Vermisstenforum
Registrierung Kalender Mitgliederliste Teammitglieder Suche Häufig gestellte Fragen Zur Startseite


VKSVG

Vermisstenforum » Feldpostbriefe » Wissenswertes über die Feldpost » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen
Zum Ende der Seite springen Wissenswertes über die Feldpost
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Gelöscht
unregistriert
Wissenswertes über die Feldpost Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Die Anfänge

Die Feldpost (Fp/FP) war ein Teil der zivilen Post, der zur Erfüllung rein fachlicher Aufgaben in die militärische Organisation eingegliedert worden war. Sie hatte weder taktische noch sonstige militärischen Aufgaben. Aus militärischer Sicht wurde die FP zwar den Versorgungstruppen zugerechnet (wie z.B. auch die Sanitätsdienste), ihre Aufgabe bestand einzig und allein in der Aufrechterhaltung der Kommunikation zwischen den Menschen und Überbrückung ihrer zwangsweisen Unterbrechung.
In welchem Umfang die Anfänge der Feldpost des 2. Weltkrieges auf die Jahre vorher zurückgeführt werden kann, ist bislang nicht eindeutig erwiesen.
Natürlich hatte man in den militärischen Planungen für den Kriegsfall auch die FP einbezogen. Als Feldpostfachmann hatte man dabei den Ministerialdirektor im RPM (Reichspostministerium), Ziegler, ausgesucht, da er im 1. Weltkrieg schon einmal eine Feldposttätigkeit ausgeübt hatte, so dass man ihm gewisse Erfahrungen unterstellte.
Ziegler wurde im Jahre 1936 zu einer 14tägigen Übung der 10. ID (Regensburg) in der Oberpfalz hinzugezogen, bei der die Motorisierung einer ID erprobt werden sollte. Dabei wurden auch Fahrzeuge eingesetzt, die man sich für ein FpA (Feldpostamt) vorstellte.
1937 wurden in Mecklenburg und Pommern große Herbstmanöver abgehalten, während derer auch die Postversorgung der beteiligten Truppen feldmäßig durchgeführt wurde. An die beteiligten Truppeneinheiten wurden vierstellige Manöver-Feldpostnummern ausgegeben. Die Soldaten erhielten Postkarten mit den Aufdruck >Postkarte< und darunter >Wehrmachtmanöver 1937<. Als Postämter wurden den Truppeneinheiten insgesamt 26 Manöver-PÄ zugeteilt, die aus je einem fahrbaren Postamt (Kraftomnibus) als Arbeitswagen, 2 Lkw für die Postbeförderung und einem Pkw bestanden. Die Beförderung der >Manöverpostkarten< war nur innerhalb Deutschlands zulässig und gebührenfrei. Sie wurden über die dreistellige Kenn-Nummer (KNr.) auf die Postämter Güstrow, Neustrelitz, Pasewalk und Treptow geleitet, welche die Funktionen von Leitstellen wahrzunehmen hatten.
Inwieweit das Ergebnis Einfluss auf die Erstellung der später für die Feldpost grundlegenden Fp-Vorschrift vom 27.07.1938 hatte, von der der HPM (Heerespostmeister) Ziegler später feststellte, dass sie - ohne seine Beteiligung als Entwurf gedruckt - überstürzt aufgestellt worden sei.
Es konnten auch keine Unterlagen darüber ausfindig gemacht werden, inwieweit der Einsatz der den dt. Truppen zugeteilten FpÄ in den so genannten Blumenkriegen - Besetzung Österreichs im März 1938, des Sudetenlandes im Herbst 1938 und der Tschechoslowakei im Frühjahr 1939 - auf die Gestaltung der FP Einfluss ausgeübt hat. Offensichtlich ging das alles mehr oder minder manövermäßig und friedlich vor sich, denn eifrige Sammler haben aus Belegstücken, Stempeln usw. nachweisen können, dass der FP-Betrieb ähnlich wie in den vorerwähnten Herbstmanövern vonstatten ging.
Man darf hier mit Recht bezweifeln, dass diese Einsätze der FP erhebliche Erfahrungswerte brachten. Zumal im Gegensatz zu militärischen Aktionen sich der FP-Betriebsdienst nicht im Sandkastenspiel oder Manöver nachvollziehen lässt!
Im Handwörterbuch des Postwesens (S. 206) wird die Feldpost folgendermaßen charakterisiert: "Feldpost war ein Zweig des Postwesens (sic!), der nur im Kriege eingerichtet wurde und bei dem letzten Einsatz im Kriege 1939-45 dazu diente, die Postversorgung der ganzen Kriegswehrmacht im Verkehr mit der Heimat und innerhalb der Kriegswehrmacht sicherzustellen. Die Aufgaben des Feldpostwesens teilten sich die DRP (Deutsche Reichspost) und die Feldpost, die eng miteinander zusammenarbeiteten. Die deutsche Feldpost war innerhalb des letzten Krieges uneingeschränkt ein Teil der Wehrmacht, die frühere Abhängigkeit in posttechnischen Fragen von der Reichspostverwaltung war weggefallen."

Wird fortgesetzt.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Gelöscht: 19.04.2010 10:52.

19.04.2010 10:50
Gelöscht
unregistriert
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Gemäß Fp-Vorschrift (FpV) wurde die Feldpost (Einheiten und Dienststellen) von den Wehrmachtsersatz-Dienststellen im Einvernehmen mit den Ausrüstungs-Reichspostdirektionen aufgestellt und gehörten zu den rückwärtigen Diensten des Feldheeres. Dabei wurden die FpÄ für Kommandobehörden und Stäbe bis zur Division einschließlich abwärts aufgestellt. Für die Kriegsmarine, die im Reichsgebiet stationiertenm Teile der Luftwaffe und die Ersatzwehrmacht galten Sonderreglungen, da sie durch die Deutsche Reichspost (DRP) zu versorgen waren. Ferner bestimmte die FpV eingangs an dieser Stelle, dass für den Bereich jedes Wehrkreis-Kdos. eine Postsammelstelle (PSSt) der DRP die in der Heimat aufgelieferten Fp-Sendungen bearbeitet. Diese letzte Bestimmung hat sich wohl anfangs als äußerst unzweckmäßig erwiesen und unheilvoll ausgewirkt.
Der Heeresfeldpostmeister (HPM) als Führungsspitze der FP wurde am 24.08.1939 nach Zossen einberufen. Zu dieser Zeit stand bereits seit Anfang August ein Teil der Truppen in Ostpreußen im "Übungsverhältnis" und unterhielt dort nach der Manöverpostordnung einen Postverkehr mit einem 6-stelligen Nummernsystem. Da aber nach der FFp-Vorschrift 5-stellige Fp-Nummern vorgesehen waren, befürchtete der HPM, dass bei der Aufnahme des allgemeinen Postverkehrs ein nicht zu bewältigendes Durcheinander entstehen würde. Daher veranlasste er als erste Maßnahme, gegen die heftigst opponiert wurde, eine 9-tägige Feldpostsperre. Dise Sperre erwies sich jedoch noch zu kurz, um den dann tatsächlich eintretenden Sörungen entgegenzuwirken. Nachdem innerhalb dieser Sperre die neuen 5-stelligen Fp-Nummern bei der Truppe bekanntgegeben worden waren, trugen nach ihrem Ablauf dennoch viele Fp-Sendungen die ungültige und unbrauchbare gewordenen 6-stelligen Nummern des Manöververkehrs. Es wurde zwar versucht, diese Fp-Sendungen auf die neuen Nummern umzuschreiben, aber der Versuch scheiterte an der Masse der falsch beschrifteten Sendungen, so dass nur die Rückgabe an die Absender übrig blieb.
Mit dem 02. September 1939 nahm schließlich die FP allgemein ihren Dienst auf (FpAmtsbVfg Nr. 1/1939 vom 11.09.1939, S 1; und AmtsblVfg Nr. 414/1939 vom 11.09.1939, S. 414). >Der Feldpost<, so heißt es darin >liegt es ob, die Postversorgung der eingesetzten Truppen durchzuführen und damit die Verbindung zwischen Heimat und Truppe und der Truppenteile untereinander aufrechtzuerhalten.<
21.04.2010 21:30
Gelöscht
unregistriert
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Von Fp-Nummern und Kenn-Nummern

Die Fp-Nr. war etwas ganz Neues. Offene Anschriften, die Aufschluss über die Truppenteile, Stäbe, Einheiten und über die Gliederung gaben, waren abwehrmäßig unerwünscht. Mit solchen Anschriften hätte die Feldpost den gegnerischen Nachrichtendiensten ein dankbares Betätigungsfeld geboten. Es musste außerdem damit gerechnet werden - was auch später tatsächlich geschah -, dass Fp-Sendungen in nicht unerheblicher Anzahl in gegnerische Hände fielen. Das OKH hatte daher ein Nummernverfahren ausgearbeitet, das die Fp-Anschrift vollkommen tarnte. Es bestand aus einer 5-stelligen Nummer, so dass außer dem Namen und der neutral gehaltenen Dienstgradbezeichnung - aus dieser sollte keine Zugehörigkeit zu bestimmten Waffengattungen ablesbar sein - keinerlei weitere Angaben in der Anschrift enthalten waren.
Die Fp-Nummern wurden nach keinem bestimmten System, sondern willkürlich zugeteilt, wodurch sie sich jeglichen Entschlüsselungsversuchen und Kombinationen entzogen. Zugewiesen wurden sie den Einheiten von rein militärischer Stelle, nämlich der Dienststelle beim OKH/GenQu, und blieben für die Einheiten stets unverändert, gleichgültig, wie deren Unterstellungsverhältnise und Einsatzgebiet wechselten.
Allerdings wurde die rein postalische Verteilarbeit, v.a. bei den PSSt, schwieriger, je mehr Fp-Nummern es gab. Zur Verringerung ihrer Anzahl regte deshalb der HPM an, ein nummernsparendes System einzuführen, das zunächst bei Infanterie- und Artillerie-Regimentern, später aber auch bei anderen Truppenteilen angewandt wurde. Es bestand darin, dass nicht mehr der kleinsten Einheit im Sinne der Fp-Nummer - der Kompanie/Batterie - eine eigene Fp-Nr. zu geben sei, wodurch diese Nummern ins uferlose anwuchsen. Vielmehr wurde der nächstgrößeren Einheit - dem Bataillon/Artillerie-Abteilung -, eine Nummer zugeteilt, wobei der Stab und die einzelnen Kompanien durch Zusatzbuchstaben unterschieden wurden.
Bspw.
Feldpost-Nummer:
16 748 A = Stab des Bataillons X
16 748 B = 1. Kompanie des Btl. X
16 748 C = 2. Kompanie des Btl. X
16 748 D = 3. Kompanie des Btl. X
16 748 E = 4. Kompanie des Btl. X

