Festungslazarette in Breslau |
Joseph O.
Ist neu hier
Dabei seit: 23.03.2010
Beiträge: 3
|
|
Festungslazarette in Breslau |
|
Hallo und ein schönes Neues Jahr!
Bin neu hier!
Ich bin auf der Suche nach dem Verbleib meines Onkels und Namenspatrons Joseph Oevermann, der am 03.03.1945 im Festungslazarett unter dem Bahnhofsvorplatz in Breslau lag.
Seit diesem Tag ist er als "vermisst" gemeldet.
Da er schwerstverwundet war (2 Beinamp.; Splitterverl. am Kopf), geht es eigentlich nur noch um die Frage, wo man in jener Zeit Verstorbene jenes Lazaretts beigesetzt hat - vor und nach der Ãœbernahme durch die sowj. Truppen.
Vielen Dank für evtl. Unterstützung!
Joseph
|
|
12.01.2012 19:10 |
|
|
Giro unregistriert
|
|
Hallo Josef,
bitte gebe uns doch eine Zusammenfassung deines lange Thread im FdW.
Gruß
Dieter
|
|
12.01.2012 19:13 |
|
|
Giro unregistriert
|
|
Josef,
ich habe erst vor ein paar Tagen gelesen, dass die Russen diese lazarette gestürmt haben und alle Räume, es hie0 wirklich, mit einem "Flammenwerfer gereinigt" habe. Die schwerverletzten Insassen sollen teilweise es noch lebend mitbekommen haben.
Leider kann ich keine Quelle nennen, da ich die Seite vor der Speicherung weggedrückt habe. Es war ein Augenzeugenbericht eines Offiziers des Lazarett, der es den Russen mit allen Insasen übergeben wollte. Du mußt es mir glauben oder nicht.
Gruß
Dieter
|
|
12.01.2012 19:24 |
|
|
Joseph O.
Ist neu hier
Dabei seit: 23.03.2010
Beiträge: 3
Themenstarter
|
|
Hallo Dieter,
ich habe auch schon von einem derartigen Massaker gehört - andere Forumteilnehmer (FdW) schließen es jedoch aus ... ?
Nun ein Überblick über das, was ich im FdW bereits eingestellt hatte:
"Hallo,
nachdem ich heute vom DRK die Unterlagen zum Verbleib meines Onkels und Namenspatrons Joseph Oevermann erhalten habe, möchte ich diese hier einstellen und meine Informationssuche hier fortsetzen.
Ich hatte sie bereits vor längerer Zeit in einem Mix mit der Suche nach meinem Onkel Franz Oevermann (s. d.) begonnen.
Zwischenzeitlich ist gesichert recherchiert, was auch hier in den Dokumenten deutlich wird, dass er sich im März 1945 im Festungslazarett Breslau befand.
Dieses Lazarett lag im Hauptbahnhofsbereich - in einem riesigen Bunker unter dem Vorplatz des Hbfs.
Mein Onkel war dort schwerverwundet eingeliefert worden (beide Beine amputiert sowie schwere Kopfverletzungen).
Der letzte Brief an seine Mutter erwähnte lediglich leichte Verletzungen ... .
Mein Vater war im gleichen Lazarett zur gleichen Zeit eingeliefert worden (Beindurchschuss, Stecksplitter im Oberschenkel) - konnte jedoch mit diesen Verletzungen noch transportiert werden und die sog. "Festung" mit dem letzten Flugzeug verlassen.
Beim Abschied von seinem Bruder soll dieser noch gefleht haben: "Nimm mich mit!" ...
Nach der Übernahme des Lazaretts durch die Sowjets sollen laut Augenzeugenberichten (?) alle Schwerverletzten erschossen worden sein. Dieses wird von anderen Zeitzeugen jedoch nicht bestätigt.
Also reduziert sich für mich/uns die Frage nach dem Verbleib meines Onkels auf die Suche nach seinem pot. Grab in der Nähe des Hauptbahnhofs Breslau (heute: Wroclaw).
Gibt es hier evtl. jemanden, der Unterlagen besitzt, nach denen man hier einen Schritt weiter kommen könnte?
Gruß,
Joseph
Hallo Joseph,
Zitat:
Nach der Ãœbernahme des Lazaretts durch die Sowjets sollen laut Augenzeugenberichten (?) alle Schwerverletzten erschossen worden sein.
wenn die Verwundungen deines Onkels nur annähern so schwer
waren wie beschrieben, hat er die Ãœbernahme durch die russischen
Truppen nicht mehr erlebt. In der Lage war die Chance zu überleben
denkbar gering. Es war auch Aufgabe der Sanitäts--Offiziere die
verfügbaren Ressourcen auf die Fälle zu verteilen, die die größten
Chance hatten. Siehe dein Vater.
Ein Schritt wäre, den genauer Ablauf der Schlacht mit deinen Daten
abzugleichen und in Erfahrung zu bringen wo die Toten aus dem
Lazarett/Bunker bestattet wurden.
