Verwundete der Lazarette 1 und 2 in Hanau |
saftus
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Beiträge: 8
Herkunft: Riesa
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Verwundete der Lazarette 1 und 2 in Hanau |
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Hallo ins Forum aus Sachsen!
Lese schon eine Weile eure sehr interessanten Beitäge! Unglaublich wie professionel hier gearbeitet wird! Sehr sachlich und ,, krimminalistisch,, gut. Deshalb hab ich auch den Mut gefasst hier meine Fragen nach meinem Großvater zu stellen! Leider ist meine Infosammlung zu Opa sehr dünn. Paul Przibilla wurde in Gleiwitz geboren, war von Beruf Bäcker mit gepachteter Bäckerei in Gleiwitz.( geb.Datum unbekannt) Gewohnt hatte die Familie in Ratibor/OS. Er wurde 1940 als Bäcker eingezogen. Wehrdienst in Russland. Erzählt wurde von einem Dienstgrad Schirrmeister?Als Bäcker?? Meine Familie mußte aus Ratibor 1944 fliehen und Dokumente sind keine mehr vorhanden. Aus Erinnerungen meiner Mutter und meines Onkels (er damals 5 Jahre, Mutter 2 Jahre) soll er mit starken Erfrierungen im Lazarett Hanau gelegen haben. Dort soll er nach OP (mgl. weise Amputation) verstorben sein. Gibt es Listen von Verwundeten, Behandlungsnachweise, Patientenregister aus dieser Zeit?? Wo soll ich bei meiner Suche ansetzen? Einen Antrag bei der WAST und dem kirchlichen Suchdienst habe ich schon gestellt.
MfG saftus
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15.03.2009 04:42 |
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Tobias
Moderator
Dabei seit: 12.09.2006
Beiträge: 705
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Hallo,
willkommen im Forum des VKSVG e.V.!
Beim Volksbund in der Datenbank habe ich ihn nicht finden können.
Was hast Du den schon alles unternommen um näheres zu erfahren? Oder hast Du erst angefangen zu suchen?
Gruß
Tobias
__________________ Suche Infos zur 101.Jäger-Division, 2.Fallschirmjäger-Regiment, 69./131./227.ID
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15.03.2009 10:12 |
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Peavey
König
Dabei seit: 12.09.2006
Beiträge: 1.037
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Hallo Saftus !
Off topic möchte ich Dir kurz diesen Fund in der VDK Datenbank präsentieren, ich hatte mir erlaubt nach dem Nachnamen noch in einer anderen Schreibweise zu suchen - hatte mal eine Kollegin mit ähnlichem Namen und kann mich noch gut an die mannigfachen Verstümmelungen dieses Namens erinnern
.
Vielleicht ebenfalls ein Verwandter:
Nachname: Przibila
Vorname: Anselm
Dienstgrad: Grenadier
Geburtsdatum: 22.02.1909
Geburtsort: Gleiwitz
Todes-/Vermisstendatum: 26.01.1943
Todes-/Vermisstenort: Gruschewka
Anselm Przibila wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt oder konnte im Rahmen unserer Umbettungsarbeiten nicht geborgen werden.
Beste Grüße
Bernhard
__________________ Manche Leute glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Dabei waren es in Wirklichkeit nur Buchstabensuppen. (E. Ferstl)
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15.03.2009 11:10 |
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saftus
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Dabei seit: 13.03.2009
Beiträge: 8
Herkunft: Riesa
Themenstarter
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Viele,vielen Dank für eure schnellen Antworten!
Ich suche schon seit längerer Zeit. Bin aber nicht so richtig weitergekommen. Hatte auf Seiten der Ahnenforschung gestöbert und Bäckereibetriebe in Gleiwitz nach Infos abgeklopft. Oder habe versucht an alte Adressbücher zu kommen. Jetzt hilft mir ein älterer Herr aus Beuthen bei Gleiwitz. Der sucht in einem Buch der Bäckerinnung von OS nach dem Großvater. Er selbst war Bäcker und glaubt mit dem Namen Przibilla etwas anfangen zu können. Es ist schwierig, da mein Großvater Vollwaise war, keine Geschwister oder andere Verwandte von ihm bekannt sind. Zudem kommt noch das fehlende Geburtsdatum. Die einzige die etwas darüber sagen kann ist Oma, die ist aber seit 1987 tot. Ihre Kinder waren damals zu klein um jetzt helfen zu können. Mein Onkel weiß nur noch vom Lazarett in Hanau und das da zur selben Zeit auch noch ein Przibilla lag. (keine Verwandschaft) Der war aber angeblich Fleischer. Gibt es noch Dokumente oder Archive der Wehrkreise, Wehrkreiskommandos die über Einberufungen in OS etwas aussagen könnten???
viele Grüße saftus
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15.03.2009 15:02 |
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Jürgen Fritsche
König
Dabei seit: 28.12.2006
Beiträge: 1.272
Herkunft: Heusenstamm
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Hallo "Saftus",
(gibt's auch einen Vornamen?)
hast Du schon mal Erkundigungen in Hanau eingezogen? Bspw. bei der Stadtverwaltung (Stadtarchiv, Friedhofsamt) und den dortigen Krankenhäusern (St. Vinzenz, Städt. Krhs.)?