Bei der Verteilung der Post bei den PSSt brauchten diese Unterscheidungsbuchstaben nicht berücksichtigt zu werden.
Mit FpAmtsblVfg Nr. 52/1939 v. 01.12.1939, S. 43, wurden daher die PSSt und FpPnSt (Feldpostpäckchenstellen) angewiesen, die Zusatzbuchstaben bei der Verteilung unberücksichtigt zu lassen. Zunächst waren 40 000 Fp-Nummern ausgegeben worden. Anfang 1942 sind es offenbar 48 000 gewesen, denn nach FpAmtsblVfg Nr. 13/1942 v. 23.01.1942, S. 6, waren etwa auftretende Fp-Nr. über 48 000 falsch. Am 31.12.1942 waren es 56 000 (FpAmtsblVfg Nr. 120/1942 v. 23.12.1942, S. 71), die bis April 1943 auf 60 000 anwuchsen (FpAmtsblVfg Nr.45/1943, S. 19). Gemäß FpAmtsblVfg Nr. 14/1944 v. 29.02.1944 reichten die Fp-Nummern bereits bis 64 000, außerdem waren solche von 80 000 bis 88 000 ausgegeben worden. Nach AmtsblVfg Nr. 141/1944 waren auch Fp-Nummern vom 71 000 bis 72 000 belegt worden, die jedoch nach Amtsbl.Vfg. Nr. 7/1945 v. 12.01.1945, S. 3, wieder an den Absender zurückgegeben waren.


Fortsetzung folgt.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Gelöscht: 26.04.2010 10:33.

26.04.2010 10:30
Gelöscht
unregistriert
Link zur Selbsthilfe Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Bevor es weitergeht, möchte ich Euch diesen wichtigen und interessanten
LINK
nicht vorenthalten!! cool

Bis dann
Uwe
28.04.2010 10:48
Gelöscht
unregistriert
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Da die Fp-Nummern ohne jeglicher Ortsangabe nicht leitfähig gewesen wären, musste man sie in irgendeiner Weise den FpÄ als den Empfangs-Postanstalten zugeordnet werden, deren Bereich im allgemeinen den Bereich einer Division umfasste. Bei den Korps-FpÄ und den FpÄ zbV war dies etwas anders.
Diese Zuordnung geschah wieder getarnt, um die Klarbezeichnung der FpÄ und damit der Truppenteile nicht in Erscheinung treten zu lassen. Es wurden deshalb 3-stellige so genannte Kenn-Nummern (KNr./Kenn-Nr.)jedem FpA zugeteilt. Bei einem Wechsel des Unterstellungsverhältnisses eines Feldpostamt und der von ihm betreuten Fp-Nummern, also Truppeneinheiten, änderte sich jeweils die Kenn-Nummer, d.h. diie Fp-Nummern wurden von einer Kenn-Nr. auf eine andere >umgelegt<, wie man es derzeit nannte. Die Fp-Nummern blieben stets unverändert. Die Kenn-Nr. waren also den Absendern in der Heimat nicht bekannt und sollten dies auch nicht sein. Sie waren auf den Sdg. nicht anzubringen, lediglich auf den nachzuweisenden Sendungen (z.B. Einschreiben) aus dem Felde in die Heimat oder bei der Heerespost traten sie in Erscheinung. Damit blieben sie aber im feldpostalischen oder truppendienstlichen Bereich, da solche nachzuweisenden Sdg. privater Art nicht zugelassen waren.
Die Kenn-Nr. wiederum wurden den einzelnen Postleitpunkten (PLP) zugeordnet, so dass ohne jegliche Ortsangabe - bis auf die der PLP, die aber außer Beutelfahnen nirgends in Erscheinung traten - eine einwandfreie Leitung der Sdg. nach dem Felde gewährleistet war, die auch schnell wechselnden Verhältnissen angepasst werden konnte.
Der Schlüssel für dieses System war Teil I der Feldpostübersicht, kurz FpÜ I genannt. Die FpÜ bestand aus einer ganzen Reihe von Bänden und war in drei Teile gegliedert. Grundlage für die Leitung der Sendungen war jedoch Teil I mit der >besonderen Anlage<. Teil II und III enthielten sämtliche Stäbe und Einheiten der Wehrmacht in Klarbezeichnung. Sie waren ein Staatsgeheimnis, gesichert aufzubewahren und bei Gefahrenlagen sofort zu vernichten.
Teil I enthielt die Fp-Nummern aller Truppeneinheiten, Stäbe und Behörden der Kriegswehrmacht, deren Anschriften durch Zuteilung einer Fp-Nr. ersetzt worden waren, und die Kenn-Nr. der zuständigen FpÄ. Aus der >Besonderen Anlage zur FpÜ I< waren schließlich die PLPs und FpLSt (Feldpostleitstellen) ersichtlich, auf die die Fp-Sendung für die entsprechenden FpÄ zu leiten waren.
Dieses System musste natürlich ständig auf dem laufenden gehalten werden und erforderte einen ununterbrochenen Berichtigungsdienst. Dieser wurde für die FpÜ I vom Fp-Büro des RPM in Berlin, später von der Fp-Stelle des RPM in Frankfurt/Oder ausgeführt, denen die Änderungen auf dem schnellsten Wege, entweder telegrafisch oder durch Kurierflugzeuge mitzuteilen waren. Anträge auf Änderungen von Kenn-Nummern durften ausschließlich nur von den APM (Armeepostmeister) und den selbständigen FpÄ, d.h. solchen, die keinem APM unterstanden, unmittelbatr an die PSSt gerichtet werden. Die Änderungen waren dann sofort zu berücksichtigen, auch wenn die Berichtigun der FpÜ I noch nicht erfolgt war (FpAmtsblVfg Nr. 25/1939 v. 17.10.1939, S. 17).
Dies änderte sich vom 31.10.1939 an, nachdem dieses Verfahren nur unbefriedigend funktionierte: vom 01.11.1939 an waren die Fp-Sdg. ausschließlich nach der FpÜ I zu leiten (FpAmtsblVfg Nr. 30/1939 v. 31.10.1939, S. 25). Eine Neuerung tauchte vom 20.12.1939 an auf: Fp-Nummern für Dienststellen und Angehörige bestimmter Luftwaffeneinheiten erhielten vor der Fp-Nummer ein L. Außerdem wurde ihnen unterhalb der Fp-Nr. die Angabe eines Luftgaupostamtes (Lg.PA) hinzugesetzt. Bspw.:
An den Gefreiten
Heinrich Blümel
Fp-Nr. L 20 289
Luftgaupostamt Münster i. Westf.
(FpAmtsbl.Vfg Nr. 73/1939 v. 15.12.1939, S. 49).
Kleine lateinische Buchstaben, die vom 12.07.1940 an hinter solchen L-Nummern erschienen (FpAmtsblVfg Nr. 75/1949 v. 12.07.1940, S. 49) hatten nur für die Einheiten selbst Bedeutung.

Fortsetzung folgt.
28.04.2010 12:22
Gelöscht
unregistriert
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Eine ähnliche Regelung wurde am 01.12.1939 für die Kriegsmarine eingeführt: Fp-Sendungen an Dienststellen und Angehörige schwimmender Streitkräfte erhielten vor der Fp-Nr. ein >M<. Bei den Landmarineeinheiten war außer der Fp-Nr. auch das Abhol-Postamt anzugeben (FpAmtsblVfg Nr. 53/1939 v. 01.12.1939, S. 43). Letztere mussten vom Okt. 1941 an vor die Fp-Nr. die Buchstaben >Sch< setzen (FpAmtsblVfg Nr. 86/1941 v. 21.10.1941, S. 47). Diese Buchstaben fielen vom 01.07.1944 an wieder weg. Anstatt dessen war den Sdg. mit getarnter Anschrift an alle Dienststellen der Kriegsmarine und deren Angehörigen vor der Fp-Nr. ein >M< zu setzen und das zuständige Marine-Postamt anzugeben (FpAmtsblVfg Nr. 51/1944 v. 20.06.1944, S. 29).
Grundsätzlich waren alle Fp-Nummern, auch wenn sie mit L, Sch oder M versehen waren nur einmal ausgegeben worden. Verwechslungen durch Weglassen dieser Zusatzbuchstaben waren also nicht möglich. Diese Zusaätze dienten lediglich dazu, ihre Leitung zu beschleunigen.

