 Suche Infos über das Schicksal von Hans Jagusch |
MadEff 
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Hallo, liebe Community.
Ich habe da so ein Anliegen, welches mich schon mehr als mein halbes Leben begleitet.
In meiner Jugendzeit (ich bin Jahrgang 1973) haben meine Großeltern mir von meinem Großonkel Hans Jagusch, der "Flieger", erzählt. Er ist leider nicht aus dem Krieg zurückgekehrt und galt als verschollen, wahrscheinlich gefallen. Mittlerweile sind meine Großeltern verstorben, und ich störe mich irgendwie an dieser Lücke in der Geschichte meiner Familie und würde gerne das Schicksal irgendwie aufklären. Leider hat mein Großvater (gestorben 2009) zuvor sämtliches Bild- und Briefmaterial entsorgt, so dass ich informationstechnisch sehr schlecht ausgestattet war.
Trotzdem bekam ich einige Eckdaten zusammen und stellte eine Anfrage an den DRK-Suchdienst, welcher auch einige wenige Wochen später antwortete: Hans Jagusch, gilt seit dem 29.12.1944 als verschollen und wurde von der Mutter 1964 für tot erklärt. Der Suchfall wurde in einem DRK-Gutachten von 1989 vorläufig abgeschlossen.
Jetzt habe ich nochmal intensiver recherchiert und habe in einem englischsprachigem Forum in einem Eintrag von 2009 interessante Informationen gelesen, die ein neues Gesamtbild von dem gibt, was ich nachfolgend nochmal komplett zusammenfassen möchte:
Hans Jagusch, geb. 8.9.1923
Unteroffizier 11. / NJG 6 (Nachtjagdgeschwader)
Pilot einer Messerschmidt BF-110, Kennung 2Z + CV, Werknummer 180530
gefallen (KIA)
Absturzort: in der Nähe von Berlé/Luxemburg
Schütze und Bordfunker verwundet
Meine Fragen dazu: stimmen diese Angaben bzw. kann ich irgendwo diese Angaben nachvollziehen? Gibt es noch Möglichkeiten, weitere Informationen zu diesem Einsatz / Absturz zu bekommen? Wieso gilt, sollte die Angabe "gefallen" stimmen, mein Großonkel beim DRK-Suchdienst noch als "vermisst" (wird das nicht dahin irgendwie weitergemeldet)?
Ich würde mich freuen, Antworten zu erhalten und endlich Gewissheit zu erlangen, welches Schicksal meinen Großonkel ereilt hat. Ich bedanke mich im Vorwege...
Viele Grüße
Martin
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16.06.2012 17:35 |
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Peavey
König
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Hallo Martin !
Mögliche Quelle dafür: John Derneden Crash Part I 1999, ISBN 2-87996-974-3 - aber unter Vorbehalt !
Frag doch mal bei der WAST nach seinem Verbleib bzw. beim Volksbund nach der Grablage.
Ansonsten würde ich entweder den 2009er Thread zum Leben erwecken oder mich mal speziell in einem Luftwaffenforum "schlaumachen".
http://www.luftwaffe-bullet-board.com/support.php
Anschließend möchte ich noch erwähnen dass man Ihn seinerzeit mit letzter Nachricht 12/44 Hannover registriert hat.
Vielleicht findest Du hier einen möglichen Zusammenhang zu Hannover:
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Glie...hwader/NJG6.htm
Die beiden anderen Crewmitglieder Uffz Krebs und Uffz Kurz wurden nicht registriert, könnten es also tatsächlich überlebt haben.
Beste Grüße
Bernhard
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Manche Leute glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Dabei waren es in Wirklichkeit nur Buchstabensuppen. (E. Ferstl)
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16.06.2012 19:31 |
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MadEff
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Hallo Bernhard!
Danke für Deine schnelle Antwort. Mit Deiner vermuteten Quelle liegst Du goldrichtig, diese ist im Thread erwähnt. Dieser ist unter
http://forum.12oclockhigh.net/showthread.php?t=19104
erreichbar. Ich habe mich zwar auch dort registrieren lassen, jedoch scheint der Forum-Admin mich nicht freizuschalten, daher kann ich dort nicht auf einen Thread antworten bzw. einen neuen eröffnen (warum auch immer). Ich habe aber an einen der Member per PN angeschrieben, vielleicht kommt ja auch eine Antwort wieder zurück...
Im Bereich Hannover war meines Wissens sein Wohnort gewesen.
Danke auch für den Tipp mit der WAST, ich habe da soeben eine Anfrage online gestellt. Mal sehen, wann sie sich melden.
