Kriegsgefangenenlager Heimkehrerlager St. Marein/St.Lorenzen Steiermark |
ChristianKa
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Kriegsgefangenenlager Heimkehrerlager St. Marein/St.Lorenzen Steiermark |
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Hallo Freunde,
habe da eine Anfrage bezüglich des Lagers im Mürztal.
Ein Veteran der 4.GD kam dort im September 1945 nach kurzem "Genesungsaufenthalt" aus russischer Gefangenschaft in die Freiheit. Das unter britischer Leitung gestandene Lager hat ihm noch die letzen Papiere wie Soldbuch abgenommen.
Kann jemand zu diesem Lager mir Auskunft geben und ob diese Unterlagen irgendwo in einem Archiv schlummern.
Christian KA
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30.04.2010 20:02 |
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Gerry unregistriert
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02.05.2010 00:07 |
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ChristianKa
VKSVG Mitglied
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Themenstarter
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Lager St. Marein St.Lorenezen |
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Hallo Gerry,
viel mehr Info habe ich nicht. Mein Veteran hat den Wunsch, sein Soldbuch, das er ja die ganze Zeit der russ. Gefangenschaft verstecken konnte und dann von den Briten abgenommen, wiederzuerhalten.
Kann dir aber einen Auszug des Tagebuches aus diesen Tagen mitgeben.
Auszug aus den letzten Tagen des Tagebuches des Gefreiten Hanns Faistnauer,
Funker der 4.GD, Geb.Art.Reg.94, IV Abt.,12.Bat.
9.9.45
Gestern in der Nacht kamen wir nach Stuhlweißenburg. Heute sind wir wieder auf der Fahrt Richtung Westen. Es geht zwar langsam, aber sicher.
10.9.45
Heute in der Früh haben wir in einem kleinen Ort den Entlassungsschein bekommen. Jetzt steht unser Zug an der ungarischen Grenzstation. Gleich werden wir in der Heimat sein.
12.9.45
Heute Früh kamen wir in Semmering an. Im Hotel Palast warten schon 500 Mann bis 1000 Mann voll sind. Dann erst dürfen wir über die Demarkationslinie. Dort sollen wir noch einmal zur Entlausung und ärztlichen Untersuchung ein paar Tage im Lager bleiben. Jetzt fehlen noch 60 Mann bis die 1000 voll sind. Bis morgen abends besteht die Aussicht, beim „Tommy“ zu sein.
13.9.45
Wir gehen heute vom Lager Semmering ab. Wir marschieren geschlossen über die Demarkationslinie. Am Ausgang des Semmering-Tunnels wartet schon der Zug auf uns. Wir fuhren sofort nach St.Marein/St.Lorenzen, im „Personenzug“!
14.9.45
Gestern abends haben wir noch einen anständigen Topf Kartoffeln verspeist. Auch Kekse und Kaffee gab es noch. Wir sind restlos glücklich schlafen gegangen. Heute werden wir hier registriert und hoffen bis morgen abends entlassen zu sein. Wir sind schon glücklich dass wir keinen Iwan mehr sehen. Gauweise werden wir hier abgefertigt. Wir sahen die ersten Tommys und waren angenehm überrascht. Hier ist alles ganz anders als beim Russen.
16.9.45
Endlich ist der Tag gekommen, der uns die Freiheit wiedergibt. Die Papiere werden fertig gemacht und abends fahren wir mit LKW zum Bahnhof nach Bruck. Gestern Abend war ich noch kurz im Elternhaus von Prade der am 24. April in Groß Polom gefallen ist und habe seinem Vater die traurige Nachricht überbracht.
17.9.45
Wir sind jetzt in Undsmarkt und warten bis der Zug weiterfährt.
Mit unserem Entlassungsschein waren wir berechtigt, die Bahn zu benützen und kamen so etappenweise tatsächlich über Villach nach Lienz.
Grüsse Christian
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02.05.2010 07:47 |
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Olivia S. unregistriert
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RE: Kriegsgefangenenlager Heimkehrerlager St. Marein/St.Lorenzen Steiermark |
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Zitat: |
Original von ChristianKa
Kann jemand zu diesem Lager mir Auskunft geben und ob diese Unterlagen irgendwo in einem Archiv schlummern.
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Hallo, Christian!
Zum Lager kann ich zwar nichts sagen, aber die Briten (und auch die anderen westlichen Gewahrsamsmächte) haben die ihnen vorliegenden Personalpapiere damals an die Wast gegeben. Hat Dein Veteran dort schon mal nach dem Soldbuch nachgefragt?
Gruß Olivia
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02.05.2010 10:27 |
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ChristianKa
VKSVG Mitglied
Dabei seit: 22.01.2008
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Themenstarter
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Hallo Olivia,
danke das ist ein guter Tip.
Für mich ist das so selbstverständlich eine Anfrage zuerst bei der WAST dass ich meinen Veteranen gar nicht gefragt habe ob er dies schon gemacht hat. Glaube eher nicht. Werde ihn gleich darauf aufmerksam machen.
Liebe Grüsse Christian
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02.05.2010 10:59 |
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maik40
Foren As
Dabei seit: 14.04.2009
Beiträge: 88
Herkunft: Deutschland
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zu dem Thema habe ich auch eine Frage:
Die WAst schrieb mir, dass ich Kopien vom Soldbuch meines Grossvaters bekomme.
Meine Frage: Trägt der Soldat dieses Soldbuch immer bei sich und wird es nach seinem Tot zur WAst geschickt? Oder liegt es nur irgendwo in Deutschland weit weg von der Front und wird einfach nur verwaltet?
Denn dann frage ich mich, was noch alles an persönlichem Besitz des Gefallenen (Fotos/ Briefe / Uhren etc.) an die WAst geschickt wurde?
Oder wurde der Tote mit all den Sachen beerdigt?
Vielleicht wäre es interessant. Damit meine ich insbesondere Briefe + Fotos.
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06.12.2010 08:44 |
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Gelöscht unregistriert
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06.12.2010 10:10 |
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