Sonderbestimmungen

Die Fp-Versorgung der Heeres- und Armeetruppen war besonders schwierig, weil sich ihren Unterstellungsverhältnisse oft änderten, so dass sie oftmals keinem FpA fest zugeteilt werden konnten.
Heerestruppen waren solche Truppen, die dem OKH unmittelbar unterstanden oder den Armeeoberkommandos (AOK) vorübergehend zugeteilte Einheiten und Verbände. Für diese Einheiten enthielt die FpÜ I bei der Fp-Nr. nicht die Kenn-Nr. eines FpA, sondern eine besondere Kenn-Nr., die auf die nächste Wehrmachtbriefstelle verwies. Diese unterrichtete die PSSt (Postsammelstelle) laufend über Veränderungen des für diese Einheiten jeweils zuständigen Postleitpunkt (PLP). Die dort die Post übernehmende Feldpostleitstelle (FpLSt) leitete sie dann von dort zur zuständigen Armeebriefstelle (ABSt), die entweder für die Weiterleitung sorgte oder für solche Fälle selbst als Ausgabe- und Annahmestelle tätig wurde.
Armeetruppen waren solche Truppen, die dem AOK unmittelbar unterstanden und ihm für besondere Zwecke dienten, z.B. Einsatz an besonderen Brennpunkten oder Spezialeinheiten wie Artillerie, Pioniere o.ä. Auch bei ihnen änderten sich die Unterstellungsverhältnisse zwischen Armeekorps (AK) oder Divisionen häufig. Allerdings blieb diese auf den Raum des Armeeoberkommandos beschränkt, so dass man hier zu einer verhältnismäßig einfachen Maßnahme greifen konnte: in der FpÜ I erhielten die betreffenden Fp-Nummern nicht die Kenn-Nr. eines bestimmten FpA, sondern die der zuständigen ABSt. Diese erhielt die Veränderungen jeweils vom Oberquartiermeister (OQu) der Armee über den APM und konnte damit die Sendungen dem jeweils am günstigsten gelegenen FpA zuführen.

Fortsetzung folgt.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Gelöscht: 30.04.2010 19:58.

30.04.2010 19:52
Gelöscht
unregistriert
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Die Luftwaffe

Diese hatte zunächst keine besonderen Fp-Nummern. Sendungen für die Luftwaffeneinheiten (Lw-Einheiten), die dem Feldheer unterstellt waren, wurden nach der FpV wie Sdg. an Heerestruppen behandelt. Für Sendungen, die an Lw-Einheiten zur Verfügung (z.V.) des OBdL (Oberbefehlshaber der Luftwaffe) gerichtet waren, war ein sehr umständliches Verfahren unter Einschaltung der Wehrmachtbriefstelle vorgesehen. Bodenständige Truppen der Luftwaffe waren im Reichsluftschutzgebiet mit offener Anschrift auf dem gewöhnlichen Postweg zu befördern.
Erst mit FpAmtsblVfg Nr. 73/1939 v. 15.12.1939, S. 49 wurde folgendes angeordnet:
Feldpostsendungen an Dienststellen und Angehörige von bestimmten Lw-Einheiten erhalten vom 20. Dezember 1939 an in der Anschrift vor der Fp-Nr. ein >L< und unterhalb der Fp-Nr. die Angabe eines Lufgaupostamts. (LGPA/Lg.PA / siehe oben!) So bezeichnete Sendungen sind nicht mehr den PSSt oder FpPnSt, sondern den angegebene Luftgaupostämtern unmittelbar zuzuführen.
Unter bestimmten Einheiten waren solche zu verstehen, die dem OBdL unmittelbar unterstellt waren.

Luftgaupostämter / Eingerichtet bei / Luftgaukommando (Lg.Kdo.) / Änderungen
Königsberg i. Pr. / Postsammelstelle / I
Posen / Postamt / II
Berlin / Postsammelstelle / III
Dresden / Postamt A 24 / IV
Münster / Postamt 2 / VI
Unna / Postamt / VI
München / Postsammelstelle / VII
Breslau / Postamt 2 / VIII
Hamburg / Postamt 1 / IX
Hannover / Postamt / am 02.03.1940 aufgehoben, dafür Lg.PA Hamburg
Frankfurt a. Main / Postsammelstelle / XII
Nürnberg / Postamt 2 / XIII
Wien / Postamt 12 /
Amsterdam / - / A / am 10.08.1940 eingerichtet
Brüssel / - / B / am 20.08.1940 eingerichtet, am 12.01.1945 aufgehoben, dafür Lg.PA Unna
Paris / - / C / am 20.08.1940 eingerichtet, am 08.09.1944 aufgehoben, dafür Lg.PA Wiesbaden
Wiesbaden / - / - / am 08.09.1944 für Lg.PA Paris
Stuttgart / - / - / am 05.01.1945 eingerichtet

Vom 12.07.1940 an (FPAmtsblVfg Nr. 75/1940) wurden Fp-Sdg. zugelassen, in deren Anschrift hinter der Fp-Nr. ein kleiner lateinischer Buchstabe erschien, z.B. L 29 814 a. Diese Bezeichnung hatte auf die Leitung der Sendungen bis zu dem in der Anschrift angegebenen Lg.PA keinen Einfluss. Mit diesem Buchstaben wurden lediglich die zu der Fp-Nr. gehörenden einzelnen Flak-Bttr.Züge, die zeitweise selbständig in zum Teil größeren Entfernungen von ihrer Batterie eingesetz waren, besonders gekennzeichnet und dadurch die Postzuführung für sie erleichtert.
Zu jedem Lg.Kdo. gehörte ein Lg.PA, das seine Unterlagen laufend vom Lg.Kdo. erhielt und die Sendungen für die dem OBdL unterstehenden Lw-Einheiten im Heimatkriegsgebiet auf die vom Lg.Kdo. angegebenen Abhol-PÄ der Deutschen Reichspost (DRP) leitete, wo sie durch Beauftragte der Lw-Einheiten abgeholt wurden.
Die Vermittlung der Postversorgung der dem OBdL unterstellten Einheiten im Operationsgebiet des Heeres außerhalb der Reichsgrenzen oblag den Generalkommandos der Flieger- und Flak-Korps für die ihnen unterstellten Einheiten. Die Post für solche Einheiten wurde nach einem bestimmten Verfahren zwischen den Gen.Kdos. der Flieger- und Flak-Korps an den zuständigen Armeepostmeister (APM) auf entsprechende FpÄ oder ABSt geleitet, wobei letztere insoweit die Funktion eines FpA übernahmen.
In den besetzten Westgebieten wurden zum Teil besondere FpÄ zur Versorgung von Lw-Einheiten eingesetzt, z.T. wurden Lw-Einheiten auch solchen FpÄ zugeteilt, die so genannte bodenständige Einheiten versorgten und die von den Bewegungen der Truppe unberührt blieben. Die Lg.PÄ Amsterdam, Brüssel und Paris erhielten ihre Anweisungen von den für sie zuständigen Lg.Kdos. und leiteten die Post über die ihnen bekannt gegebenen Fp-Verbindungen des Heeres zu den FpÄ oder ABSt, für die Aushändigung an die Postabholer der Lw-Einheiten bestimmt wurden.

Fortsetzung folgt.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Gelöscht: 01.05.2010 14:07.

01.05.2010 13:59
Gelöscht
unregistriert
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Die Kriegsmarine

Auch sie hatte anfangs ebensowenig wie die Lw. besondere Fp-Nummern. Vorgesehen war zunächst, dass die Fp-Nr. der schwimmenden Einheiten und Verbände in der FpÜ I einen Verweis auf das Marinepostbüro Berlin SW 11 (im PA SW 11 am Anhalter Bahnhof) erhielten, das seine Unterlagen wiederum ständig vom OKM bekam und die Post auf das PA des jeweiligen Aufenthaltshafen leitete. Für alle übrigen Einheiten der Kriegsmarine war das Verfahren ähnlich wie bei der Luftwaffe unter Einschaltung der Wehrmachtbriefstellen.
Dies wurde am 01.12.1939 mit folgender Regelung geändert (FpAmtsblVfg Nr. 53/1939):
Für Landmarineeinheiten musste auf den Fp-Sendungen außer der Fp-Nr. das Abhol-PA angegeben werden, z.B.
An den Matr.Artl. Benno Müller
Fp-Nr. 28 074 Cuxhaven
Derartige Sdg. waren unmittelbar den angegebenen Bestimmungsorten zuzuleiten.
Für schwimmende Streitkräfte wurde den Fp-Nummern ein >M< vorangesetzt. Derartige Sdg. aus den den Bezirken der Reichspostdirektionen Hamburg, Hannover, Bremen, Oldenburg, Münster, Kiel und Schwerin waren dem neu eingerichteten Marinepostbüro in Hamburg 1, Sendungen aus den übrigen RPD-Bezirken dem Marinepostbüro Berlin SW 11 unmittelbar zuzuführen. Die Angaben von Einheiten, Schiffsnamen usw. auf Sendungen war unzulässig. Geschah dies dennoch, waren solche Sdg. an die Absender zurückzugeben.
Vom Okt. 1941 an mussten die Angehörigen von Landmarineeinheiten des Küstenschutzes, die halboffene Anschriften verwendeten, der Fp-Nr. die Buchstaben >Sch< voransetzen, z.B.
An den Mar.Artl. Richard Meier
Fp-Nr. Sch 04 610
Kiel-Friedrichsort
Für die Leitung solcher Sdg. war dies ohne Belang, sie waren von den Einlieferungsämtern den Bestimmungsorten direkt zuzuführen (FpAmtsblVfg Nr. 86/1941 v. 21.10.1941, S. 47).
Im Oktober des gleichen Jahres erkannte das OKW den Besatzungen von Handelsschiffen, die im Dienste oder im Auftrag der Kriegsmarine fuhren, ohne jedoch von ihr gechartert zu sein, das Recht auf Gebührenvergünstigung der Feldpost zu. Die an die Besatzungsangehörigen gerichteten Sendungen mussten in der Anschrift außer dem Vermerk >Feldpost< den Namen und die Dienststellung des Empfänger, den Namen des Handelsschiffs und die Angabe derjenigen K.M.D (Kriegsmarinedienststelle) tragen, in deren Betreuung sich das Schiff befand. Die K.M.D. im Heimatgebiet (einschließlich der K.M.D. Rotterdam) wurden in offener Anschrift angegeben, die K.M.D. in den besetzten Gebieten mit der Fp-Nr., z.B.
An den Trimmer N. N.
Dampfer >Holtenau<
über Admiral K.M.D. Hamburg
oder
An den Leichtmatrosen N. N.
Motorschiff >Cairo<
über Dienststelle Fp-Nr. 08 088
(FpAmtsblVfg Nr. 90/1941 v. 31.10.1941, S. 49).
Diese Anordnung wurde mit FpAmtblVfg Nr. 61/1942 dahingehend ergänzt, dass in den Anschriften der Fp-Sdg. an die Besatzungen gewisser Handelsschiffe aus Gründen der Geheimhaltung der Name des Schiffes nicht mehr genannt werden durfte. Statt dessen erschien in der Anschrift lediglich die Fp-Nummer der zuständigen K.M.D. mit dem Zusatzbuchstaben >Z< und einer Ziffer, die das Schiff bezeichnete, z.B.
An den I. Offizier N. N.
Fp-Nr. 08 088 Z 4
Am 15.01.1943 wurde das Marinepostbüro Berlin vom PA Berlin SW 11 nach der PSSt Berlin verlegt und nannte sich nunmehr nur >Marinepostbüro Berlin< ohne jegliche Zusätze (FpAmtsblVfg Nr. 1/1943 v. 12.01.1943, S. 1).
Vom 01.07.1944 an wurde die Postversorgung der Kriegsmarine vollkommen neu geregelt. Dazu wurden 6 Marinepostämter eingerichtet, und zwar in Berlin, Hamburg, Amsterdam, Brüssel, Paris und Wien. Von diesem Zeitpunkt an musste bei den mit getarnter Anschrift eingelieferten Fp-Sendungen an alle Dienststellen und Angehörigen der Kriegsmarine vor die Fp-Nr. ein >M< gesetzt werden und außerdem das zuständige Marinepostamt angegeben werden. Gleichzeitig fiel das >Sch< vor der Fp-Nummer weg.
Die Zuführung der Post zu den Marine-PÄ regelte sich wie zu den Lg.PÄ (FpAmtsblVfg Nr. 51/1944 v. 20.06.1944, S. 29).
Die Rückzugsbewegungen Ende 1944 fanden dabei ihren Ausdruck in folgender kurzer FpAmtsblVfg Nr. 113/1944 v. 20.10.1944, S. 52: "Sendungen für das Marinepostamt Brüssel und für das Marinepostamt Koblenz (früher Paris) sind von sofort an auf das Marinepostamt Wiesbaden zu leiten."