Denn wenn er dort eingeliefert und operiert wurde und an den Folgen verstarb, könnte es doch sein, daß evtl. Unterlagen auf ihn hinweisen.
Lt. LdW gab es in Hanau die Res.Laz. I und II.
Das Res.Laz I im Stadttei, Lamboy wurde jedoch 1945 durch einen Bombenangriff zerstört, so daß von dort sicher keine Akten mehr vorhanden sind - es sei denn, sie wurden bereits anderswo archiviert.
Das Res.Laz II war in der HoLa eingerichtet, die heute noch existiert.
Außerdem gab es in Hanau ein weiteres Laz. in der Stadthalle, die aus dem ehemaligen Marstall des Stadtschlosses entstanden war und Anfang 1945 ebenfalls den Bomben zum Opfer fiel.
Ein viertes Laz. war die Jahnhalle der TG 1837 Hanau. Auch sie wurde zum Ende des Krieges durch Bomben zerstört.
Im Lamboy gab es noch ein Laz. in der Gebeschusschule in der Äpfelallee, der heutigen Friedrich-Engels-Straße, das offenbar nicht beschädigt oder zerstört wurde.
Den Namen Przibilla gibt hier in der Gegend tatsächlich, wenn auch recht selten.
__________________ Viele Grüße,
Jürgen
(Aktives Banner, bitte anklicken ...)
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15.03.2009 16:17 |
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saftus
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Dabei seit: 13.03.2009
Beiträge: 8
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Themenstarter
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Hallo Jürgen!
Vielen Dank für deine Tipps! Werde es mal bei den Ämtern versuchen.
Das Friedhofsamt ist als erstes dran. Ich glaube,da hab ich die größte Chance etwas zu erfahren. Werde euch berichten!
Viele Grüße Holger
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15.03.2009 17:38 |
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frank
Moderator
Dabei seit: 17.09.2006
Beiträge: 496
Herkunft: Dresden
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Hallo Holger,
gibt es in der Deiner Familie keine Dokumente (Geburtsurkunden usw.) ?
Mit genauem Geburtsdatum wäre vieles einfacher ...
Grüße.
frank.
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15.03.2009 20:50 |
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marlies60
Eroberer
Dabei seit: 06.12.2007
Beiträge: 58
Herkunft: Neunkirchen -Saar
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Zitat: |
Meine Familie mußte aus Ratibor 1944 fliehen und Dokumente sind keine mehr vorhanden |
Hallo Frank,
siehe oben.
Lg.Marlies
__________________ Was einem im Leben wichtig
erscheint, dafür muß man kämpfen.
Später zu bereuen nicht gekämpft
zu
haben ist schlimmer als den Kampf
zu verlieren
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16.03.2009 09:30 |
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saftus
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Beiträge: 8
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Themenstarter
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Hallo Frank!
Ja, genau das ist das der Knackpunkt! Es ist nichts mehr an Originalen da! Meine Großmutter mußte mit ihren beiden Kindern 1944 aus Ratibor fliehen. An Dokumenten ist von damals nichts mehr da. Die Kinder waren zu klein und haben ihren Vater ja nicht wirklich kennen gelernt. Meine Mutter hatte deshalb auch so ihre Probleme mit der Vertriebenen Entschädigung. Auf der Flucht ist damals so vieles verloren gegangen.
Tieffliegerangriffe auf Flüchtlingszüge oder Plünderungen sind da nur zwei Gründe.Die haben damals echt was durchgemacht! Meine Mutter wollte ein Russe samt Kinderwagen in die Neiße schmeisen. Nur gut das meine Großmutter fließend polnisch sprach,und das schlimmste verhindern konnte! Hab heute mit dem kirchlichen Suchdienst telefoniert und eine Kopie meiner Geburtsurkunde sowie der Heiratsurkunde meiner Eltern abgeschickt. Hoffe das ist erstmal ein Anfang. Es soll ja noch kleine Wunder geben. Habe gestern den Onkel meines Vaters gefunden. Das macht doch schon mal Mut! Jetzt warte ich auf Post von der Stadtverwaltung/ Friedhofsamt Hanau. Vielleicht haben die ein Archiv wo es noch Unterlagen von Toten aus den Lazaretten in Hanau gibt. Ich weiß nicht wie lange die Ämter Unterlagen aufbewahren müssen? Hoffnung mache ich mir auch bei der WAST. Das Krankenbuchlager ist mit dieser Dienststelle zusammengelegt
worden. Mal sehen ob Unterlagen aus Hanau dabei sind!
