Max Federolf ein Vermisstenschicksal geklärt Autor Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema » ChristianKa VKSVG Mitglied Dabei seit: 22.01.2008 Beiträge: 215 Herkunft: Österreich, Tirol Max Federolf ein Vermisstenschicksal geklärt        M a x F e d e r o l f geb.27.Juli 1916 123 – 7/G.J.R99 Unteroffizier Auf der Suche nach dem Soldatengrab meines vermissten Grossvaters knüpfte ich Kontakte mit einigen in Frage kommenden Traditionsverbänden. Ein Veteran aus Deutschland übermittelte mir ein Schreiben aus Tschechien in dem ein örtlicher historischer Verein um Hilfestellung zur Klärung des Gefallenen ersucht. Sehr geehrter Herr, Geehrte Frau, unsere Gesellschaft registriert beim Innenministerium der Tschechischen Republik, befassen sich in Ihrer Freizeit als Hobby mit Kriegsereignissen in der Region Schlesien, vor allem in der Umgebung der Stadt Opava. Im Sommer 1998 haben wir bei Nachforschungen Gebeine von ehem. Soldaten der Deutschen Wehrmacht entdeckt. Dabei auch persönliche und private Sachen von vier Männern. Ihre Gebeine und nicht zerbrochenen Erkennungsmarken, sowie auch die persönlichen Sachen haben wir zum größten Teil an den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge nach Kassel übergeben und eine Abschrift der EKM an die WAST Berlin abgesandt. Danach wurde uns mitgeteilt dass der Name des Soldaten mit EKM 123-7/G.J.R99 ein Unteroffizier, Max Federolf hieß, welcher am 27. Juli 1916 geboren war. Bei Ihm waren zwei Anhängsel mit Emblem wie ein Talismann einer Stadt im Kleinwalsertal und ein Männchen auf Ski mit Namen Lula. Nach dem Telefonverzeichnis der BRD haben wir über 100 Adressen auf Namen Federolf festgestellt. An alle diese schicken wir diese Schreiben und erlauben uns Sie anzusprechen mit der Bitte um Feststellung von Adressen der Angehörigen. Wir möchten gerne der Familie seine persönlichen Sachen übergeben und zeigen wo dieser Held seine letzte Ruhestätte fand. Im Mai 2008 besuchte ich und Freunde aus Wien Mitglieder dieses Vereines in Tschechien. Ein kleines privates Museum von aufgefunden Kriegsrelikten regte unser Interesse. Auch war dieses Emblem aus dem Kleinwalsertal darunter. Zuhause angekommen überlegte ich wie eine Recherche dieses Federolf anzugehen sei, zumal mir die Herren aus Tschechien mitteilten dass sie nur in Deutschland recherchierten. Ein gelernter Österreicher wie ich es bin wusste ja dass das Kleinwalsertal zu Österreich gehört, zwar nur über deutsches Gebiet zu erreichen eben ein „Zollausschlussgebiet“. Mein erster Schritt ein Mail an den Pfarrer von Rietzlern, dem Hauptort im Kleinwalsertal. Es kam auch prompt Antwort indem er meine Anfrage an den Gemeindehistoriker nach Hirschegg, einer Nachbargemeinde weiterleitete. Dieser Antwortete auch gleich, und seine Zeilen waren die Lösung. Er berichtete dass Max Federolf der 1. Mann der Ilga, jetzt wiederverheiratet, war. Aus der ersten Ehe entstammt ein Sohn. Sie und Ihre Familie leben noch im Kleinwalsertal. Der erste Telefonkontakt, wie immer mit gemischten Gefühlen, bestätigte die Recherche. Für die Familie und der alten Dame war diese Nachricht überwältigend. Sie ersuchte dass sie mich zu einem späteren Zeitpunkt diesbezüglich kontaktieren werde. Der Brief, handschriftlich, folgte dann auch: Sehr geehrter, lieber Herr Kapeller Hirschegg, 9.9.08 Es drängt mich schon lange, Ihnen nochmals zu schreiben, vor allem aber bestens zu danken, für all Ihre Mühe und Arbeit, die Sie in der langen Zeit gemacht haben. Nur in ungefähr kann man Ihre Geduld und Hilfe schätzen; es fehlen die Worte dafür. Leider