Fortsetzung folgt.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Gelöscht: 03.05.2010 10:28.

03.05.2010 10:20
Gelöscht
unregistriert
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

SS-Feldpost

Gab es nach der FpV nicht. Für die der Kriegswehrmacht zugeteilten Einheiten der SS-VT/Waffen-SS war eine solche Sondereinrichtung nicht notwendig, denn diesen Einheiten waren Fp-Nummern zugeteilt worden. Dem RFSSuChdDtPol war auf Grund besonderer Vereinbarungen mit dem RPM jedoch zugestanden, dass Sendungen von Dienststellen und Angehörigen der Waffen-SS, soweit sie nicht der Kriegswehrmacht zugeteilt waren, und der im Generalgouvernement (GG) für die besetzten polnischen Gebiete eingesetzten Ordnungspolizei (OrPo) und der ihr zugeteilten Hilfspolizei und die an sie gerichteten Sdg. als SS-Feldpostsendungen befördert wurden. Die Sendungen mussten den Vermerk >SS-Feldpost<, die Bezeichnung der Einheit und den Standort der Einheit als Bestimmungsort tragen. Sie trugen demnach offene Anschriften und wurden unmittelbar den Bestimmungsorten zugeleitet. Ansonsten galten dafür die allgemeinen Bestimmungen für die Zulassung und die Gebühren für Fp-Sendungen, jedoch mit der Einschränkung, dass die Ein- und Auszahlungen auf dem Barzahlungswege zu geschehen hatten (FpAmtsblVfg Nr. 53/1940 v. 06.05.1940, S. 33).
Im Laufe der Zeit wurden in diese Regelung immer mehr SS-Einheiten und auch solche der Polizei einbezogen. Alle von diesen Einheiten und ihren Angehörigen ausgehenden Sendungen mussten im Gegensatz zu den Fp-Sendungen der Wehrmachtsangehörigen - für diese genügte ein Tagesstempelabdruck des FpA - den Briefstempel der Einheit tragen. Trugen sie ihn nicht, unterlagen sie den Gebühren des normalen Postdienstes.

Aufstellung aller an diesem Verfahren teilnehmenden Einheiten

AmtsblVfg Nr. 78/1940 v. 19.07.1940:
1.) Die in den Niederlanden eingesetzten Einheiten der Orpo
FpAmtsblVfg Nr. 82/1940 v. 09.08.1940:
2.) Die im Elsaß und in Lothrigen eingesetzten Einheiten der Orpo
FpAmtsb.Vfg Nr. 88/1940 v. 06.09.1940:
3.) Die in Luxemburg eingesetzten Einheiten der Orpo
FpAmtsblVfg Nr. 19/1941 v. 03.03.1941:
4.) In Lothringen eingesetzte NSKK-Verkehrskompanie
(2 bis 4 wurden mit AmtsblVfg Nr. 65/1941 v. 05.08.1941 aufgehoben)
FpAmtsblVfg Nr. 60/1941 v. 08.07.1941:
5.) In den untersteirischen Gebieten eingesetzte OrPo Alpenland
FpAmtsblVfg Nr. 85/1941 v. 26.09.1941:
6.) In Kärnten und Krain eingesetzte Einheiten der OrPo
FpAmtsblVfg Nr. 98/1941 v. 25.11.1941:
7.) Die in den Bezirken Bialystok, Galizien, Ostland und Ukraine eingesetzten Einheiten der OrPo, TeNo und der NSKK-Kpn.
FpAmtsblVfg Nr. 68/1941 v. 23.06.1942:
8.) Stab des Befh. der OrPo Frankreich in Paris
(aufgehoben mit AmtsblVfg Nr. 71/1942 v. 28.07.1942)
FpAmtsblVfg Nr. 97/1942 v. 06.10.1942:
9.) Ersatz-Kp. der Waffen-SS Zeesen und ihre in den besetzten Gebieten eingesetzten Einheiten
FpAmtsblVfg Nr. 53/1943 v. 18.05.1943:
10.) Zivilangestellte bei der Waffen-SS-Einheiten außerhalb des Reichsgebiets
FpAmtsblVfg Nr. 77/1943 v. 09.07.1943:
11.) Die durch ihren Einsatz von der Familie getrennten SS-Nachrichtenmaiden bei Waffen-SS-Einheiten innerhalb und außerhalb des Reichsgebiets
FpAmtsblVfg Nr. 84/1944 v. 29.08.1944:
12.) Die in den Operationszonen Alpenvorland und Adriatisches Küstenland eingesetzten Einheiten der OrPo
FpAmtsblVfg Nr. 150/1944 v. 29.12.1944:
13.) Chef der Orpo, Höh.SSuPF, Befh.d.Orpo, SS-Pol.Rgter, -Btle. und -Kpn.; Pol.Rgter, -Btle. und -Kpn.; Pol.Wach-Btle. und -Kpn., Pol.LdsSchtz.Btle. und -Kpn., Pol.Ausb.Btle. und -Kpn., Pol.Nachr.-(usw.)Abt., - Btle., - Kpn., -Schwadr. sowie -Staffeln, Pol.Lehrabt., -Btle. und -Kpn., Pol.Art.Abt. und -Bttrn., SS-Gend.Btle., -Kpn. und Gend.Züge (mot.), Gend.Ers.Abt., -Btle und -Kpn., Pol.San.-(usw.)Ers.Abt., -Btle., -Kpn., Schwadr. sowie -Staffeln, Pol.Nachschub-Kol. und -Stellen, Pol.Trsp.Kol., Pol.Einsatz-Leitstellen, Pol.Alarm-Flak-Bttrn., Feuerschutz-Pol.Abt. und -Kpn., Feuerschutz-Ers.Abt. und -Kpn., TeNo-Abt. und -Kpn., SS-Pol.Lazarette und SS-Pol.Kurlazarette, Pol.Versehrten-Abt. des Staatskrankenhauses der Polizei in der Pol.Schule f. Leibesübungen, Berlin-Spandau mit Zweigstellen in Erlenbruck b. Hinterzarten (Schwarzwald), Kitzbühel, Sudelfeld b. Bayrischzell, Oberjoch (ü. Hindelang), Genesenden-Kpn., Pol.Schulen (einschließlich Gendarmerie-, Wasserschutz- Polizeischulen sowie Schulen der Feuerschutz-Polizei).

Bei der zuletzt unter 13. aufgeführten Regelung kann man erkennne, wie die "totale Mobilisierung" aussah; es wurde alles zusammengekratzt, was noch halbwegs brauchbar erschien, eine Waffe in die Hand nehmen zu können.

Fortsetzung folgt.
04.05.2010 11:26
Gelöscht
unregistriert
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Der Heeresfeldpostmeister (Ziegler) war für das gesamten Fp-Wesen zuständig, also nicht nur für die postalische Versorgung des Heeres, sondern auch der beiden anderen Wehrmachtteile (Kriegsmarine, Luftwaffe) der Waffen-SS und der im Kriegseinsatz stehenden Einrichtungen ziviler Art (z.B. Polizei, Zollgrenzschutz, OT und RAD). Feldpostnummern wurden nur bei Einsatz außerhalb der Reichsgrenzen ausgegeben. Formationen und Dienststellen im Heimatkriegsgebiet, Protektorat Böhmen und Mähren sowie im Generalgouvernement (Polen) waren in der Regel unter offener Anschrift zu erreichen. Sie erscheinen in der FpÜ nur dann, wenn sie - wie es häufig gegen Kriegsende geschah - zu Alarmeinsätzen herangezogen wurden und dann ebenfalls Fp-Nummern erhielten, wie vorher schon die mobilen Truppenteile, Kommandostäbe oder sonstige Dienststellen an der Front oder besetzten Gebieten. Vereinfachend lässt sich also sagen, dass in der FpÜ alle Feldverbände der Deutschen Wehrmacht und des Wehrmachtgefolges im Zweiten Weltkrieg erfasst sind, Ersatztruppenteile und Heimatdienststellen hingegen nur in Ausnahmefällen.
Es fehlen aber auch Umbenennungen und Neuaufstellungen der letzten Kriegsmonate, bei denen es nicht mehr zu Berichtigungen und Neueinträgen in der FpÜ gekommen ist.
Da es bis zur Neuvergabe/Streichung einer Fp-Nr. oftmals zu "Überschneidungen" kam, kann bzw. sollte man zu einer Fp-Nr. die zu diesem Zeitpunkt benannt wird, aber nicht stimmig erscheint, keine Fehlinterpretationen tätigen.