Viele Grüsse Holger
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16.03.2009 16:02 |
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Joshi
Moderator
Dabei seit: 12.09.2006
Beiträge: 865
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Zitat: |
Original von saftus
Das Krankenbuchlager ist mit dieser Dienststelle zusammengelegt
worden. Mal sehen ob Unterlagen aus Hanau dabei sind!
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Hallo Holger,
ich glaube da verwechselst Du etwas. Die Zentralnachweisstelle aus Aachen-Kornelimünster ist mit der WASt zusammengelegt worden.
Das Krankenbuchlager gibt es nach wie vor als eigenständige Dienststelle. Nur geben die an Privatpersonen keinerlei Auskünfte mehr.
Grüsse
Joshi
__________________ Mehr sein als scheinen!
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16.03.2009 16:23 |
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saftus
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Hallo Joshi!
Danke für die Richtigstellung! Aber Informationen vom Krankenbuchlager
bekommt man über die WAST? Oder? Kann der kirchliche Suchdienst vom Krankenbuchlager Informationen zu Angehörigen von dort bekommen? Und wenn ich gerade mal beim Fragen bin! Unterlagen über Rekrutierungen der Wehrkreise sind wo archiviert!?
Viele Grüsse Holger
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16.03.2009 17:25 |
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Joshi
Moderator
Dabei seit: 12.09.2006
Beiträge: 865
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Hallo Holger,
auch über die WASt bekommst Du als Privatperson keinerlei Auskünfte vom Krankenbuchlager mehr. Diese Regelung gilt ab dem 1.7.2007.
Deine Anfrage kommt leider zu spät.
Ob der Kirchliche Suchdienst Auskünfte bekommt musst Du dort fragen.
Unterlagen über die Rekrutierungen aus den Wehrkreisen müsste die WASt haben - aber dafür übernehme ich keine Gewähr. Am besten auch dort fragen.
Grüsse
Joshi
__________________ Mehr sein als scheinen!
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16.03.2009 18:38 |
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saftus
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Danke Joshi, für deine Tips!
Gruß Holger
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16.03.2009 19:04 |
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saftus
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Themenstarter
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Hallo Frank!
Ja, sicher wurden Dokumente bei uns hier in Riesa ausgestellt. Dafür mußte meine Großmutter damals Zeugen ( Mitflüchtlinge aus Ratibor) benennen, die bezeugen konnten,daß sie wirklich die Person sei, die sie vorgab.War schon ne verückte Zeit damals! Hab im Forum der Wehrmacht ein Mitglied kontaktiert, der in Ratibor wohnt. Vieleicht kann der mir weiterhelfen, über Standesamt und Kichenbücher oder dem alten Adressbuch Infos zu bekommen.
Gruß Holger
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16.03.2009 23:00 |
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Der Neugierige unregistriert
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Hallo Saftus,
schaue doch mal in das Stammbuch deiner Eltern,zu größten Teil stehen dort die Daten de der dort geheirateten Personen Eltern
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16.08.2011 18:26 |
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Der Neugierige unregistriert
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Paul Przybilla
Nach den uns vorliegenden Informationen ist Paul Przybilla seit 01.12.1944 vermisst.
In dem Gedenkbuch des Friedhofes Sologubowka haben wir den Namen und die persönlichen Daten des Obengenannten verzeichnet. Sie können gern einen Auszug bei uns bestellen.
Bitte beachten Sie, dass auf einigen Friedhöfen nicht die aktuelle Version ausliegt, somit kann der Name Ihres Angehörigen darin evtl. noch nicht verzeichnet sein.
Nachname:
Przybilla
Vorname:
Paul
Geburtsdatum:
15.03.1907
Todes-/Vermisstendatum:
01.12.1944
Todes-/Vermisstenort:
Russland
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16.08.2011 18:36 |
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saftus
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Hallo Zusammen!
Inzwischen habe ich alle Informationen zu Paul Przibilla erhalten. Ich bin
nach Polen gefahren und habe mir dort die Heiratsurkunde und den Taufeintrag meiner Mutter besorgt. Von der WAST bekam ich Post zum
Werdegang in der Wehrmacht. Er war mit der 8.Infanteriedivision in
Demjansk dabei. Von der 2. Kompanie Pionier-Ersatzbatallion 8 in Metz nach Russland gekommen. Bei der Aufsprengung des Kessels im Februar
schwer verwundet und nach Hanau ins Lazarett verbracht. Dort am 9.4.
1943 verstorben. Ich glaube ohne die Fahrt nach Polen hätte ich das Rätsel nicht lösen können. Da konnte ich das Geburtshaus meiner
Mutter besichtigen und die Kirche in der sie getauft wurde. Die Dokumente (Kopie des Originals) wie Heiratsurunde und Taufbucheintrag haben mir dabei entscheidend weitergeholfen.
Viele Grüsse saftus
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17.08.2011 09:59 |
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