Soweit danke für die Infos. Wenn es dem Board dienlich ist, halte ich Euch gerne hier auf den Laufenden.
Viele Grüße
Martin...
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16.06.2012 20:30 |
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MadEff
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Hallo liebe Community,
ich möchte gerne einmal kundtun, was sich in der Vermisstensache meines Großonkels inzwischen getan hat.
Ausgangssituation war ja die, dass ich so gut wie kein Material und keine Informationen über Hans Jagusch hatte, von einigen alten Familienfotos mal abgesehen. Somit bin ich die Standard-Vorgehensqweise vorgegangen, d. h. nach dem DRK-Suchdienst den Kontakt zum Volksbund, WASt, kirchlicher Suchdienst sowie spezielleren Foren (und somit zu spezialisierten Autoren) gesucht und gefunden.
Das Ergebnis kann sich dennoch sehen lassen:
Der Volksbund teilte (wie erwartet) mit, dass keine Grablage meines Großonkels bekannt sei. Es wurde aber 1952 ein unbekannter Soldat in Luxemburg auf den Soldatenfriedhof Sandweiler umgebettet. Es existierte auch ein Siegelring mit den Initialen "A.W.", die zufällig auf den Mädchennamen seiner Mutter passten. Nachdem ich diese Tatsache dem Volksbund mitgeteilt habe, schrieben diese den WASt an. Die Antwort wiederrum war (sinngemäß), dass dieser Siegelring nicht ausreiche, um meinen Großonkel einwandfrei zu identifizieren (kann ich auch irgendwie nachvollziehen). Derzeit sollen noch zwei unbekannte Soldaten auf dem Friedhof Sandweiler ruhen.
Der WASt antwortete mir einige Monate nach meiner Anfrage und teilte mir mit, dass sämtliche Unterlagen durch die Wirren des Krieges nicht mehr vorhanden seien (außer die Erkennungsmarken-Nummer, die bekannt war). Allerdings bekam ich von denen den Hinweis, dass es im Amtsgericht Berlin-Mitte von ihm ein Militärtestament gebe, welches ich anfordern könnte. Ich habe es getan, und bekam einige Wochen später zwei kopierte Seiten von einer handschriftlichen Aufzeichnung meines Großonkels, datiert auf den April 1942.
Eine, die in Form eines Dreizeilers darüber verfügte, dass im Falle seines Todes sein Vater seine Habseligkeiten nach eigenem Ermessen verteilen sollte. Die zweite Seite mit gleichem Datum war ein Abschiedsbrief, der unter die Haut ging. Nicht nur, dass ich einige Stunden brauchte, diesen zu lesen (deutsche Schrift - huuii), sondern auch, wie gut anscheinend früher die Propaganda funktionierte. Es fielen Sätze wie "trauert nicht um mich, sondern seid stolz darauf, dass ich für unseren lieben Führer fallen durfte" und "denkt an all die Kameraden, die für unsere deutsche Heimat..." und so weiter. Verübeln kann man es ihm sicher nicht. Er war zu dem Zeitpunkt gerade erst 18 Jahre alt.
Und dann bin ich noch über einige Ecken an die Kopie eines Briefes vom Bordfunker Walter Krebs rangekommen, der den Schicksalsflug meines Großonkels ziemlich gut beschrieben hat. Es ist - unbeschreiblich!!! Er beschrieb u.a., der Absturz am 29.12.44 müsse direkt an der Front geschehen sein. Denn wie er sich mit dem Fallschirm gerettet hatte und verwundet von deutschen Soldaten, die sich gerade in der Absetzbewegung befunden haben, müsste doch nun der genau Absturzort aufzuklären sein.
Meine Frage: Kann man heute noch genau nachvollziehen, wie die Front in Luxemburg im Raum Berlé in der Nacht vom 29. auf den 30.12.1944 verlief? Wer dazu eine passende Antwort hat, dem wäre ich sehr dankbar.
Auf diesem Wege kann ich nur meinen Dank aussprechen an alle diejenigen, die sich mit solchen Schicksälen auseinandersetzen, sich freiwillig mit Fachwissen wappnen und bereit sind, dieses Wissen auch weiterzugeben. Das ist eine sehr ehrenvolle Arbeit!
Viele Grüße
Martin
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20.09.2013 18:56 |
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MadEff
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Ich danke Dir, Frank! Vielleicht ergeben sich durch die kleinen Details ein noch deutlicheres Gesamtbild.
Viele Grüße
Martin
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26.09.2013 10:56 |
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