Laufzeit und Umfang der Ausgaben der FpÜ Teil II
[U] = Urdruck: Mobilmachung - 01.01.1940 / Fp-Nr. 00 001 - 39 999

[1] = 1. Neudruck: 02.01.1940 - 27.04.1940 / Fp-Nr. 00 001 - 39 999

[2] = 2. Neudruck: 28.04.1940 - 14.09.1940 / Fp-Nr. 00 001 - 39 999

[3] = 3. Neudruck, Band 1: 15.09.1940 - 31.01.1941 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
[3] = 3. Neudruck, Band 2: 25.09.1940 - 15.02.1941 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
[3] = 3. Neudruck, Band 3: 01.10.1940 - 27.02.1941 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000

[4] = 4. Neudruck, Band 1: 01.02.1941 - 11.07.1941 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
[4] = 4. Neudruck, Band 2: 16.02.1941 - 18.07.1941 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
[4] = 4. Neudruck, Band 3: 28.02.1941 - 29.07.1941 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000

[5] = 5. Neudruck, Band 1: 12.07.1941 - 26.01.1942 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
[5] = 5. Neudruck, Band 2: 19.07.1941 - 14.02.1942 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
[5] = 5. Neudruck, Band 3: 30.07.1941 - 28.02.1942 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000

[6] = 6. Neudruck, Band 1: 27.01.1942 - 14.07.1942 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
[6] = 6. Neudruck, Band 2: 15.02.1942 - 30.07.1942 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
[6] = 6. Neudruck, Band 3: 01.03.1942 - 07.09.1942 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000

[7] = 7. Neudruck, Band 1: 15.07.1942 - 24.01.1943 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
[7] = 7. Neudruck, Band 2: 31.07.1942 - 09.02.1943 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
[7] = 7. Neudruck, Band 3: 08.09.1942 - 11.03.1943 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000
[7] = 7. Neudruck, Band 4: 20.10.1942 - 09.01.1943 / Fp-Nr. 48 001 - 56 000

[8] = 8. Neudruck, Band 1: 25.01.1943 - 31.07.1943 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
[8] = 8. Neudruck, Band 2: 10.02.1943 - 23.08.1943 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
[8] = 8. Neudruck, Band 3: 12.03.1943 - 07.09.1943 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000
[8] = 8. Neudruck, Band 4: 10.01.1943 - 26.09.1943 / Fp-Nr. 48 001 - 56 000

[9] = 9. Neudruck, Band 1: 01.08.1943 - 23.03.1944 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
[9] = 9. Neudruck, Band 2: 24.08.1943 - 05.04.1944 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
[9] = 9. Neudruck, Band 3: 08.09.1943 - 22.04.1944 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000
[9] = 9. Neudruck, Band 4: 27.09.1943 - 07.05.1944 / Fp-Nr. 48 001 - 60 000
[9] = 9. Neudruck, Band 5: 15.02.1943 - 17.05.1944 / Fp-Nr. 60 001 - 64 000 und 80 001 - 88 000

[10] = 10. Neudruck, Band 1: 24.03.1944 - 06.11.1944 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
[10] = 10. Neudruck, Band 2: 06.04.1944 - 09.11.1944 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
[10] = 10. Neudruck, Band 3: 23.04.1944 - 24.11.1944 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000
[10] = 10. Neudruck, Band 4: 08.05.1944 - 05.12.1944 / Fp-Nr. 48 001 - 64 000
[10] = 10. Neudruck, Bd. 4a: 20.09.1944 - 19.12.1944 / Fp-Nr. 64 001 - 68 000
[10] = 10. Neudruck, Band 5: 18.05.1944 - 19.12.1944 / Fp-Nr. 80 001 - 88 000

[11] = 11. Neudruck, Band 1: 07.11.1944 - 08.05.1945 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
[11] = 11. Neudruck, Band 2: 10.11.1944 - 08.05.1945 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
[11] = 11. Neudruck, Band 3: 25.11.1944 - 08.05.1945 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000
[11] = 11. Neudruck, Band 4: 06.12.1944 - 08.05.1945 / Fp-Nr. 48 001 - 64 000
[11] = 11. Neudruck, Band 5: 20.12.1944 - 08.05.1945 / Fp-Nr. 64 001 - 68 100 und 80 001 - 88 000

Es existierte auch noch ein 12. Neudruck, datiert vom 06.02.1945 - dieser enthielt die Berichtigungslisten Nr. 1 - 1844.
Siehe: Tessin/Kannapin, Waffen-SS und Ordnungspolizei im Kriegseinsatz 1939-1945

Sammel-Feldpostnummern waren in den besetzten Gebieten West- und Nordeuropas (Belgien, Dänemark, Franreich und Norwegen) in Verwendung, wenn eine große Anzahl orstfester Dienststellen sowie Truppenteile ständig vom gleichen FpA versorgt wurden. Jeder Empfänger erhielt zur einheitlichen Fp-Nr. dann einen Großbuchstaben als Zusatz, wenn es nötig war auch derer zwei zugeteilt.

Besonderer Hinweis für drei bestimmte Kenn-Nummern
K-299: Kenn-Nr. für Truppen der Luftwaffe, welche zur Verfügung des OBdL stehen (FpV, Ziffer 89).
K-666: Kenn-Nr. für schwimmende Einheiten und Verbände der Kriegsmarine (FpV, Ziffen 91). Es gab folgende angehängte Großbuchstaben für die einzelnen Marine-Postämter A = Amsterdam, B = Berlin, H = Hamburg, P = Wiesbaden und W = Wien.
Die vorgenannten Kenn-Nummern können im Feldpost-Stempel nicht vorkommen!
K-733: Kenn-Nr. für Heerestruppen. Ab Anfang 1945 beim FpA 1002 z.b.V., tätig für das XIII. (röm. 13.) Armeekorps. Ab März 1945 beim Feld-Postamt SS-29.

Fortsetzung folgt.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Gelöscht: 07.05.2010 13:09.

07.05.2010 13:03
Gelöscht
unregistriert
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Die Organisation der Feldpost innerhalb des Heeres

Die Feldpost gliederte sich in drei Instanzen:
1. Heeresfeldpostmeister (HPM),
2. Armeepostmeister (APM),
3. Feldposteinheiten.
Der HPM hatte die Gesamtleitung der Feldpost. Seine Dienststelle, aus drei Referenten sowie einer entsprechenden Anzahl von Sachbearbeitern und Hilfskräften bestehend, bildete die Gruppe Feldpost beim Generalquartiermeister (GenQu) des OKH. Seine Ausführenden Organe waren die APM, meist Oberposträte, die zum Stab des Oberquartiermeisters (OQu) bei den Armeeoberkommando (AOK), in einzelnen Fällen auch bei den Heeresgruppen (HGr.), gehörten. Jeder APM verfügte wiederum über drei Referenten (Feldposträte o. Feldpostoberräte) mit Sachbearbeitern und Hilfskräften. Den APM schließlich waren die Feldposteinheiten ihres Armeebereichs unterstellt.
Die Fp-Einheiten bestanden aus:
1. Feldpostämter (FpÄ),
2. Feldpostämter zur besonderen Verwendung (FpÄ z.b.V.),
3. Armeebriefstellen (ABSt),
4. Armeefeldpostleitstellen (AFpLSt).
Die FpÄ mit einer Sollstärke von 18 Mann waren als Annahme- und Ausgabeämter jeder HGr., jeder Armee, jedem Armee-Korps (AK) und jeder Division zugeteilt. Sie waren motorisiert und hatten je 4 Kraftfahrzeuge, darunter ein Kraftomnibus mit eingebauter Büroeinrichtung, Vermittlungsstelle und einen Schalter. Leiter eines FpA war ein Feldpostmeister.
Die FpÄ z.b.V. wurden zu Sonderaufgaben eingesetzt, z.B. im Transport-, Begleit- und Umschlagdienst.
Jeder Armee war für ihren Bereich eine ABSt zugeteilt. Diese hatte, ebbenfalls motorisiert, eine Sollstärke von 59 Mann. Ihre Aufgabe bestand in der Bearbeitung der Heerespost, d.h. der Post, die innerhalb der Armee oder zwischen den einzelnen Armeen auszutauschen war. Außerdem war sie Sammelstelle für Post an die Einheiten, die nicht zu einem Korps- oder Divisionsverband gehörten.
Jede Armee besaß ferner eine AFpLSt. Auch sie war motorisiert und hatte eine Sollstärke von 54 Mann. Die AFpLSt übernahm und übergab an dem zuständigen Postleitpunkt (PLP) die nach dem Felde bestimmte und von dort kommende Feldpost und stellte Feldtransport benötigten Begleiter sowie Fahrzeuge, richtete Umschlagstellen für ihren Armeebereich ein, kurz, sie war für die Zuführung der für die Armee bestimmten Post und für die Ableitung der Heimatpost verantwortlich.
Jeder APM hatte für seinen Armeebereich einen PLP, einen anfangs nah der deutschen Reichgrenze gelegene Ort, an dem der Zuständigkeitsbereich der DRP endete und auf den die für den Bereich des APM bestimmte Post aus der Heimat und die aus seinem Bereich aus dem Felde kommende Post zu leiten war.


