Suche nach (Bild-)Material von/über den Ort Kljuschniki (Russland) 1942 |
holgimuck
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Suche nach (Bild-)Material von/über den Ort Kljuschniki (Russland) 1942 |
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Guten Tag!
Ich beobachte seit geraumer Zeit mit großem Interesse die Arbeit in diesem Forum und möchte heute erstmals selbst Ihre/Eure Hilfe in Anspruch nehmen. Wenn ich auch keine allzu große Hoffnung auf Erfolg habe, suche ich trotzdem jemanden, der Bilder oder Informationen aus/über den Ort Kljuschniki (westlich von Liwny) in Russland hat.
Ich bin zur Zeit mit einer umfangreichen Darstellung der Militärgeschichte meines Großvaters beschäftigt, der als Angehöriger der 45. Infanterie-Division (133. Infanterie-Regiment) im Juli 1942 in Kluschniki gefallen ist. Mein Großvater ist zusammen mit einigen hundert Kameraden seiner Division auf dem Friedhof in Gustye-Tytschinki beigesetzt worden. Nach der Räumung des Friedhofs durch den Volksbund und der Umbettung aller Gebeine auf den Soldatenfriedhof Kursk-Besedino habe ich nach Überwindung unzähliger behördlicher Hürden die sterblichen Überreste meines Großvaters nach Hause holen dürfen, um ihn dort an der Seite meiner Großmutter endgültig beisetzen zu können.
Nun habe ich sehr viele Bilder aus der Militärzeit meines Großvaters (Ausbildung, Einsatz an der Westfront usw.). Für die Darstellung seiner letzten Monate im Osten suche ich nun aber Bilder oder Informationen über die Orte Kljuschniki und evtl. Liwny. Vielleicht verfügt eines der Forumsmitglieder rein zufällig über Bilder dieses Ortes, der im Frühjahr/Sommer 1942 offenbar stark umkämpft war. Entstehende Kosten für die Vervielfältigung und Übersendung des Materials würde ich selbstverständlich übernehmen.
Das Standard-Werk über die 45. Infanterie-Division ("Mein Weg mit der 45. Inf.-Division" von Dr. R. Geschöpf) ist mir bekannt, ebenso die im Netz stehenden Verlustunterlagen der Division für den Sommer 1942. Auch habe ich mit dem noch lebenden Obmann des Frontkämpfer-Bundes der 45. Inf.-Division (einem mittlerweile 94-jährigen Herrn aus Österreich) Kontakt gehabt. Leider bin auf diesem Wege noch nicht an nähere Informationen oder Bildern über/von Kljuschniki gekommen.
Vielen Dank im Voraus.
Freundliche Grüße
Holgimuck
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20.02.2012 15:23 |
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holgimuck
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Hallo Maik,
vielen herzlichen Dank für die Nachricht. Sie hat mich erreicht, wenn ich auch die Hoffnung auf Antworten oder Informationen schon so ziemlich aufgegeben habe. Das Luftbild passt leider nicht zu dem Ort, den ich suche. Die Schreibweise Kljuschniki habe ich von einer alten Wehrmachtskarte und von der Gefallenenbenachrichtigung, die man meiner Großmutter gesandt hat. Ich werde aber unter dem Link, den Du beigefügt hast noch weiter suchen. Nochmals vielen Dank, ich habe mich über die Nachricht sehr gefreut.
Viele Grüße
Holgimuck
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27.01.2013 18:31 |
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Jürgen Fritsche
König
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27.01.2013 22:45 |
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holgimuck
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Dabei seit: 10.11.2009
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Hallo Jürgen,
vielen Dank für Ihren Hinweis mit der Lagekarte. Sie passt genau. Ich konnte den Ort Kljuschniki und auch die Lage des Friedhofes (jeweils westlich von Liwny) finden. Nun zu der aufgeworfenen Frage: Mein Großvater ist am 22.07.1942 bei Kljuschniki gefallen. Nach den Verlustunterlagen der 45. Infanteriedivision (die Totenbücher dazu stehen auch im Netz) mit der Todesursache "Infanteriegeschoss Kopf". Zweifelsfrei ist diese Angabe allerdings nicht. Bei der Reise nach Gustye in 2009 hat unsere Gruppe, die vom Volksbund organisert war, auch eine Mitarbeiterin der Deutschen Dienststelle begleitet. Diese hatte eine Kopie der Personalstammkarte meines Großvaters dabei und mir einen Einblick ermöglicht. Auf der Karte war im Jahre 1942 eine schwere Verwundung notiert worden. Dieser Eintrag war handschriftlich gestrichen und durch den Vermerk "gefallen" ersetzt worden. Insofen bin ich mir nicht ganz sicher, welcher Eintrag zutreffend war. In Gustye war der zentrale Friedhof der 45. Infanterie-Division. Dieser lag mehrere Kilometer westlich von Kljuschniki. Ich muss also annehmen, dass die Wehrmacht ihre Toten organisert auf den Friedhof zurückbrachte, auch wenn das wahrscheinlich ein ziemlicher Aufwand war. Ich habe in Gustye in 2009 einen alten Bauern getroffen, der mir sagte, dass nicht weit weg vom Friedhof auch eine Sanitätseinheit gelegen habe. Mir ist aber unbekannt, ob es da Zusammenhänge gab. Interessant war, dass der Friedhof (mit annähernd 1000 Gefallenen) zum großen Teil geplündert war. Mir drängte sich damals der Verdacht auf, dass Ortskundige immer wieder einmal (bei Bedarf) Grabstellen geöffnet hatten, um Zahngold oder Auszeichnungen zu entnehmen und zu klingender Münze zu machen. Die Kriegsgräberfürsorge konnte übrigens in Gustye nicht alle Gräber räumen. Da wo Schuppen und Ställe über die Soldatengräber gebaut worden sind, hat man die Gefallenen nicht umgebettet sondern in den Gräbern belassen.
