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Olivia S.
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Zitat:
Original von Anette
Was heißt, er wurde 1950 als Vermisster registriert ?
Dass meine Oma ihn als vermisst meldete ? Warum so spät ?


Hallo, Anette,

irgendjemand aus der Familie Deines Opas (vermutlich Deine Oma) hat dem DRK damals gesagt, dass Ernst Roller nicht aus dem Krieg nach Hause gekommen ist. Der Aufruf des DRK, dass die Hinterbliebenen ihre im Krieg vermissten Angehörigen dem Roten Kreuz melden sollten, kam meines Erachtens erst Anfang der 50er Jahre. Erst zu diesem Zeitpunkt fing man an, Listen über vermisste Soldaten zu erstellen. Deshalb hat Deine Oma so "spät" reagiert, vorher gab es halt nichts Vergleichbares. Augenzwinkern

Hier ein ziemlich interessanter Youtube-Beitrag über die Erstellung dieser Vermisstenbildlisten. http://www.youtube.com/watch?v=txf7Y29DKeU

Gruß von Olivia S.
04.07.2011 20:02
Peavey Peavey ist männlich
König


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Dabei seit: 12.09.2006
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Zitat:
Original von Anette
Was heißt, er wurde 1950 als Vermisster registriert ?
Dass meine Oma ihn als vermisst meldete ? Warum so spät ?
(OK, sie wollte bis zu ihrem Tod 1994 nicht wirklich wahrhaben, dass er nicht mehr kommt...)


Zum Thema "spät".
Es gab auch frühere Registrierungen und vermutlich war es nicht die erste.
1950 rief die Bundesregierung dann zur bundesweiten Kriegsgefangenen- und Vermisstenregistrierung auf. Das war "die" Registrierung überhaupt.
Ein Ergebnis sind 187 Bildbände mit meist 700 Seiten und bis zu 20 Personen / Seite. Vor der damaligen Leistung des Suchdienstes muss man immer wieder den Hut ziehen.....

Zitat:
Original von Giro
Danke, Bernhard.

Ich habe gerade ein Gutachten von 110.ID (Otto Lindner) gelesen. Die Einheit war zur gleichen Zeit nur 5 km von der 260.ID entfernt. Dieses Gutachten liest sich ähnlich. Nur der Hinweis auf eine Kriegsgefangenschaft ist ein anderer.
Damit steht also fest, dass es sich tatsächlich um ein Gruppengutachten handelt und das fehlende Sternchen in der VBL-Listung sagt eigentlich sehr deutlich aus, dass es beim DRK keine eindeutigen Hinweise auf eine Gefangenschaft gibt.

Gruß
Dieter


Zum Thema "Gruppengutachten" Es gab ca. 15.000 Schicksalsgruppen, wobei die Personenanzahl einer Gruppe sehr klein sein kann....m.W. aber
immer > 2 gewesen ist. cool

Formulieren wir es mal so, es scheint keine Heimkehrererklärung zu geben die aussagt Ihn in einem Lager gesehen zu haben, auch hat er aus einem solchen nicht geschrieben.


Zitat:
Original von Anette

Ich danke dir, Bernhard!
Das heißt also durchaus, dass ein neuer Suchlauf beim DRK Neues zu Tage fördern kann....

Viele Grüße,
Anette


Genau so.


Zitat:
Original von Giro
Anette,

du wohnst doch in München, werde doch einmal bein Suchdienst des DRK vorstellig. Die sind doch froh, dass sie von den verstaubten Akten mal weg kommen können. großes Grinsen

Gruß
Dieter



....und eine nette, junge Dame beraten dürfen.

Dieter, ein wirklich guter Vorschlag.
Warum sollen wir hier unser Halbwissen an die Frau bringen wenn die Experten gleich um die Ecke zelebrieren ! großes Grinsen Augenzwinkern cool

Schönen Abend noch & Beste Grüße
Bernhard

__________________
Manche Leute glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Dabei waren es in Wirklichkeit nur Buchstabensuppen. (E. Ferstl)
04.07.2011 20:07 Peavey ist offline E-Mail an Peavey senden Beiträge von Peavey suchen Nehmen Sie Peavey in Ihre Freundesliste auf
Anette
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Zitat:
Original von Olivia S.
Zitat:
Original von Anette
Was heißt, er wurde 1950 als Vermisster registriert ?
Dass meine Oma ihn als vermisst meldete ? Warum so spät ?