muß ich sagen, dass ich mit 86 Jahren auch gar nicht so schnell verarbeiten konnte – es dauert eine Weile, bis man die schlechten Kriegsjahre wieder überdenkt; man ist nicht mehr so belastbar. Mein Sohn, Willi Federolf ist als junger Maschinen Ingenieur nach Brasilien ausgewandert, 1974 und hat dort Familie, 3 Söhne, (v Frau geschieden) leider kommt er nur alle paar Jahre zu uns. Wir haben viel Kontakt, meist per Telefon/ Fax. Diese Ereignis vom Auffinden seines Vaters Grab hat ihn genau so erschüttert und hoffen, dass er mal hinfahren kann. Für Sie alle, für alle Ihre Kosten, Ihr Mühe und Anstrengungen – es ist kaum zu vergüten, diese Arbeit von Ihnen, in all den Jahren und ich kann nur ein Vergelts Gott sagen und Ihnen selbst, der Familie meinen Dank und Achtung. Und leider noch eine Bitte an Sie. Wenn Sie zu uns kommen können, würde uns sehr freuen, doch bitte vorher kurz anrufen. Und wenn ich es sagen darf, bringen sie die Uniform – Jacke nicht mit, bloß die anderen Sachen – es würde mich zuviel bedrücken! Verstehen Sie es nicht falsch, ich bin nicht zu sehr belastbar mit meinem Alter. Aber Ihr Besuch und Herr Moravec währe doch schön, dass ich mich auch persönlich bedanken kann. Habe öfter per Telefon Sie erreichen wollen in all den Wochen. Ihnen und Ihrer Familie besten Dank und Grüsse! Sehr geehrter Herr Kapeller, wir haben noch zwei kleine Bilder gefunden von Maxi und Willi, ich habe sie angehängt. Max Jens Federolf ruht auf der Kriegsgräberstätte in Valasske Mezirici – Sammelfriedhof (Tschechische Republik) Endgrablage: Block 2 Reihe 22 Grab 813 Dateianhänge: hochzeitsbild maxi aufrecht.jpg (76,11 KB, 384 mal heruntergeladen) maxi 2.jpg (39,44 KB, 360 mal heruntergeladen) maxi willi 2.jpg (27,26 KB, 357 mal heruntergeladen) maxi willi.jpg (29,17 KB, 353 mal heruntergeladen) 15.11.2008 13:58 Ursula Vorstandsmitglied Dabei seit: 12.09.2006 Beiträge: 393 Herkunft: Steiermark Hallo Chris! Vielen Dank für diesen Beitrag! 10 lange Jahre war die Identität dieses Soldaten bereits bekannt und niemand von den zuständigen Stellen hat die Angehörigen informiert? Das lässt mich vermuten, dass Witwen von damals wenn sie ihren Mann für tot erklären ließen und längst wieder geheiratet haben gar nicht über das Auffinden ihres ersten Mannes informiert werden. Es kann sein, dass in vielen Fällen vielleicht wirklich kein Interesse mehr besteht, allerdings denke ich, dass die Kinder dieser Gefallenen sehr wohl das Recht haben zu erfahren, wo das Grab des Vaters ist. Gut gemacht Chris, vorbildliche Arbeit! Gruß Ursula 16.11.2008 10:54 ChristianKa VKSVG Mitglied Dabei seit: 22.01.2008 Beiträge: 215 Herkunft: Österreich, Tirol Themenstarter Hallo Ursula, vielen Dank! Da hast du recht mit den Kindern. Nach einem Telefonat mit der Witwe bestätigte sie mir dass es Ihr nur um ihren Sohn geht, der jetzt eine Trauerstätte seines Vaters hat. Und um die Umstände seines Todes nun Bescheid weiss. Grüsse aus Tirol chriss44 16.11.2008 18:48 René VKSVG Mitglied Dabei seit: 13.09.2006 Beiträge: 1.005 Hallo Chriss, meine Hochachtung, tolle Arbeit - RESPEKT! Weitermachen Viele Grüße nach Tirol René 18.11.2008 07:59 MarkusM Doppel-As Dabei seit: 30.01.2007 Beiträge: 116 Herkunft: Julbach,Oberösterre ich hallo chriswow!respekt!danke für deinen beitrag!gut gemacht!ich verbeuge mich vor dir!grussmarkus 18.11.2008 17:30 Ingo unregistriert Respekt        Hallo Christian, danke für diesen Beitrag und Deinen Einsatz in diese Angelegenheit. Gruß Ingo 18.11.2008 23:28 Baumstruktur | Brettstruktur

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