle (WASt) anvertraut hat. Insofern empfehle ich Dir auf jeden Fall eine Anfrage bei der WASt nach dem militärischen Lebenslauf Deines Urgroßvaters sowie um eine Kopie seiner Gefangenenakte (sofern vorhanden) - mach' Dich aber auf Wartezeit gefasst! Eine Anfrage im US-Nationalarchiv kannst Du Dir m. E. sparen, da man Dir von dort allenfalls eine Kopie aus der o. g. Liste zusenden wird und wenn es mehrere Gefangene mit dem Namen Deines Urgroßvaters gab, bist Du genau so schlau wie vorher ...
Übrigens: die von Dir oben erwähnte eingekreiste "10" auf den Briefumschlägen ist die damalige Postleitzahl für das Postleitgebiet Sachsen (umfasste die Gaue Sachsen, Halle-Merseburg und vom Gau Thüringen den Landkreis Altenburg). Näheres dazu findest Du hier
Gruß, Stefan
__________________ www.kriegsgefangen.de/forum
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12.11.2009 15:01 |
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Giro unregistriert
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Moin,
Zitat: |
Hm, das macht die Sache natürlich noch interessanter. Sind die Soldaten, die in amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten sind, irgendwo erfasst worden? Bzw. weiß man, was mit den Gefangenen der 94. ID passiert ist?
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Es müßten eigentlich Unterlagen bei der WAST in Berlin liegen. Hier könntest du auch einen militärischen Werdegang beantragen.
Da war der Stefan schneller, naja, wer zu spät kommt, den....
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Giro: 12.11.2009 15:03.
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12.11.2009 15:01 |
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nilstroemel
Jungspund
Dabei seit: 11.11.2009
Beiträge: 17
Herkunft: Halle (Saale)
Themenstarter
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Hallo Stefan,
vielen Dank für deine mehr als ausführliche Antwort. Ich stell hier mal enen vergrößerten Scan des Briefumschlags rein. Ich denke nicht, dass der Ort in dem Poststempel als Naples zu lesen ist (was allerdings mehr Sinn machen würde). Soweit ich weiß, was mein Urgroßvater irgendwo in der Gegend um Bologna unterwegs, zumindest vor seinem letzten Heimatbesuch und dorthin sollte er dann wohl auch wieder gehen. Das basiert alles auf den Erinnerungen meiner Oma, die damals 5 Jahre alt war und es ihrerseits von den Erzählungen ihrer Mutter übernommen hat. Ich weiß also nicht, inwiefern diese Aussagen verlässlich sind.
An die WASt hatte ich auch schon gedacht, wollte allerdings hier vorher nochmal nachgefragt haben. Also werde ich dort mal nen Suchauftrag starten.
Also nochmals danke danke danke für deine hilfe.
[EDIT] Sorry, hab die Anlage vergessen.
__________________ Suche Angaben zu meinem Urgroßvater Richard Hermann Schmidt *08.11.1908 in Halle(Saale), Feldpostnummer 46884D
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von nilstroemel: 12.11.2009 15:17.
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12.11.2009 15:14 |
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Kai unregistriert
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Hallo Niels,
der Brief ist meines Erachtens in Esslingen ("Eßlingen") am Neckar gestempelt worden. Interessanterweise dürfte der Brief zu einem Zeitpunkt gestempelt worden sein, als Esslingen noch nicht von den Allierten eingenommen worden war (dies geschah am 22.04.45).
Gruss,
Kai
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12.11.2009 15:28 |
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nilstroemel
Jungspund
Dabei seit: 11.11.2009
Beiträge: 17
Herkunft: Halle (Saale)
Themenstarter
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Hallo Kai,
Esslingen heißt das also... Ich hab immer ein "B" an zweiter Stelle gelesen. Da hätte ich ja lange suchen können. Ich dank dir schonmal.
Vielleicht ist der Brief in einer Gemeinde in der Nähe von Esslingen abgeschickt worden, die aber den Esslinger Stempel verwenden durfte und die zu dem Zeitpunkt schon in amerikanischer Hand war.
__________________ Suche Angaben zu meinem Urgroßvater Richard Hermann Schmidt *08.11.1908 in Halle(Saale), Feldpostnummer 46884D
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12.11.2009 16:03 |
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Alexander
Moderator
Dabei seit: 12.09.2006
Beiträge: 729
Herkunft: Göppingen, BW
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Zitat: |
Original von nilstroemel
Hallo Kai,
Esslingen heißt das also... Ich hab immer ein "B" an zweiter Stelle gelesen. Da hätte ich ja lange suchen können. Ich dank dir schonmal.
Vielleicht ist der Brief in einer Gemeinde in der Nähe von Esslingen abgeschickt worden, die aber den Esslinger Stempel verwenden durfte und die zu dem Zeitpunkt schon in amerikanischer Hand war. |
Kann nicht sein, die ganze Gegend wurde erst Mitte April 1945 von den Amerikanern besetzt. Zum Zeitpunkt der Stempelung war da noch sehr viel Wehrmacht und Gefolge unterwegs.
Vorstellen kann ich mir allerdings, dass dieser Brief erst nach Kriegsende zugestellt wurde und darum ein Stempel der Amerikanischen Zensurbebörde aufgebracht ist.
Wo und wann gilt denn dein Urgroßvater als vermisst? Dasss konnte ich aus deinen Beiträgen bisher noch nicht herauslesen. Ist er gefallen, vermisst, heimgekehrt?
Gruß Alex
__________________ ***Ein Krieg ist erst dann vorbei, wenn der letzte Soldat beerdigt ist***
Alexander Wassiljewitsch Suworow
Suche Fotos und Unterlagen zur 198. Infanterie-Division
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12.11.2009 16:21 |
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nilstroemel
Jungspund
Dabei seit: 11.11.2009
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Zitat: |
Original von Alexander
Vorstellen kann ich mir allerdings, dass dieser Brief erst nach Kriegsende zugestellt wurde und darum ein Stempel der Amerikanischen Zensurbebörde aufgebracht ist.
Wo und wann gilt denn dein Urgroßvater als vermisst? Dasss konnte ich aus deinen Beiträgen bisher noch nicht herauslesen. Ist er gefallen, vermisst, heimgekehrt?
Gruß Alex |
Hm, aber wieso ist der Brief dann mit dem 20.03.1945 gestempelt?
Ein genaues Datum der Vermisstenanzeige hab ich leider nicht. Ich weiß nur, dass meine Uroma am 22. August 1947 einen Antrag auf Halbwaisenrente für meine Oma gestellt hat, welcher 1. Dezember 1947 bewilligt wurde. Aber wie gesagt, ein genaues Datum gibt es für die Vermisstenmeldung nicht.
__________________ Suche Angaben zu meinem Urgroßvater Richard Hermann Schmidt *08.11.1908 in Halle(Saale), Feldpostnummer 46884D
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12.11.2009 16:26 |
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Alexander
Moderator
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Warum denn nicht? Die Deutsche Reichspost hat den Brief am 20.03.1945 abgestempelt und wohl weiterbefördert. Auf Grund der Kriegsumstände dürfte der Brief halt unterwegs irgendwo liegen geblieben sein und erst nach Kriegsende zugestellt worden sein.
Auf dem US-Stempel steht ja kein Datum, wann der Brief abgestempelt wurde.
Gruß Alex
__________________ ***Ein Krieg ist erst dann vorbei, wenn der letzte Soldat beerdigt ist***
Alexander Wassiljewitsch Suworow
Suche Fotos und Unterlagen zur 198. Infanterie-Division
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12.11.2009 16:32 |
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