Hallo, Anette,

irgendjemand aus der Familie Deines Opas (vermutlich Deine Oma) hat dem DRK damals gesagt, dass Ernst Roller nicht aus dem Krieg nach Hause gekommen ist. Der Aufruf des DRK, dass die Hinterbliebenen ihre im Krieg vermissten Angehörigen dem Roten Kreuz melden sollten, kam meines Erachtens erst Anfang der 50er Jahre. Erst zu diesem Zeitpunkt fing man an, Listen über vermisste Soldaten zu erstellen. Deshalb hat Deine Oma so "spät" reagiert, vorher gab es halt nichts Vergleichbares. Augenzwinkern

Hier ein ziemlich interessanter Youtube-Beitrag über die Erstellung dieser Vermisstenbildlisten. http://www.youtube.com/watch?v=txf7Y29DKeU

Gruß von Olivia S.


Ah so ist das....
Mensch, drei Tage bei euch und ich erfahre mehr als die letzten zehn Jahre.
Den Beitrag schaue ich mir heute Abend an, wenn es hier ruhiger ist. Danke !

@Dieter und Bernhard:

Ihr habt schon Recht, ich sitze an der Quelle... Zunge raus

Ich merke seit gestern, dass mich das arg schlaucht...es ist wichtig, aber es tut weh und arbeitet mächtig in mir.
Und endlich, endlich wird es Zeit, dass ich das in die Hand nehme, wer sollte es sonst tun ? Ich liebe meinen Opa und er ist das mehr als wert.

In einer Aufzeichnung meiner Oma vom 21. Juli (ich glaube es ist Juli, sie schrieb nur 21. J.) 1944 steht folgendes:
Liebster, nun bin ich drei Wochen ohne Post von dir und heute ist nun mein Brief Nr. 58 zurück gekommen mit dem Vermerk "Neue Anschrift abwarten".

Nun kann man hin und herüberlegen, wann der letzte Kontakt war...
Ich rufe morgen früh beim DRK an.
Vielleicht bringt mir mein Charme was...
(Apropos "nette junge Dame") Augenzwinkern
05.07.2011 15:45
Giro
unregistriert
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Moin Forum,

habe einen Bericht im Ãœber das Ende der 260.Infanterie Division gefunden.

Das Ende der Division

Am 22. Juni 1944 begann die Operation Bagration, die sowjetische Großoffensive. Nach heftigster Artillerievorbereitung traten 4 sowjetische Armeegruppen an und überrollten die deutschen Verteidiger. Der Angriff gegen die 4. Armee, der die Division nun angehörte, begann am 23. Juni 1944. Bevor sich die deutschen Truppen lösen konnten, hatten die sowjetischen Angreifer die Front zum Zusammenbruch gebracht. Unter anderem trat die 3. Armee der 1. weißrussischen Front unter General Gorbatov zum Angriff auf die Heeresgruppe Mitte an.

Die Nachbardivisionen der 260. Infanteriedivision waren am 25. Juni 1944 bereits geschlagen und von der ungeheuren Übermacht des Gegners zurückgedrängt. Nach sowjetischen Angaben verfügten die 4 angetretenen Armeegruppen am 20. Juni 1944 über:

166 Divisionen, davon 6 Kavalleriedivisionen
9 Schützenbrigaden und mehrere befestigte Räume
31.000 Geschütze ab Kaliber 7,6 cm
5.200 Panzer und Selbstfahrlafetten
6.000 Flugzeuge