Fortsetzung folgt.
10.05.2010 16:44
Gelöscht
unregistriert
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Die Stellung der Feldpostbeamten

Die Fp-Beamten waren Wehrmachtsbeamte auf Kriegsdauer, da die Feldpost nur im Krieg aufgestellt wurde. Sie trugen die Uniform der Wehrmachtsbeamten mit entsprechenden Rangabzeichen und den Buchstaben FP (s.o.) auf den Schulterstücken. Die Fp-Beamten des einfachen Dienstes standen im allgemeinen Range von Unteroffizieren, die des mittleren, gehobenen und höheren Dienstes im allgem. Range von Offizieren, der HPM im Generalsrang. Die Gesamtpersonalstärke der Fp belief sich während des Zweiten Weltkrieges auf allen Kriegsschauplätzen auf etwas mehr als 12.000 Mann. Die Verluste betrugen mehrere tausend Mann. Genauere Zahlenangaben sind mangels ausreichender Unterlagen nicht möglich. Es ist nur hier und da erkennbar, dass man als Folge der Verluste und der weiträumigen Aufgaben der Feldpost immer mehr auf die älteren Jahrgänge zurückgreifen musste, wie z.B. an einer noch vorhandenen Verfügung einer Reichspostdirektion (v. 27.03.1943) ersichtlich. Danach musste nach Ausschöpfung der jüngeren Jahrgänge auf die Jahrgänge 1894 bis 1900 zurückgegriffen werden.
Der HPM Ziegler in seinen Erinnerungen:
..."Bis November 1944 hatte ich die Verlustziffern aufgrund monatlicher Meldungen der APM persönlich zusammengestellt. Damals überschritt die Zahl der an Krankheit - überwiegend an Fleckfieber - Verstorbenen, Gefallene und Vermisste schon erheblich das zweite Tausend. Wenn in den Jahren 1939 und 1940 nur verhältnismäßig wenige in Ausübung ihres Dienstes ihr Leben haben lassen müssen, in erster Linie Kraftfahrer und Begleitmannschaften durch Minensprengungen auf Dienstfahrten und mehrere Männer eines Vorkommandos auf einem vor Oslo gesunkenen Kreuzer, so erhöhte sich ihre Zahl im Rußlandfeldzug durch seine tausendfachen Beschwerden und Zwischenfälle in steiler Kurve. Unsere Männer waren bei ihrer Arbeitsausübung in Frontnähe - manches Feldpostamt lag wenig geschützt nur einen Kilometer hinter der Frontlinie - in der stärksten Gefahrenzone, denn Fliegerangriffe, Artilleriefeuer, Überfälle auf dem Marsche und in den Unterkünften durch Partisanen und reguläre Sowjettruppen bedrohten unausgesetzt ihr Leben. Ganze Feldpostämter sind auf dem Marsche oder im Quartier vom Feinde ausgehoben worden, ohne dass eine spätere Aufklärung über ihren Verbleib je gelungen wäre. In einem Fall überbrachte ein allein in Sicherheit gekommener verwundeter Feldpostschaffner die Kunde von dem feindlichen Überfall auf seine weiteren 17 Kameraden.
Wenn ich noch erwähne, dass auch die Zahl der Schwer- und Leichtverwundeten unter den Feldpostlern beträchtlich gewesen ist, so bedarf es keines weiteren Wortes über die Größe des Unheils."...
Die Rückzüge am Schluss des Krieges, z.B. auf dem Land- und Seewege aus Ostpreußen nach der Danziger Bucht und dem Odergebiet, haben die Verluste noch wesentlich erhöht und werden sich kaum jemals vollständig feststellen und aufklären lassen.


Fortsetzung folgt.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Gelöscht: 11.05.2010 18:18.

11.05.2010 18:12
Gelöscht
unregistriert
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Fp-Verkehr der im Heeresgefolge eingesetzten ehem. russ. Kriegsgefangenen und russ. Landesbewohner

Dieser wurde im Spätsommer 1942 eingerichtet (FpAmtsblVfg Nr. 85/1942 v. 01.09.1942). Tatsächlich traten viele Russen in den Dienst der dt. Wehrmacht, sei es Arbeitskräfte, sei es als Soldaten. Um ihnen mit ihren Angehörigen, soweit sie in den besetzten Ostgebieten beheimatet waren, eine Verbindung zu ermöglichen, wurde ein entsprechender beschränkter Fp-Verkehr zugelassen. Er war zunächst auf den Austausch von monatlich 2 Fp-Karten mit (Rück-)Antwort beschränkt, für die ein besonderes Formblatt mit zweisprachigem Vordruck (deutsch/russisch) hergestellt wurde. Die Karten, die den ehem. russ. Kriegsgefangenen von ihrer Wehrmachteinheit oder Wehrmachtdienststelle geliefert wurden, wurden gebührenfrei als Fp-Sdg. befördert. Sie wurden bei den Wehrmachtsdienststellen abwehrmäßig geprüft. In einem aus dieser Zeit vorliegenden Bericht einer Fp-Dienststelle (APM) heißt es dazu:
Der am 20.8.1942 eröffnete gebührenfreie Postverkehr für ehemalige russischen Kriegsgefangene, die in das Heer oder Wehrmachtgefolge eingegliedert waren, lief nur langsam an. Er nahm auch nach Überwindung der Anfangsschwierigkeiten - verzögerte Belieferung mit Postkartenformblättern, Fehlen der für die abwehrmäßige Prüfung notwendigen Kräfte, nicht rechtzeitige oder unzulängliche Unterrichtung der Einheitsführer u.a. - nicht den erwarteten Umfang an. Die Ursache dürfte neben der großen Zahl von Analphabeten unter den Gefangenen in einer gewissen Scheu und Abneigung gegenüber jeden Schriftverkehr zu suchen sein. Die Bearbeitung dieser Sendungen wurde einer besonderen Verteilstelle bei der ABSt übertragen. (...) Für die Abwicklung des Postverkehrs zwischen den im Reich eingesetzten russischen Arbeitern und ihren Angehörigen fiel dagegen eine große Zahl von Sendungen an.
Wenn es in dem Bericht nicht klar ausgesprochen wurde, so war es doch offenbar so, dass die freiwillig in den Dienst der dt. Wehrmacht eingetretenen ehem. russ. Kriegsgefangenen die Kommunikation aus Furcht vor späteren Repressalien scheuten. Die unter Zwang in das Reich verbrachten Arbeitskräfte brauchten dies nicht.
(Anmerkung UHF51: Obwohl uns die Geschichte später eines Besseren belehrte!)
Die Bestimmungen über diesen Fp-Verkehr wurden mit FpAmtsblVfg Nr. 12/1943, S. 5 und Nr. 10/1944, S. 5, noch erweitert, dennoch hat dieser Verkehr keinen nenneswerten Umfang angenommen, so dass hier die Erwähnung genügt. Die in die Wlassow-Armee gesetzten Hoffnungen verflüchtigten sich doch ziemlich schnell wieder.

Fp-Verkehr Alpenvorland

Nach der italienischen Kapitulation am 03.09.1943 und der Kriegserklärung der Bodaglio-Regierung an Deutschland änderte sich die Situation in Italien gründlich. Italien war im südlichen Teil zum Kriegsgebiet, im nördlichen Teil zum besetzten Gebiet geworden. Im Alpenvorland - von Süden aus gesehen - zu dem die Provinzen Bozen, Trient und Belluno rechneten, wurde die Deutsche Dienstpost Alpenvorland eingerichtet.
Um den als deutsche Soldaten in der Wehrmacht stehenden 'Volksdeutschen' aus diesem Raume die Verbindung mit ihren Angehörigen in der Heimat zu ermöglichen, wurden sie zum Fp-Verkehr zugelassen. Dieser Verkehr wurde über die "Deutsche Dienstpost Alpenvorland" abgewickelt, und zwar zu denselben Bestimmungen wie im übrigen Fp-Verkehr. Die Fp-Sendungen in Richtung Alpenvorland mussten in der Anschrift den Vermerl "Feldpost nach Alpenvorland" und in Richtung aus dem Alpenvorland den Vermerk "Feldpost aus Alpenvorland" tragen (FpAmtsblVfg Nr. 5/1944 v. 28.01.1944, S. 3).

Fp-Verkehr der in der dt. Wehrmacht eingesetzten italienischen Soldaten und Hilfswilligen

Die erwähnten politischen Verhältnisse in Italien hatten aber auch noch andere Auswirkungen. Ein Teil der italienischen Soldaten kämpften nämlich deutscher Seite weiter, nachdem sie in die dt. Wehrmacht eingegliedert worden waren. Die Zulassung der in der deutschen Wehrmacht eingesetzten italienischen Soldaten und Hilfswilligen, sowie der italienischen Dienststellen zum deutschen Fp-Verkehr wurde mit FpAmtsblVfg Nr. 16/1944 v. 29.02.1944, S. 8, bekanntgegeben. Die von ihnen ausgehenden oder an sie gerichteten Fp-Sdg. wurden ebenso wie die dt. Fp-Sendungen behandelt, unterlagen jedoch der abwehrmäßigen Prüfung. Sdg. von italienischen Soldaten an Empfänger im deutschbesetzten Italien waren auf die zuständige Auslandsbriefprüfstelle zu leiten. Soweit jedoch die italienischen Verbände und Einheiten in Italien selbst eingesetzt waren, wurden die Sendungen von der Fp-Prüfstelle ihrer Armee geprüft.

