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Zum Ende der Seite springen Vater vorhanden - Kind fehlt
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rosaria
unregistriert
Vater vorhanden - Kind fehlt Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo in die Runde,

ich möchte zunächst vorausschicken, dass ich sehr beeindruckt bin, mit welchem Engagement hier Leuten geholfen wird, die ihre Väter suchen!

Bei meinem Mann ist es umgekehrt: Er sucht seinen Onkel, ein nichteheliches Kind seines Großvaters, geboren in 1940.

Dieses nichteheliche Kind wurde von der Familie totgeschwiegen. In 1943 wurde der Großvater von der Großmutter geschieden. In 1945 ist der Großvater gefallen. Seine ehelichen Kinder, meine Schwiegermutter und deren Schwester, bekamen einen Vormund. Durch diesen Mann wurde meiner Schwiegermutter (sie war damals acht Jahre alt) auch bekannt, dass sie einen Halbbruder hat.
Die Großmutter wollte nicht mehr über ihren Mann sprechen, über das nichteheliche Kind schon gar nicht. Es heißt, das Kind sei von einer Krankenschwester aus einem Lazarett, in dem der Großvater lag, als er im Polenfeldzug verwundet worden war.
Also über das Kind ist lediglich bekannt, das es ein Junge war und das Geburtsjahr 1940, es müsste im Sommer geboren sein. Geburtsort, Name und Name der Mutter sind unbekannt.

Ich habe schon Verschiedenes versucht und einiges ist noch am Laufen:

Die Geburtsurkunde des Vaters hat keinen Randvermerk.

Eine Anfrage bei der WAST nach dem militärischen Werdegang läuft gerade.

Was ich noch versuchen möchte:

In den Akten des Amtsgerichts (ich weiß mittlerweile welches) könnte das Kind erwähnt worden sein. Einmal im Scheidungsurteil, zum anderen in den Vormundschaftsakten der Schwestern. Der Vormund, an den sich meine Schwiegermutter erinnern konnte, wusste jedenfalls von dem nichtehelichen Kind. Vielleicht hat es damals seitens der Mutter Anfragen nach dem Vater gegeben, dann auch dieses Kind hatte Anspruch auf Halbwaisenrente. Wer weiß?

Ja, und wer weiß, wie man es am besten anstellt, dass man Einsicht in die Akten bekommt? (Wenn sie hoffentlich noch existieren!)
Im Staatarchiv sind nur die Akten bis 1930, von dort sagte man mir, ich müsse mich direkt an das Amtsgericht wenden.

Aber wie vorgehen?

Und: Hat man ein Recht darauf, seine Verwandten zu kennen? Muss man ein berechtigtes Interesse nachweisen? Müssen die Behörden Einsicht gewähren? Oder kommt es auf deren "Goodwill" an?

Aber vielleicht fällt Euch ja noch was ganz Anderes ein.

rosaria

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von rosaria: 10.11.2008 18:31.

10.11.2008 18:30
Saure
unregistriert
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Hallo Rosaria,

eine Bitte: Könnten Sie den Inhalt Ihrer Suche aus den beiden anderen Themen hier einfließen lassen ? Danke.

Zu Ihrer Suche fällt mir sofort ein, dass der Großvater einen Feldpostbrief an die Mutter seines außerehelichen Kindes geschrieben haben könnte. Fragen Sie doch bitte einmal beim Kirchlichen Suchdienst danach.

Wann und wo wurde denn das folgende (eheliche) Kind des Großvaters geboren ?
Wieviel eheliche und uneheliche Kinder hatte der Großvater insgesamt ?

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Saure: 11.11.2008 13:23.

11.11.2008 13:16
rosaria
unregistriert
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Ich komme gern Ihrer Bitte nach und ergänze hier alle Informationen, die ich habe.

Daten des Großvaters:

Nachname: Barthel
Vorname: Ernst
Dienstgrad: Obergefreiter
Geburtsdatum: 10.06.1915
Geburtsort: Bad Sooden Allendorf
Todes-/Vermisstendatum: 25.03.1945
Todes-/Vermisstenort: Küstrin

Einheit: H.E.St.2/IX Kassel=Heeres Entlassungsstelle Wehrbezirk Kassel 2 im Wehrkreis 9
EKM: -22-1./Pi.49. = 1. Kompanie Pionier Batallion 49

Beruf: Maler, Gesellenprüfung am 18.04.1932
beschäftigt gewesen vor dem Krieg in Großalmerode bei Malermeister Reiff, dort die Großmutter kennen gelernt
Heirat: 13.02.1937 in Großalmerode, Ehefrau Frieda Riemann, geb. am 09.10.1915, Wohnung bei den Eltern der Ehefrau

Erste Tochter W. geboren am 16.07.1937 in Großalmerode

Teilnahme am Polenfeldzug, dabei verwundet

Feldpostkarte aus Tapiau aus dem Lazarett, abgestempelt am 18.10.1939, ohne Feldpostnummer an den ehemaliger Arbeitgeber: Der Großvater äußert den Wunsch, nach dem Krieg wieder dort arbeiten zu können.

14.03.1940: Geburt der zweiten Tochter M. in Großalmerode

1940: Geburt des nichtehelichen Kindes (darin ist sich meine Schwiegermutter sicher, dass dieses Kind im selben Jahr geboren wurde wie ihre Schwester)

Die Verwundung war dann doch so schwer, dass man den Großvater ausmusterte, er konnte als Maler nicht mehr arbeiten, bekam später eine Arbeit bei den Gaswerken in Göttingen als Büroangestellter. Seit her lebten die Eheleute dann auch getrennt. Er wieder im Elternhaus in Allendorf, sie in Großalmerode.