Die Front der Heeresgruppe Mitte brach am 25. Juni vollständig zusammen. Die 4. Armee (die 260. Infanterie-Division gehörte nun zum XXVII. Armeekorps) verlor an diesem Tage die Städte Orscha und Mogilew. Der neue Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte, Generalfeldmarschall Walter Model setzte sich über alle ′Haltebefehle“ hinweg und nahm die Front weiter zurück. Ein Ausweichen über mehrere Stellungen hinter den Dnepr infolge schwerster Gefechte war die Folge. Es gab gegnerische Einbrüche vor Orscha, die Masse der Division überschritt am 26. Juni 1944 den Dnjepr bei Kopys und Kopistza auf einer Kriegsbrücke des Pionier-Bataillons 653. Dort verteidigte die Division bis zum 27. Juni gegen starke gegnerische Panzerkräfte die aus Richtung Orscha nach Süden und Westen angriffen. Am Nachmittag des 27. kehrten die Reste des Grenadier-Regiments 480 zur Division zurück. Am 28. Juni begann der Rückzug zur Beresina auf verschlammten Waldwegen, die ein Durchkommen des schweren Geräts fast unmöglich machten. Der Drut wurde am 30. Juni bei Teterin überschritten.

Anfang Juli 1944 überschritt die Division die Beresina auf einer 12-Tonnen-Brücke, die das Pionierbataillon 110 im Laufe der Nacht fertiggestellt hatte. Neben dem heftigen sowjetischen Artilleriefeuer erschwerte das schlammige Ufer das Ãœbersetzen. Hier ging auch der größte Teil des Großgerätes verloren. In der Nacht des 2. Juli sammelte man sich zum letzten Mal hinter der Beresina, die Gefechtsstärke lag bei knapp 2.000 Soldaten. Minsk war am 3. Juli 1944 in sowjetische Hand gefallen. Die Einheiten mussten Rückzugsgefechte in einem sich bewegenden Kessel (gemeinsam mit den Resten der 78. Infanterie-Division, 267. Infanterie-Division, 25. Panzergrenadier-Division und dem Infanterie-Regiment 199 ′Regiment List“) führen. Sowjetische Truppen attackierten von verschiedenen Seiten und aus der Luft. Die Divisionskommandeure hielten eine letzte Lagebesprechung in der Nähe von Tscherwen ab. Es erfolgte der Befehl zum Durchschlagen nach Westen nachdem die schweren Waffen gesprengt waren und verzweifelte Ausbruchsversuche erfolglos blieben.

Ein Zeitzeuge dieser kopflosen Flucht berichtet: ′Ich begegnete am 5. Juli 1944 - innerhalb des 7. Kessels - an einem Bach dem Divisionskommandeur Generalmajor Günther Klammt. Sein Kübelwagen steckte im Schlamm fest. Dessen Befehl lautete: ‚Soldaten, ihr seid von eurem Fahneneid entbunden, schlagt euch in kleinen Gruppen durch nach Westen. Rette sich wer kann, viel Glück!’“ Generalmajor Günther Klammt geriet kurz darauf in sowjetische Gefangenschaft.

Ständig kämpfend und durch immer neue Einkesselungen alleine gelassen vollzog sich das Schicksal der Division. Die blutigen Verluste waren ohne Zahl, für Verwundete gab es keine Hoffnung. Das Ende war Chaos, Tod und Gefangenschaft. Der Kessel wurde 35 km ostwärts Minsk durch sowjetische Truppen geräumt. Geschätzte 32 Divisionen (etwa 300.000 deutsche Soldaten) der Heeresgruppe Mitte marschierten in die Gefangenschaft. Auf dem Marsch spielten sich menschliche Tragödien ab. Hunderte von Soldaten starben infolge Schwäche, Verwundung und Ruhr. Nur wenigen gelang die kopflose Flucht, meist nachts und durch Partisanengebiet zu den deutschen Auffangstellungen.

Quelle: Wikipedia

@ Anette,

Zitat:
In einer Aufzeichnung meiner Oma vom 21. Juli (ich glaube es ist Juli, sie schrieb nur 21. J.) 1944 steht folgendes: Liebster, nun bin ich drei Wochen ohne Post von dir und heute ist nun mein Brief Nr. 58 zurück gekommen mit dem Vermerk "Neue Anschrift abwarten".