P. S. Das Bild vom Hbf-Vorplatz Wroclaw (Breslau) stammt von "Raffael" (FdW).
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Joseph O.: 14.01.2012 19:47.
|
|
14.01.2012 19:43 |
|
|
Giro unregistriert
|
|
Moin Josef,
Zitat: |
ich habe auch schon von einem derartigen Massaker gehört - andere Forumteilnehmer (FdW) schließen es jedoch aus ... ?
|
nun, diese Jungs waren damals eben so wenig vor Ort wie ich. Daher kann ich einen Ausschluß nicht verstehen.
Der Russe hat seinerzeit gar nicht die Mittel und auch keine entsprechende Logistik zur Verfügung gehabt, um deutsche Schwerstverletzte zu versorgen. Weder in der bestehenden Behasung noch in eigenen Lazaretten. Wer Laufen konnte kam in Kriegsgefangenschaft, wer nicht, der wurde auch nicht andersweitig versorgt. Vielleicht war ein Erschießungskommando immer noch humaner wie eine nichterfolgte medizinische Versorgung.
In der Stadt haben vor dem Fall tagelang Straßen- und Häuserkämpfe stattgefungen. Meinst du wirklich, das man in dieser Zeit noch Landser beerdigt hat. Nein, sicher nicht. Nach Beendigung der Kämpfe wurde alle Leichen bestimmt in Massengräber gelegt, ohne irgendwelche Registierung oder Einsammel der Markenhälften. Ich glaube kaum, das sich noch jemand daran erinnern wird, wo welche Toten aus welchen Gebäude die letzte Ruhestätte gefunden hat.
Selbst der Onkel meiner Frau, die Telefonnummer hatte ich dir gegeben, weiß nicht, was mit den Verbliebenen geschehen ist. Er selbst ist ja direkt, aus dem Lazarett im Gebäude der damaligen Raiffeisen Bank, in russische Gefangenschaft geraten.
Gruß
Dieter
|
|
15.01.2012 12:22 |
|
|
KaLa61
Jungspund
Dabei seit: 10.02.2009
Beiträge: 16
Herkunft: Hamburg
|
|
Zitat: |
Original von Joseph O.
Dieses Lazarett lag im Hauptbahnhofsbereich - in einem riesigen Bunker unter dem Vorplatz des Hbfs.
Also reduziert sich für mich/uns die Frage nach dem Verbleib meines Onkels auf die Suche nach seinem pot. Grab in der Nähe des Hauptbahnhofs Breslau (heute: Wroclaw).
|
Hallo Joseph,
hast du dich bezüglich der Unterlagen schon an das Staatsarchiv in Breslau gewandt? Ich denke, es wird aus der letzten Zeit des Krieges nicht viele Dokumente geben, aber evt. hat das Archiv doch Aufzeichnungen von Gräbern in Nähe des Lazaretts/Hauptbahnhofs. Bei den Aufbauarbeiten nach dem Krieg wurden bestimmt Gräber gefunden und vielleicht auch Aufzeichnungen der Lage/Umbettungen angefertigt. Der genaue Ort wird sich jedoch kaum mehr feststellen lassen.
Herzlichen Gruß
Katrin
|
|
16.01.2012 18:18 |
|
|
Giro unregistriert
|
|
Hallo Katrin,
eine gute Ãœberlegung.
Aber ich gehe davon aus, dass sich die Gräber nicht im Zentrum der zerstörten Stadt Breslau befinden. Hat man doch von langen Reihen Zivilisten mit Handkarren durch die Stadt fahren gehört, die die vielen Leichen bergen und fort bringen mußten.
Und falls doch das eine oder andere Grab im Zentrum angelegt wurde, so wird man wenig Rücksicht auf die Gebeine genommen haben und wie, bspw., in Stalingrad viele Gräber später einfach überbaut haben. Ich gehe auch davon, das viele Gräber aus diesem Grunde gar nicht mehr von oben her zugänglich sind und sich die Stadtoberen sehr schwer tun, die tatsächliche Lage dieser Gräber preis zugeben.
Dieter
|
|
16.01.2012 18:59 |
|
|
Joseph O.
Ist neu hier
Dabei seit: 23.03.2010
Beiträge: 3
Themenstarter
|
|
Hallo,
vielen Dank für diese Hinweise. Ich habe inzwischen Kontakt mit einem poln. Studenten aufgeniommen, der ein Buch zur 269. ID und deren Kämpfe im Bereich Breslau (Wroclaw) und Ohlau (Olawa) veröffentlichen möchte. Er besitzt angeblich auch Literatur zu Kriegsgräbern in Breslau ... .
Möglicherweise werden wir um Ostern herum eine Fahrt nach Südpolen unternehmen und dann in Breslau Station machen. Dann wird man sich vor Ort einmal näher kennenlernen können.
Heute hätte ich noch eine Bitte um Hilfe bei der Analyse einer Schriftprobe, die sich auf meine Nachforschungen zum Schicksal meines 2. Onkels bezieht, der am 13.07.1944 in Wilna gefallen ist. Es ist ein Auszug aus einem wichtigen Funkspruch ... .
Ich habe dieses auch schon im FdW eingestellt.
Vielen Dank im voraus!
Joseph
|
|
21.01.2012 19:55 |
|
|
|