Weiter gibt es ein Foto, das drei junge Soldaten mit einem älteren Herrn im weißen Kittel zeigt, davor auf der Parkbank sitzend drei junge Frauen in Sonntagstaat, aufgenommen in einem Park oder ähnlicher Grünanlage. Im Hintergrund ist der Sockel eines Denkmals zu erkennen. (Aufnahmedatum nicht bekannt - als die Großmutter noch lebte, wollte sie zu diesem Bild nichts erzählen, obwohl sie ganz glücklich darauf aussah.)

Es hieß, dass die Großmutter ihren Mann im Lazarett besucht haben soll, um ihm zu sagen, dass sie mit dem zweiten Kind schwanger sei. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass sie von Hessen nach Tapiau gereist ist (im Krieg), nehme ich an, dass die Aufnahme - wenn sie von diesem Besuch stammt - in einem Lazarett oder Erholungsheim oder ähnlichem hier in der Gegend gemacht wurde.

Nach Aussage meiner Schwiegermutter W. soll es neben dem "Seitensprung" weitere Gründe für die Scheidung gegeben haben. Die beiden passten wohl einfach nicht zusammen. Die Scheidung war dann am 03.05.1943 (Randvermerk zur Heiratsurkunde).

Beim kirchlichen Suchdienst habe ich angefragt, ob der Großvater an seine Eltern geschrieben hat.

Ist denn eine Anfrage auch möglich, wenn man weder die Feldpostnummer noch den Adressaten kennt? Oder wird der Suchdienst nun auch nach Briefen für andere Adressaten suchen?

rosaria
11.11.2008 14:42
Saure
unregistriert
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Hallo Rosaria,

die Erfahrung hat mich gelehrt, dass man nur Antworten auf die Frage erhält, die man gestellt hat. So wird es auch hier sein:
'Beim kirchlichen Suchdienst habe ich angefragt, ob der Großvater an seine Eltern geschrieben hat.
Ist denn eine Anfrage auch möglich, wenn man weder die Feldpostnummer noch den Adressaten kennt? Oder wird der Suchdienst nun auch nach Briefen für andere Adressaten suchen?'

Fragen Sie doch einfach nach Feldpostbriefen von:
'Nachname: Barthel
Vorname: Ernst
Dienstgrad: Obergefreiter
Geburtsdatum: 10.06.1915
Geburtsort: Bad Sooden Allendorf'

Mit meiner Frage.
'Wann und wo wurde denn das folgende (eheliche) Kind des Großvaters geboren ?'
wollte ich wissen, ob und wann ein Kind direkt nach: '14.03.1940: Geburt der zweiten Tochter M. in Großalmerode' geboren wurde.

Bei meiner Ahnenforschung (meine Familie stammt aus dem Sauerland) habe ich schon interessante Angaben in Kirchenbüchern gelesen.

Daher würde ich Sie bitten, die Taufeintragungen in den Kirchenbüchern zu den oben aufgeführten bekannten Kindern genauestens zu studieren. Es ist allemal ein Versuch wert.

Da Sie schreiben:
'Weiter gibt es ein Foto, das drei junge Soldaten mit einem älteren Herrn im weißen Kittel zeigt, davor auf der Parkbank sitzend drei junge Frauen in Sonntagstaat, aufgenommen in einem Park oder ähnlicher Grünanlage. Im Hintergrund ist der Sockel eines Denkmals zu erkennen. (Aufnahmedatum nicht bekannt - als die Großmutter noch lebte, wollte sie zu diesem Bild nichts erzählen, obwohl sie ganz glücklich darauf aussah.) ',
bitte ich Sie, dieses Foto hier im Forum einzustellen. Vielleicht haben Sie Glück und es weiß jemand, wo dieses Denkmal steht.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Saure: 11.11.2008 15:16.

11.11.2008 15:10
Inge
unregistriert
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Hallo Rosaria !
Ernst Barthel wurde im Polenfeldzug verwundet u. war in Tapiau im Lazarett.
Auf dem Bild ist ein Mann im weißen Kittel.
Vielleicht wurde Herr Barthel dort von seiner Frau besucht.
Das uneheliche Kind war zu dieser Zeit noch nicht geboren, sie war noch glücklich.
Schau einmal hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Tapiau

Es sind weiter unten etliche Bilder, vielleicht findest Du dort schon den Standpunkt des Fotos.
Gruß Inge.
11.11.2008 16:21
marlies60 marlies60 ist weiblich
Eroberer


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Dabei seit: 06.12.2007
Beiträge: 58
Herkunft: Neunkirchen -Saar

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Liebe Inge,
http://forum.jurathek.de/showthread.php?p=688072
Liebe Grüße Marlies

__________________
Was einem im Leben wichtig
erscheint, dafür muß man kämpfen.
Später zu bereuen nicht gekämpft
zu
haben ist schlimmer als den Kampf
zu verlieren
11.11.2008 21:16 marlies60 ist offline E-Mail an marlies60 senden Beiträge von marlies60 suchen Nehmen Sie marlies60 in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie marlies60 in Ihre Kontaktliste ein
Inge
unregistriert
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Liebe Marlies !
Danke ... und das Ganze noch einmal.
Währe fair zu schreiben, daß diese Suche in einem anderen Forum auch zu finden ist.
Du bist Klasse !
Lieben Gruß Inge.
11.11.2008 23:30
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