Zu diesem Zeitpunkt war die 260. ID bis auf paar versprengte Landser schon total vernichtet worden. Die Reste sammelten sich westlich von Minsk nd wurden neu aufgestellt. (siehe die von mir eingestellte Gliederung der 260.ID.)

Nach meinem Wssen gibt es keine Kriegstagebücher der 4. Armee. Ein Dokumentation in den Tagebüchern der Nachbararmee (9.Armee) enthält wenig Material über die 4. Armee, obwohl beide Armeen in den letzten Tagen ihres Bestehen eng nebeneinandergestanden haben.
Sich auf das wenige zu beziehe, käme einer Spekulation gleich.

Gruß
Dieter
05.07.2011 16:16
Giro
unregistriert
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Moin Anette,

in dieser Liste ( http://www.hoernledivision.de/index.php?...ection=1&page=3) ist dein Großvater und viele der gefallenen kameraden namentlich gelistet.

Gruß
Dieter
05.07.2011 16:36
Anette
unregistriert
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JA! smile
Durch Herrn Korn, den Admin der site, bin ich auf eure Seite gekommen.
Ich habe die Hörnle-Division vor wenigen Tagen endeckt und Herrn Korn angemailt und ihn gefragt, ob er meinen Opa (der bis dato dort nicht nicht gelistet war) "bei sich" aufnehmen könnte und er war gleich angetan. Ich habe ihm die Daten und das Foto meines Großvaters gemailt und seit heute ist er in der Liste der Hörnle-Division.
Mich erfüllt es mit unbandiger Freude und auch mit Stolz, ihn da zu sehen...meinen Opa.
Herr Korn sandte mir auch den link zu eurem Forum und legte euch an mein Herz. Augenzwinkern

Unbeschreiblich, diese Schilderungen...danke für deine Recherche, Dieter.
Ich versuche, mir das alles vorzustellen...aber natürlich geht es nicht.
Heute in der Arbeit war ich dermassen genervt und völlig groggy, dann sagte ich mir, ok...hör auf zu jammern, dir geht es verdammt gut und ich dachte an das Leid all dieser junger Männer, verheizt und verschleudert an die Hölle.
Naja, ich bin keinesfalls theatralisch, aber ich finde es auch wichtig, und das vermisse ich bei vielen Leuten meines Alters, dass es ein Bewusstsein gibt, ab und zu mal innehalten wenn man auf hohem Niveau jammert (wovon ich mich nicht ausnehme)...
05.07.2011 19:38
Anette
unregistriert
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PS @ Dieter:

Du bist mir quasi zuvorgekommen; ich kam gerade heim und habe gesehen, dass mein Opa jetzt mit Bild und Daten in der Liste ist.
Wollte den link mit euch teilen, eben auch, um meinem Opa ein "offizielles" Gesicht zu geben.

Viele Grüße,
Anette
05.07.2011 19:58
Giro
unregistriert
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Moin Anette,

habe hier im Forum eine Suche wieder gefunden, deren Daten und Raum direkt an denen deines Großvaters anschließen.

Siehe hier: Suche nach Ludwig Reusch, *14.2.1925, Granatwerfer-Komp. 134 FPN 19699, Bobruisk

Es gibt auf der HP zum Forum noch einen Bericht über die Hörnlein-Division. Da der militärische Werdegang deines Großvaters aber noch nicht bekannt ist, weiß ich nicht, ob es im Augenblick sinnvoll ist, sich mit der Geschichte dieser Division zu befassen.

Die 260. ID und die 78.Infanterie und Sturmdivision haben in den letzten Tagen dieser Schlacht unter dem XXVII.AK zusammen gekämpft. Gemäß der Divisionsgeschichte der 78.SD müßte dein Großvater zu Zeitpunkt zwischen dem 24. Juni und em 26. Juni im dem Raum von Orscha und der Stadt Dubrowka aufgehalten haben. In Laufe des 26.6. war er im Raum Brijanzewo. Die Marschrichtung war zum Fluß Druth, der erst am 29./30.6. von den Truppen erreicht wurde.