Fortsetzung folgt.
16.05.2010 12:05
Gelöscht
unregistriert
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Unanbringliche und verlustig gegangene Fp-Sendungen

Dieses Kapitel spielte im Fp-Dienst naturgemäß eine erhebliche Rolle, wenn man an die große Zahl der gefallenen, gestorbenen vermissten oder verwundeten Soldaten denkt, die besonders bei den verlustreichen Kämpfen des Zweiten Weltkriegs zu beklagen waren.
Die Truppe selbst hatte zunächst der Frage der unanbringlichen Fp-Sdg. nicht immer genügend Aufmerksamkeit geschenkt, einmal, weil sie wenig Zeit hatte, zum anderen, weil sie die Meinung vertrat, dafür sei sie nicht zuständig, dies sei ausschließlich die Sache der Feldpost. Wieweit die Möglichkeiten der Feldpost reichten und inwieweit die Truppe das reibungslose Funktionieren der Postversorgung selbst und allein in der Hand hatte und diesbzgl. mit der Fp zusammenarbeiten musste, das wurde erst im Laufe der Zeit aufgrund der Erfahrungen verstanden.
Von der Mühe, die man sich auf seiten der Deutschen Reichspost und der Feldpost machte, um unanbringliche Fp-Sendungen aufzuklären, zeugt eine lange Reihe von Fp-Amtsblattverfügungen. (Die ich hier nicht einzeln anführe.).
Schließlich wurden auf Vorstellungen der Feldpost durch HVBl (Heeresverordnungsblatt), Teil B, Blatt 3, Nr. 69 v. 11.02.1941 vom OKH der Truppe genaue Anweisungen erteilt, wie sie bei unanbringlichen Fp-Sdg. zu verfahren haben, je nachdem, welches der Grund für die Unanbringlichkeit war. So mussten z.B. eingehende Fp-Sendungen für gefallene, verstorbene, vermisste oder schwerverwundete Soldaten noch 10 Tage nach Abgang der Benachrichtigung der Benachrichtigung der Angehörigen durch den Einheitsführer zurückgehalten werden, damit auf jeden Fall zuerst diese Benachrichtigung eintraf. Auch die auf den Sendungen anzubringenden Vermerke waren genau vorgeschrieben.
Es fällt geradezu auf, dass seitdem lange Zeit keine einschlägigen FpAmtsbVfg mehr erschienen. Offensichtlich war es nunmehr endlich zu einer gewissen Ordnung gekommen. Erst mit FpAmtsblVfg Nr. 76/1942 v. 28.07.1942, S. 40, wurden Zusammenfassungen gegeben, die in dieser Form auch Eingang in die Ausführungsanweisungen des HPM zur Fp-Vorschrift fanden. Diese schrieben unter 2. zur FpV Nr. 105 vor:
"Die Bearbeitung der Rückpost hat mit äußerster Sorgfalt unter Verantwortung eines dafür besonders bestimmten Beamten zu geschehen. Auch bei angespanntestem Dienst muß diese Aufgabe mit größter Gewissenhaftigkeit wahrgenommen werden, um den Angehörigen in der Heimat unbegründete Besorgnisse zu ersparen. Die Einheiten sind unter Hinweis auf die bestehenden Vorschriften zu ersuchen, auch ihrerseits mit Nachdruck darauf zu halten, daß auf allen zurückgehenden Sendungen der Grund der Rückgabe in der vorgeschriebenen Fassung vermerkt wird."

Natürlich spielte bei unanbringlichen Sendungen auch die Verwendung unrichtiger oder verstümmelter Fp-Nummern oft eine Rolle. Zur Aufklärung dieser Fälle dienten die ABSt und die bei den PSSt eingerichteten Wehrmachtbriefstellen.
Feldpost-Päckchen (FpPn), die für verwundete, erkrankte oder versetzte Soldaten, deren neue Anschrift innerhalb von 4 Wochen nicht mitgeteilt wurde, sowie für Gefallenen, Verstorbene und Vermisste im Operationsgebiet eingingen, waren zurückzusenden, wenn sie den ausdrücklichen Vermerk trugen >Bei Unzustellbarkeit zurück an den Absender<. Andernfalls öffnete sie der Einheitsführer, verteilte den verderblichen Inhalt und ließ etwa beigefügte Nachrichten und persönliche Gegenstände mit einem Vermerk über den verteilten Inhalt an den Absender zurückschicken.
Dazu war angeordnet worden (FpAmtsblVfg Nr. 21/1940 v. 16.02.1940, S. 13), dass unanbringliche Fp-Sendungen an Angehörige des Feldheeres, die weder den Empfänger zugeführt noch an den Absender zurückgegeben werden konnten, den Rückbriefstellen zuzuführen waren, wo sie nach den allgemeinen Bestimmungen zu behandeln warenm, jedoch mit folgenden Abweichungen:
Bestand der Inhalt der unanbringlichen Fp-Sdg. aus Gegenständen, die sich als Liebesgaben für die Truppe eigneten, z.B. aus genießbaren Lebensmitteln, Rauchwaren, Wollsachen, Taschenmessern usw., so waren sie den Sammelstellen für freiwillige Liebesgaben bei den Wehrkreiskommandos zuzuführen, und zwar verderbliche Sachen sofort, unverderbliche nach einer Frist von 3 Monaten.
In Anbetracht der vielfältigen Schwierigkeiten, die die militärischen Ereignisse nun einmal mit sich brachten, waren Nachfrageschreiben wegen des Verlustes oder der Verzögerung gewöhnlicher, also nicht nachzuweisender Fp-Sendungen natürlich nicht gern gesehen. Diese sollten ansich nicht angenommen werden, durften aber auch nicht abgelehnt werden. Dies nicht nur, weil unter den gegebenen Umständen kaum bemerkenswerte Feststellungen getroffen werden konnten, sondern auch weil die Bearbeitung solcher Schreiben die ohnehin stärkstens beanspruchten und unter schwierigsten Verhältnissen arbeitenden Fp-Ämter zusätzlich belasteten.
Es liegen Berichte von FpÄ vor, aus denen hervorgeht, wie absurd es erschien, dass oft genug eien wahre Flut von Nachfrageschreiben eingingen, auch noch als 2. oder 3. Nachfrage bezeichnet, wenn in gefährlichen Absetzbewegungen nicht viel mehr als das Leben gerettet werden konnte.

Es folgt noch: Luftfeldpostdienst uvm.
18.05.2010 13:01
Gelöscht
unregistriert
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Der Luftpostfelddienst im Osten

Wie schon geschildert hatte die Feldpost sich bemüht, auf dem Schienenwege und mit Kraftfahrzeugen, auch unter den größten Schwierigkeiten (Entfernung, Witterung, Partisanen), den Fp-Verkehr aufrechtzuerhalten. Die Feldpost war hineingestellt in den von ihr beeinflußbaren Ablauf der militärischen Ereignisse, der sich immer wieder krisenhaft bemerkbar machte. Zuerst im Winter 1941/42 mit dem mißlungenen Vorstoß auf Moskau und dann im Winter 1942/43 mit der Katastrophe von Stalingrad. Unter diesen Umständen ihrer Aufgabe gerecht zu werden, war mit herkömmlichen Mitteln unmöglich geworden. Die Truppe unterstützte sie mit der immer dringlichen Forderung nach Abhilfe (die Laufzeit der Fp-Sdg. betrug zeitweise 3 bis 4 Wochen) und wies darauf hin, das als einzige Möglichkeit zur schnellen und regelmäßigen Zuführung der Feldpost nach der Front und nach der Heimat sowie innerhalb der Armeen der Einsatz von Flugzeugen in Frage käme. Diese Forderung in die Tat umzusetzen, stellte in Anbetracht der Zeitumstände eine Aufgabe dar, die zu lösen der Feldpost nur möglich wurde, weil die Truppe darauf drängte.
Prüfung und Planung eines solchen Unternehmens gestaltete sich außerordentlich schwierig. Überall türmten sich Hindernisse auf, die ihre Ursache v.a. darin hatten, dass Material und Personal primär den strategischen Anforderungen zu dienen hatten. Es musste daher von Anfang an damit gerechnet werden, dass ein solches Vorhaben nur in begrenztem Umfang möglich würde.
Der Planung kam an sich die technische Entwicklung während des bisherigen Kriegsverlaufs zugute. Die bislang in der Luftwaffe wegen ihrer großen Tragfähigkeit und Sicherheit für Kampfaufgaben (Bombenabwürfe, Trsp. v. Fsch.Jg.) eingesetzte Ju 52 wurde durch die Entwicklung modernerer Bomber überholt. Die KG der Luftwaffe wurden allmählich mit neuen Typen, z.B. der Ju 86 und der He 111, ausgerüstet und dafür Zug um Zug die Ju 52 herausgelöst und den Kurier-Staffeln, Sonder-Kommandos usw. zugewiesen oder auf die Flugzeugführer- und Blindflug-Schulen verteilt.
[Siehe: Morzik/Hümmelchen, Die deutschen Transportflieger im 2. Weltkrieg - Die Geschichte des Fußvolkes der Luft]
Dennoch standen diese Maschinen nicht unbegrenzt zur Verfügung, denn sie wurden für rein militärische Transportzwecke dringend benötigt. Während der sowjet. Winteroffensive 1941/42 waren wiederholt deutsche Truppen und Verbände eingeschlossen worden. Diese mussten nunmehr durch die Luft versorgt werden, bis sie aus dem Kessel ausbrechen oder von aussen entsetzt werden konnten.
Ein Beispiel war der Kessel von Demjansk bei der HGr. Nord, in dem 95.000 Mann eingeschlossen waren und bis zu ihrem Ausbruch im Frühjahr 1942 durch die Luft mit Verpflegung, Munition und Sanitätsmaterial versorgt werden musste.
Flugzeuge waren daher knapp, v.a. auch deshalb, weil zu jedem im Einsatz befindlichen Flugzeug ein erheblicher Aufwand an Personal und technischer Ausstattung gehörte, der seinen Einsatz überhaupt gewährleistete. Dazu kam, dass der Betriebsstoff Mangelware war. Ebenfalls knapp waren Flugzeugführer; ihre Reihen wurden durch Kriegsverluste schneller dezimiert, als Ersatz ausgebildet werden konnte. Ähnlich war es mit dem Bodenpersonal, das für die technische Wartung, sowie für Funk- und Wetterdienst benötigt wurde.
Nicht weniger schwierig gestaltete sich die Ermittlung eines geeigneten Ausgangsflugplatzes, der eine Reihe von Kriterien zu erfüllen hatte:
1. er durfte für den militärischen Einsatz nicht benötigt werden,
2. er musste für die Zu- und Ableitung der Feldpost günstig liegen,
3. er musste über die notwändigen technischen Einrichtungen verfügen,
4. er sollte über Möglichkeiten für die zusätzliche Unterbringung des Fp-Personals sowie den Umschlag und die Bearbeitung der Feldpost in beiden Richtungen bieten.
Ferner galt es schon bei der Planung und dem Aufbau des Streckennetzes, das weitgehend von von den anzufliegenden, geeigneten und überhaupt verfügbaren Feldflugplätzen abhängig war, solche auszuwählen, die möglichst dicht hinter der Front lagen, wobei aber der Fp-Betrieb den militärischen Flugbetrieb nicht beeinträchtigen durfte. Diese Feldflugplätze mussten außerdem ausreichende Zufahrtsmöglichkeiten zur Abholung und Anlieferung der Feldpost durch die FpÄ und die Truppe aufweisen, Möglichkeiten für die Unterbringung eines Fp-Umschlagkommandos, ggf. auch zur Übernachtung der Flugzeugbesatzungen bieten, in bescheidenem Umfange wenigstens die notwändigsten Wartungs- und Tankmöglichkeiten sowie Möglichkeiten zur Information der Flugzeugführer über Wetter- und Frontlage aufweisen.
Nach dem Ergebnis der Untersuchungen und Verhandlungen ordnete der OBdL auf Anforderung des GenQu beim OKH die Abgabe von 6 Transportmaschinen und des dazu erforderlichen fliegenden Personals von der Deutschen Lufthansa an. Das fliegende Personal wurde in die dt. Luftwaffe übernommen, die damit eine Feldpost-Staffel aufstellen konnte unter Abstellung des noch zusätzlich erforderlichen Bodenpersonals. Diese Fp-Staffel wurde später, als die Frontausdehnung im Herbst 1942 am größten geworden war und Entfernungen bis nach Stalingrad und in den Kaukasus zu bewältigen waren, auf 11 Maschinen vergrößert.
Siehe:


Fortsetzung folgt.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Gelöscht: 20.05.2010 11:24.

20.05.2010 11:10
Gelöscht
unregistriert
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Wie schon erwähnt standen als Transportmaschinen die 3-motorigen Ju 51 zur Verfügung. Es waren Leichtmetalltiefdecker mit der charakteristischen Aussenhaut aus Leichtmetallwellblech. Die Spannweite der Ju 52 betrug 29,25 Meter, ihr Triebwerk bestand aus 3 BMW-Motoren zu je 660 PS. Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit betrug 200 km/h, höchstens 250 km/h, Landegeschwindigkeit 100 km/h, wobei eine Landepiste von 245 Meter Länge erforderlich war, während zum Start ca. 100 Meter mehr benötigt wurden.
[Siehe: Morzik/Hümmelchen und Junkers Flugzeuge und Motoren, Bd. 1, Luftfahrtverlag Walter Zuerl]
Diese Eigenschaften machten die Maschine auch für improvisierte Feldflugplätze besonders geeignet. Bei einem Betriebsstoffverbrauch von je 400 Liter je Flugstunde hatte die Ju 52 eine Reichweite von ca. 1 280 km und konnte außer Besatzung und Kraftstoff eine Nutzlast von ca. 2 000 - 2 200 kg befördern.
Als Flugzeugführer wurden erfahrene Flugkapitäne der Deutschen Lufthansa abgestellt. Diese Piloten hatten meist über 1 Million Flugkilometer geflogen und waren Spezialisten im Schlechtwetterflug. Das war hier von besonderem Wert, denn die Fp-Flugzeuge mussten planmässig bei jedem Wetter fliegen, auch bei Schneesturm oder Nebel. Es kam z.B. vor, dass die Fp-Flugzeuge auf tiefverschneiten Frontflugplätzen landeten und kein Fahrzeug der Feldpost bereitstand. Es war von der Flugleitung weggeschickt worden, weil bei solchem Wetter nach ihrer Ansicht kein Mensch fliegen könne. Schlechtwetterfliegen war sehr beliebt, da dann die russischen Piloten nicht flogen und daher die Fp-Maschinen unbehelligt blieben. Die Flugzeugführer waren sehr geschickte Flieger. Sie durften über den rückwärtigen Gebieten nur 200 bis 500 m hoch und in Frontnähe nur im Tiefstflug fliegen. Über dem Schwarzen Meer flogen sie nur in einer Höhe von 50 Metern, um von oben durch die Luftaufklärung und russischen Jägern nicht so leicht entdeckt zu werden. In dieser geringen Höhe wirkte sich aber jede Bö gefährlich aus, und in den Partisangebieten waren sie dem Beschuss vom Boden ausgesetzt, was sie oftmals wieder in die Höhe zwang. Bei schlechtem Wetter konnten sie hingegen ohne Furcht in größere Höhen ausweichen, weil dann keine Jäger zu befürchten waren, es sei denn, es drohte ihnen bei Bewölkung die Gefahr der Vereisung, denn diese Maschinen waren noch nicht mit Enteisungsanlagen ausgerüstet. Von einer Flugsicherung im heutigen Sinne unter Einsatz von Radar konnte damals nicht gesprochen werden. Die Orientierung war besonders schwierig, weil sich weder die Partisanengebiete noch Frontverläufe im Bewegungskrieg mit Panzereinbrüchen besonders abzeichneten und die Lage sich oft sehr schnell änderte. Einen Co-Piloten gab es ebenfalls nicht.
Ein geeigneter Ausgangsflugplatz wurde in Biala Podlaska nahe Brest Litowsk, dem Grenzübergang zwischen Polen und der Sowjetunion, gefunden. Hier mussten die notwändigen technischen Einrichtungen für den Flug- und Feldpostbetrieb und die Unterkünfte für das Personal geschaffen werden.
Dieser Standort für die Fp-Staffel hatte den Vorteil einigermaßen guter Eisenbahn-Zugverbindungen über Warschau nach Berlin. Die Luftfeldpost aus und nach der Heimat wurde nämlich ausschließlich über Berlin geleitet. Auch befand sich in Brest Litowsk der Postleitpunkt (PLP) für die HGr. Mitte sowie die HFpLSt 2 (Heeresfeldpost-Leitstelle 2), was für die Querverbindungen zum Austausch der Heeresfeldpost günstig war.

Die Flugplanung
Bei der Planung für den Aufbau des Luftpostfelddienstes mussten notwändigerweise zwei vorgegebenen Größen zusammengebracht werden:
1. die an die Feldpost gestellten Anforderungen, anhand der Zahl der von ihr zu versorgenden Soldaten, deren Einsatzgebieten, den Standorten der dazu eingesetzten FpÄ, den zu bewältigenden Entfernungen und den daraus resultierenden Schwierigkeiten,
2. die Anzahl der verfügbaren Flugzeuge.
In Anbetracht des Frontverlaufs im Winter 1941/42 und der in den Frontabschnitten der HGr. Nord, Mitte und Süd eingesetzten Divisionen hatte der HPM einen Flugplan ausgearbeitet, dem 3 täglich zu befliegende Strecken zugrunde lagen:
Strecke A (Nord)
Biala Podlaska - Witebsk - Dno - Gatschina und zurück,
Strecke B (Mitte)
Biala Podlaska - Witebsk - Smolensk - Roslawl - Orel und zurück,
Strecke C (Süd)
Biala Podlaska - Kiew - Charkow - Stalino - Mariupol - Simferopol - Dschankoj - Nikolajew und zurück.
Dazu errechnete sich der Flugzeugbedarf wie folgt:
Strecke A: 2 065 km = 10,15 Flugstunden = 1 Flugzeug,
Strecke B: 2 024 km = 10,15 Flugstunden = 1 Flugzeug,
Strecke C: 3 888 km = 19,30 Flugstunden = 2 Flugzeuge,
d.h. ca. 8 000 km = 40,00 Flugstunden = 4 Flugzeuge.
Zugrunde gelegt wurde dabei eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 200 km/h, die bei den wechselnden Wetter- und Windverhältnissen dem verfügbaren Flugzeugtyp Ju 52 entsprach.
Nach dieser Berechnung ergab sich eine Monatsleistung von 1 040 Flugstunden. Nach 130 Flugstunden war jedoch eine Großwartung je Flugzeug, was bei 4 Maschinen einen Ausfall von 12 Tagen bedeutetet; nach je 500 Flugstunden musste eine Großkontrolle erfolgen, was wiederum einen Ausfall von 14 Tagen bedingte, so dass sich laufend 1 Flugzeug in Wartung oder Überholung befand. Damit stand fest, dass als Bedarf mindestens 5 Flugzeuge anzusetzen waren. Weiterhin musste aber für jede eingesetzte Maschine nach 2 Flugtagen (20 Flugstunden) ein Ruhetag zur Wartung und als Reserve vorgesehen werden, womit der Flugzeugbedarf um 2 weitere auf insgesamt 7 Flugzeuge stieg. Daraus ergab sich eine Monatsleistung je Maschine von 150 Flugstunden.
Monatlich bedeutete das eine geflogene Strecke von 207 402 km. Der Betriebsstoffbedarf belief sich auf 420 000 Liter, der Ölbedarf auf 9 400 Liter. Die Monatsleistung eines Flugzeugführers war unter diesen Verhältnissen jedoch mit 120 Flugstunden anzusetzen.


Fortsetzung folgt.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Gelöscht: 21.05.2010 12:07.

21.05.2010 12:05
Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Vermisstenforum » Feldpostbriefe » Wissenswertes über die Feldpost

Impressum

Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH

Kirchlicher Suchdienst