 Suche nach Einzelgrablagen in Russland |
enkeljustus 
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| Suche nach Einzelgrablagen in Russland |
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Hallo,
ich habe mit großem Interesse die Berichte über Grabungsfahrten gelesen. Ich habe ebenfalls Interesse in das Gebiet zu reisen, wo mein Großvater wohl gefallen ist (Region Newel). Eine größere Umbettungsaktion ist derzeit nicht geplant. Meine diesbezügliche Anfrage beim Volksbund scheint auf eher gedämpftes Interesse zu stoßen. Ich möchte mir vor Ort erst mal ein Bild machen.
Ich habe aber im Moment einige Fragen:
1. Benötigt man eine Genehmigung, um (ohne Spaten und Metalldetektor ;-)) in der russischen Wald- u. Sumpflandschaft herumzulaufen?
2. Ist es nicht eigentlich gefährlich (Blindgänger, Minen etc.)?
3. Wie sollte man mit einem Fund (Gegenstände, Gebeine etc. - ich gehe davon aus, dass in einem ehem. Kampfgebiet im Winter vielleicht auch nicht alle Gefallenen beerdigt wurden, sondern ggf. nur mit Schnee bedeckt worden sind) umgehen (liegenlassen, dokumentieren, mitnehmen)?
4. Wie finde ich Gleichgesinnte, die da auch hin wollen (ich gehe davon aus, dass es sie gibt!)?
5. Gibt es eine Liste von "Heldenfriedhöfen" in der Region Newel? Und wenn ja, welche sind schon umgebettet worden (wohl nach Ssebesh)?
Ich freu mich auf Atworten!
Herzliche Grüße,
Justus
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von enkeljustus: 11.02.2012 20:23.
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11.02.2012 20:23 |
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thomas
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Dabei seit: 23.05.2010
Beiträge: 5
Herkunft: Kalten Norden
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Guten Tag ,
ich habe lange überlegt , ob ich zu deinen Fragen etwas Schreibe , denn das Thema ist ein sehr sensibles !
Als jemand der seit fast 14 Jahren sich diesem Thema AKTIV und OFFIZIELL
verschrieben hat und viele offiz. Bergungseisen diesbezüglich nach Russland unternommen hat ,muss ich doch etwas dazu loswerden , sowie Dir den ein oder anderen Zahn ziehen !
ALSO :
1. Benötigt man eine Genehmigung, um (ohne Spaten und Metalldetektor ;-)) in der russischen Wald- u. Sumpflandschaft herumzulaufen?
Antwort : Bei deinem Anliegen und Vorhaben dort , JA !!!!
Das DU da nur rumlaufen willst , nehmt dir bei deiner
Fragestellung keiner ab !
Auch russische offizielle Suchgruppen müssen eine Genehmigung
mittlerweile einholen !!
Wurde selber schon dort im Wolchow mitten im Urwald
von der Polizei kontrolliert , ob meine Papiere in Ordnung
sind und ob ich dort tätig sein darf !
Dazu bedarf es eine Einladung einer russischen offiziellen
Suchgruppe ,sowie eine Genehmigung aus Moskau !
2. Ist es nicht eigentlich gefährlich (Blindgänger, Minen etc.)?
Antw. : In gewissen Gebieten , wie z.B. Demjansk , Wolchow , JA !
Ohne eigenes Grundwissen und russischer Begleitung nicht
ungefährlich !
3. Wie sollte man mit einem Fund (Gegenstände, Gebeine etc. - ich gehe davon aus, dass in einem ehem. Kampfgebiet im Winter vielleicht auch nicht alle Gefallenen beerdigt wurden, sondern ggf. nur mit Schnee bedeckt worden sind) umgehen (liegenlassen, dokumentieren, mitnehmen)?
Antwort : Liegen lassen und Melden !!
Ohne Genehmigung von russischer Seite und dem Volksbund
darfst Du sowieso keine Bergung von Gefallenen Soldaten
dort vornehmen ! Desweiteren sollte man ein minimum an
Grundwissen in der Forensik haben .
Um Gebeine erkennen u. Bestimmen zu können !
4. Wie finde ich Gleichgesinnte, die da auch hin wollen (ich gehe davon aus, dass es sie gibt!)?
Antw. :
Als Mitglied beim Volksbund bewerben oder bei anderen offiziellen Vereinen , die sich dieser Arbeit angenommen haben !!!!!!!!!!!!
5. Gibt es eine Liste von "Heldenfriedhöfen" in der Region Newel? Und wenn ja, welche sind schon umgebettet worden (wohl nach Ssebesh)?
Antwort : Bestimmt !! einfach mal beim VdK anfragen !!
MfG
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von thomas: 23.04.2012 12:43.
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23.04.2012 12:39 |
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Ulrich
VKSVG Mitglied
Dabei seit: 07.10.2006
Beiträge: 355
Herkunft: Niederschlesien
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Hallo Justus,
lese bitte auch den Bericht auf der Startseite " Reise in eine traurige Vergangenheit ".