Diese Angaben stehen im Allgemeinen für die vorderste kämpfende Truppe und nicht für die Divisionseinheiten, die sich normaler Weise in einem rückwärtigen Raum hinter der Front aufgehalten haben. Aber, da es sich hier um einen sogenannten "Wanderden Kessel" handelt, gilt es für alle Truppen, die sich im Kessel aufgehalten haben. Mit diesem Satz stellt sich nun die wichtige Frage, war die Divisionseinheit mit in diesem Kessel oder schon soweit versprengt, dass die Soldaten auf sich alleine angewiesen waren.

Bisher konnte ich noch keinen Hinweis finden, der eine genaue Bestimmung der Divisionstruppen zulässt. Zu einer festen Bestimmung für den Standort der Divisionstruppen könnte man beispielsweise sehr gut den Standort der Sanitätseinheiten heranziehen.

Werde mich bemühen, auf diese wichtige Frage eine Antwort zu finden.

Gruß
Dieter
06.07.2011 10:47
Giro
unregistriert
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Moin Forum,

habe nun die mir vorliegenden Daten enmal zusammen gefaßt.

Gemäß dem Buch " das Buch der 78. Sturm-Division " stellt sich nachfolgende Situation dar:
Dem XXVII.AK blieb keine an der Möglichkeit als über die Achse Mogilew --> Breshino --> Minsk (dem sogenannte Bauernlineal ) wieder Anschluß an die deutsche Truppen zu bekommen. Am 27.6. sammelten sich die Divisionen des XXVII.AK etwa 30 km südlich von Orscha. Dort traf im Laufe des Tages auch die 260. Infanterie Division ein. (Heißt für mich: kompletten Reste). Auf dem Weg zum Versammlungsraum hatten alle Divisionen des XXVII.AK schwere kämpfe zu bestehen. In den folgenden Tagen kämpfte sich das .AK in einem wandernden Kessel nach Westen, wurde dabei aber von russischen Panzereinheiten nördlich überholt.
Am Abend des 29.6 setze das Korps bei Teterine unter hohen Verlusten über den Druth. Ein erhoffter Anschluß an die 110. ID konnte nicht vollzogen werden. Am Nachmittag des 30. Juni 1944 durchbrachen russische Einheiten die Nahtstelle der 260. ID zu der 78.SD, etwa 5 km westlich des Druth. Das Korps wurde durch starker russische Luftunterstützung in mehreren Marschgruppen auseinandergerissen und jede Gruppe versuchte nun den Breshina zu erreichen und in Richtung Minsk an das Groh der deutsche Einheiten anschließen zu können. Es gelang nicht vielen deutschen Soldaten.

Nach dieser Situation waren die Divisionseinheiten mit dem "Wandernden Kessel" und der Vermisstenort vom Großvater Roller befindet sich in einem Raum westlich von Orscha bis zum Druthübergang Teterine.

Gruß
Dieter
06.07.2011 12:12
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DRK München Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hallo Anette,

Dieter hat meine Idee bereits vorweg genommen. Du lebst in München und der Suchdienst ist
auch in München. Also was liegt da näher, als dort persönlich vorstellig zu werden.

Dort vor Ort solltest du nach Kopien folgender Unterlagen fragen:

DRK-Karteikarte,
Wehrmachts-Vermissten-Suchkartei 1947,
Kriegsgefangenen- und Vermisstenregistrierung 1950,
Informationen zu Heimkehrern und Vermissten der Einheit,
Fotos, (im Original)
Unterlagen zur Gefangenschaft,
Heimkehrererklärungen,


Gruß Michael

Ps. @ all, falls ich etwas vergessen habe, bitte Nachtragen. Danke. cool

edit: Schreibfehler

__________________
Ich suche Informationen zu den Grenadier-Regimentern 530 und 260 sowie zur 299. Infanterie-Division.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von bags1960: 06.07.2011 17:04.