Nochmals vielenDank für den Hinweis
Holgimuck (Holger)
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28.01.2013 10:14 |
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Jürgen Fritsche
König
Dabei seit: 28.12.2006
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Zitat: |
Original von holgimuck
Hallo Jürgen,
vielen Dank für Ihren Hinweis mit der Lagekarte. Sie passt genau. Ich konnte den Ort Kljuschniki und auch die Lage des Friedhofes (jeweils westlich von Liwny) finden. |
Moin Holger,
gern geschehen ...
Zitat: |
Original von holgimuck
Nun zu der aufgeworfenen Frage: Mein Großvater ist am 22.07.1942 bei Kljuschniki gefallen. Nach den Verlustunterlagen der 45. Infanteriedivision (die Totenbücher dazu stehen auch im Netz) mit der Todesursache "Infanteriegeschoss Kopf". Zweifelsfrei ist diese Angabe allerdings nicht. Bei der Reise nach Gustye in 2009 hat unsere Gruppe, die vom Volksbund organisert war, auch eine Mitarbeiterin der Deutschen Dienststelle begleitet. Diese hatte eine Kopie der Personalstammkarte meines Großvaters dabei und mir einen Einblick ermöglicht. Auf der Karte war im Jahre 1942 eine schwere Verwundung notiert worden. Dieser Eintrag war handschriftlich gestrichen und durch den Vermerk "gefallen" ersetzt worden. Insofen bin ich mir nicht ganz sicher, welcher Eintrag zutreffend war. |
Es ist durchaus denkbar, daß zunächst tatsächlich eine schwere Verwundung vorlag (und so etwas ist ja ein Kopfschuß, der nicht sofort tödlich gewesen sein muß) und der Eintrag wenig später mit dem Vermerk "gefallen" wieder gestrichen wurde, da er letztlich kurz darauf gefallen war und leider nicht gerettet werden konnte.
Eine San-Versorgung muß dann nicht unbedingt noch eingetragen worden sein.
Welche konkrete Auskunft gibt denn die WASt aus den ihr dazu vorliegenden Truppenmeldungen?
Zitat: |
Original von holgimuck
In Gustye war der zentrale Friedhof der 45. Infanterie-Division. Dieser lag mehrere Kilometer westlich von Kljuschniki. Ich muss also annehmen, dass die Wehrmacht ihre Toten organisert auf den Friedhof zurückbrachte, auch wenn das wahrscheinlich ein ziemlicher Aufwand war. |
Ja, das alles (Suche einer geeigneten Divisionsfriedhofslage, Planung, Anlage, Beerdigungen, Registrierung der Gräber, Pflege, Meldewesen) war allgemein die Aufgabe der Wehrmacht-Gräberoffiziere und ihrer Teams, in diesem Fall des WGO 45 mit seinen Leuten. Der Divisions-Friedhof wurde längere Zeit genutzt.
Zitat: |
Original von holgimuck
Ich habe in Gustye in 2009 einen alten Bauern getroffen, der mir sagte, dass nicht weit weg vom Friedhof auch eine Sanitätseinheit gelegen habe. |
Das ist durchaus denkbar. Muß mal in meinen Unterlagen und in meiner DB nachsehen ...
Zitat: |
Original von holgimuck
Interessant war, dass der Friedhof (mit annähernd 1000 Gefallenen) zum großen Teil geplündert war. Mir drängte sich damals der Verdacht auf, dass Ortskundige immer wieder einmal (bei Bedarf) Grabstellen geöffnet hatten, um Zahngold oder Auszeichnungen zu entnehmen und zu klingender Münze zu machen. |
Ja, leider war und ist das so ...
Zitat: |
Original von holgimuck
Die Kriegsgräberfürsorge konnte übrigens in Gustye nicht alle Gräber räumen. Da wo Schuppen und Ställe über die Soldatengräber gebaut worden sind, hat man die Gefallenen nicht umgebettet sondern in den Gräbern belassen. |
Ja, spätere bewußte oder unbewußte Überbauung ist das häufige Los der dt. Grablagen.
__________________ Viele Grüße,
Jürgen
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28.01.2013 23:40 |
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holgimuck
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Moin Jürgen,
vielen Dank für die schnelle Rückantwort. Die Mitteilungen der WAST waren leider nicht sehr hilfreich. Da der Wehrpaß und andere personenbezogene Unterlagen verloren gegangen sind, konnte man nur aus anderem Schriftgut eine Verwundung im Dezember 1941 (Granatsplitter im Bein und ein Unterarmdurchschuss) nachvollziehen und mitteilen, dass er am 22.07.1942 im Gefecht bei Kljuschniki, westlich Liwny, gefallen ist. Auch meine nochmalige Anfrage an die WAST mit der Vermutung der (zunächst) schweren Verwundung im Juli 1942 brachte keine neuen Ergebnisse. Es lägen dort keine diesbezüglichen Erkenntnisse vor. Der Wehrpaß ist übrigens nicht - wie die WAST geschrieben hat - verloren gegangen. Er schließt verwaltungsmäßig korrekt mit der Eintragung "gefallen" und ist im Nachlass meiner Großmutter vorhanden gewesen. Im Wehrpaß lag übrigens das Schreiben eines Kameraden, der sich für eine Paketsendung bedankt hat. Offenbar sind Postpakete, die an zwischenzeitlich gefallene Soldaten gerichtet waren, nicht an den Absender zurück gesandt worden, sondern an andere Soldaten ausgegeben worden.
Viele Grüße
Holger
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29.01.2013 08:35 |
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