Thomas hat dir in groben Zügen recht gut, fürs Erste alles aufgezeigt.
Nicht traurig sein, so sind nun mal die Spielregeln ( Gesetze ).
Gruß,
Ulli
Hast auch noch ne PN von mir bekommen.
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23.04.2012 15:56 |
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enkeljustus
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Dabei seit: 11.02.2012
Beiträge: 6
Herkunft: Celle
Themenstarter 
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Lieber Thomas,
zunächst erst mal vielen Dank für Deine Antwort.
Auch besten Dank für Deine Bereitschaft, mir (als praktizierendem Zahnarzt) einen Zahn ziehen zu wollen.
Ich befürchte allerdings, dass Du mich falsch einschätzt.
Ich habe mich über die Arbeit des Volksbundes informiert und bin tief beeindruckt von der Arbeit insbesondere der Umbetter ("Der Knochenfinder"). Mein Respekt gilt darüberhinaus noch in stärkeren Maße den gefallenen und vermißten Soldaten.
Ich will Dir mal zu Gute halten, dass Deine üblen Erfahrungen mit Leuten, die aus niederen Beweggründen die vermißten Toten in Ihrer Ruhe stören und um ihre Identität bringen, den Eindruck gefördert haben, ich könnte ähnliches vorhaben oder in Ansätzen diesbezüglich Fehler begehen.
Lass mich bitte also nur eines klar stellen - und mittlerweile verstehe ich sehr wohl die von Dir erwähnte "Sensibilität" des Themas:
Ich suche meinen Opa. Ich weiß, dass ich ihn wahrscheinlich nicht finden werde. Das macht auch nichts, denn wichtig ist für mich vorerst die Suche. Auf meiner Suche habe ich viel gelernt und bin noch dabei zu lernen - auch über mich und über Werte für unsere Zeit.
Ich habe mich sehr intensiv mit der geografischen und militärischen Lage des Tages, an dem mein Opa fiel, beschäftigt und glaube, die entsprechende Gegend auf wenige Kilometer Radius eingrenzen zu können. Ich werde dorthin reisen (ob privat organisiert oder im Zuge einer Reise des Volksbundes), um mir die Gegend anzusehen, mir gewissermaßen ein Bild zu machen. Es ist gut möglich, dass an diesem Tag meine Suche endet mit der Gewissheit, dass er in der russischen Landschaft in Frieden ruht.
Ich werde entgegen Deiner Befürchtung ganz sicher nicht im Boden rumwühlen und nach Knochen oder irgendwelchen Gegenständen suchen. Ich bin weder blöd noch lebensmüde - im Übrigen siehe oben!
Ich versuche mich gut auf meine Reise vorzubereiten. Meine Anfrage an den Volksbund (unter anderem auch meine dort erklärte Bereitschaft grundsätzlich gerne als freiwilliger Helfer (mit anatomischer Kompetenz) an Umbettungsaktionen teilnehmen zu wollen) mag belegen, dass ich eine konkrete Suche oder Grabung nach meinem Opa niemals ohne offizielle Beteiligung der dafür vorgesehenen Organisationen hier oder dort durchführen würde.
Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, das möglicherweise leider falsche Bild, dass Du aus meinen früheren Fragen gewonnen hast, gerade zu rücken.
Ich bin Dir dennoch sehr dankbar für Deine Antwort, denn ich habe auf meiner Suche wiederum etwas wichtiges dazu gelernt!
Laß uns bitte in Kontakt bleiben.
Herzliche Grüße, Justus
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24.04.2012 22:21 |
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thomas
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Dabei seit: 23.05.2010
Beiträge: 5
Herkunft: Kalten Norden
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Hallo Justus ,
nach deiner etwas konkreteren Erläuterung , ist dein Ansinnen in einem ganz anderen Licht zu sehen .
Du musst zugeben , dass deine erste Fragestellung ziemlich zweideutig war und viel Raum zu Spekulationen zugelassen hat .
Wünsche Dir viel Erfolg bei deiner Recherche .
Gruss
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25.04.2012 11:44 |
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enkeljustus
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Beiträge: 6
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Themenstarter
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Hallo Thomas,
vielen Dank für Deine Antwort - und dafür, dass Du Dein Bild von mir korrigiert hast!
Ich habe den ganzen Tag nicht aus dem Kopf bekommen können, wie leicht man doch in einen falschen Kontext gesetzt werden kann. Das ist eine weitere wichtige Lernerfahrung, die mir helfen wird, in Zukunft umsichtiger zu sein. Mittlerweile kann ich mir sehr wohl vorstellen, dass derartige Foren in der Tat auch von "Erkennungsmarkensammlern" missbraucht werden.
Danke nochmals, dass Du Dich trotz Deiner anfänglichen Bedenken in diesem Forum zu Wort gemeldet hast!
Herzliche Grüße,
Justus
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25.04.2012 15:44 |
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