06.07.2011 17:02 bags1960 ist offline E-Mail an bags1960 senden Beiträge von bags1960 suchen Nehmen Sie bags1960 in Ihre Freundesliste auf
Giro
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Moin Alle,

@Michael,

ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich deine Idee verwirklicht habe. smile smile

@ Anette,

anbei 2 Karten.

Die erste Karte habe ich vom Matthias Köhler und sie zeigt die Lage am 21.6.1944. Teile der 260.ID wurde der 78.SD als Verstärkung zu geführt, weil es hieß, dass der Feind einen Aufmarsch bis zu einer Seenenge nördlich der Torfmores ausdehnt hatte. Die 2. Karte zeigt den Weg des wandernden Kessels in der Zeit vom 22. Juni bis 6.Juli 1944.In diesem Raum wurde dein Großvater definitiv vermisst oder ist, für mich sehr unwahrscheinlich, in russische Gefangenschaft gekommen.

Quelle für die Texteile in "kursiv" und der 2. Karte Buch der 78. Sturmdivision


Gruß
Dieter

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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Giro: 06.07.2011 18:15.

06.07.2011 18:07
Giro
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Moin,

ich habe gestern eine Mail mit der Frage:
"Warum ich nicht an eine Gefangenschaft glaube?" erhalten.

Hier meine Antwort.
1. Das Gutachten des DRK ist ein Gruppengutachten. Der genannte dort Hinweis ist nicht stichhaltig beschrieben. Lege hier eine Heimkehreraussage vor, hätte das DRK darauf hingewiesen.
2. Der Eintrag in der VBL ist nach dem Namen des Gesuchten ohne Sternchen. Dieses deutet darauf hin, dass dem DRK beim Druck der VBL keine Hinweise auf eine Gefangenschaft vor lagen. ( Druckbeginn 1958 ).
3. Hat die russische Armee zu diesem Zeitpunkt nur sehr wenige Kriegsgefangenschaft gemacht. Siehe nachstehenden Teilbericht aus dem Wikipedia.

Viele Infanteristen konnten nicht mehr mit dem Tempo der Angriffsspitzen mithalten und waren plötzlich auf sich gestellt.[101] Unter den deutschen Soldaten brach Panik aus, viele versuchten sogar, den Fluss Beresina durchschwimmend, den
sowjetischen Einheiten zu entkommen.[102][103] Der ehemalige Wehrmachtssoldat Heinz Fiedler, der der 134.
Infanterie-Division angehörte, berichtete:
′Also wir waren eingeschlossen und die die vorne waren, die schrien ′Pak und Flak nach vorne! […]“ und die von hinten: ′Wir haben keinen Sprit. Wir haben keine Munition mehr. […]“ Und so ging das immer während. […] Es war alles Scheiße.“
– DOKUMENTATION: HITLERS KRIEG IM OSTEN. TEIL 4: DIE VERGELTUNG. BBC UND NDR 1996
Wie katastrophal die deutschen Verluste waren, beschrieb der sowjetische Journalist Grossman[104]:
“Men are walking over German corpses. Corpses, hundreds and thousands of them, pave the road, lie in ditches, under the pines, in the green barley. In some places, vehicles have to drive over the corpses, so densely they lie upon the ground […] A
cauldron of death was boiling here, where the revenge was carried out 
′Die Männer laufen über die Leichname deutscher Soldaten. Leichen, hunderte und tausende bedecken die Straße, liegen in Gräben, unter den Kiefern, auf den noch grünen Getreidefeldern. An einigen Stellen müssen Fahrzeuge über die Körper fahren, weil sie so dicht auf dem Boden liegen. […] Ein Kessel des Todes kochte an diesem Ort, an dem Rache [für den deutschen Ãœberfall auf die Sowjetunion] genommen wurde.“
Die in Bobruisk eingeschlossene 383. Infanterie-Division verteidigte den ′festen Platz“. Die Reste der Division unter dem Befehl des Platzkommandanten Generalleutnant Edmund Hoffmeister ergaben sich am 29. Juni. Tausende deutscher Soldaten gingen in sowjetische Gefangenschaft oder wurden an Ort und Stelle umgebracht.[102] Dieses Schicksal ereilte beispielsweise viele der in Bobruisk verbliebenen schwer verwundeten Deutschen:[105]
′Am 29. besetzten die Russen das Lazarett und filzten uns sogleich gründlich. […] Etwa eine Stunde später erschienen wieder Russen, diesmal in ölverschmierten Uniformen. Systematisch gingen sie von Bett zu Bett, richteten ihre Maschinenpistolen auf die Verwundeten und schossen ihre Magazine leer. […] Mit den Toten lag ich noch drei Tage in diesem Lazarett, ohne jegliche […] Versorgung und Verpflegung. […] Plötzlich erschien ein russischer Zivilarzt […] Der Arzt sorgte dafür, dass die Ãœberlebenden aus den Räumen heraus [in ein ehemaliges Wehrmachtserholungsheim] gefahren wurden.“
– NICHT NAMENTLICH GENANNTER ANGEHÖRIGER DES IR 58 DER 6. INFANTERIEDIVISION
Besonders Soldaten derjenigen Einheiten der Wehrmacht, die sich aus der örtlichen Bevölkerung oder aus Russen zusammensetzten oder Hilfswillige (kurz Hiwis) und Zivilisten, bei denen eine Kollaboration mit den Deutschen nachweisbar war, hatten keine Gnade von den Soldaten der Roten Armee zu erwarten: Sie wurden nach ihrer Gefangennahme misshandelt und häufig getötet.[106][107]
Nach Angaben der sowjetischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti wurden im Kessel von Bobrujsk 16.000 deutsche Soldaten getötet und 18.000 gerieten in Gefangenschaft.[108] Die Stadt Bobruisk wurde während der Kämpfe fast vollständig zerstört. Nach der
Rückeroberung lebten in der Stadt kaum mehr als 28.000 Menschen, die meisten waren obdachlos. Die Mehrzahl der geflohenen Einwohner kehrte erst 1945 zurück.[109]
Die Truppen der 1. Weißrussischen Front stießen nach ihrem Erfolg durch einen breiten Korridor über Osipowitschy und Marina Gorka auf Minsk und in westlicher Richtung parallel zum Fluss Prypjat auf Sluzk und Baranowitschi vor. Die Rote Armee begann einen Ring um die noch intakte deutsche 4. Armee, die sich noch weiter östlich gegen die 2. Weißrussische Front
verteidigte, sowie um die sich zurückziehenden nördlich von Bobruisk stehenden Reste der deutschen 9. Armee zu schließen.

Quelle: "Operation Bagration" aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Aus diesen genannten Gründen glaube ich nicht an eine Kriegsgefangenschaft von Herrn Roller.

Gruß
Dieter

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Giro: 07.07.2011 09:21.

07.07.2011 09:18
Giro
unregistriert
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Moin Anette,

habe gerade von Matias erfahren,
das es für für die 260 I.D. preisgünstig ein Buch vom Dörfler Verlag gibt.
Gibt es beim Rhenania - Buchversand für 10,95 €.
Titel: Die 260. Infanterie-Division 1939-1944

Gruß
Dieter
10.07.2011 10:15
dr.rudolf dr.rudolf ist männlich
Routinier


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Dabei seit: 09.07.2008
Beiträge: 703
Herkunft: HEIDELBERG, wohnhaft: Raum STADE

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Hallo Anette,

in Ergänzung zu Dieters Hinweis:
Du findest das Buch hier !

M.E. handelt es sich jedoch um einen Bildband (der natürlich auch interessant sein kann) !

Gruß
Rudolf (KINZINGER)

__________________
Falls Euch meine Bücher interessieren: 


10.07.2011 11:51 dr.rudolf ist offline E-Mail an dr.rudolf senden Beiträge von dr.rudolf suchen Nehmen Sie dr.rudolf in Ihre Freundesliste auf
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