 Feldpost ohne Feldpostnummer |
nerv
Jungspund
Dabei seit: 03.04.2013
Beiträge: 21
 |
|
| Feldpost ohne Feldpostnummer |
     |
Hallo Bernhard,
Hallo Thor,
Hallo Alle!
So jetzt bin ich also wieder da und habe diesmal meinen
anderen Großvater im Gepäck, der 45 in Norddeutschland gefallen ist.
Zig Feldpostbriefe - aber mit Adresse statt mit Nummer ????
Was mich interessiert wäre bei welcher Einheit und in welcher Funktion
er von wann bis wann war usw.
habe aber leider nur den Namen, Geburtsdatum und Sterbedatum.
kann jemand von Euch mit diesen Infos überhaupt was anfangen?
lg,
J.
__________________
jonah
|
|
20.05.2013 16:41 |
|
|
dr.rudolf 
Routinier
Dabei seit: 09.07.2008
Beiträge: 703
Herkunft: HEIDELBERG, wohnhaft: Raum STADE
|
|
|
|
20.05.2013 17:19 |
|
|
nerv
Jungspund
Dabei seit: 03.04.2013
Beiträge: 21
Themenstarter 
|
|
| RE: Feldpost ohne Feldpostnummer |
|
Hallo Dr. Rudolf,
hallo Zusammen,
(24) Elsdorf, Nr. 57 über Buxtehude bei Hamburg
(24) Issendorf, Kreis ?, Nähe Hamburg, postlagernd
(24) Emsen, Kreis Harburg, Land I , postlagernd
(? = kann ich nicht lesen)
so lauten die Adressen
will nix verlangen - schon garkeine Hellseherei -
- dachte - fragen kann ich ja mal...
gruss,
J.
__________________
jonah
|
|
|
20.05.2013 17:45 |
|
|
Peavey
König
Dabei seit: 12.09.2006
Beiträge: 1.037
|
|
Hallo J.... !
Klar kann man fragen !
Das wird allerdings schwer.....um eine WAST Anfrage wirst Du hier wohl nicht herumkommen.
Wie alt war der Großvater 1945 ?
Beste Grüße
Bernhard
__________________
Manche Leute glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Dabei waren es in Wirklichkeit nur Buchstabensuppen. (E. Ferstl)
|
|
|
20.05.2013 19:14 |
|
|
dr.rudolf
Routinier
Dabei seit: 09.07.2008
Beiträge: 703
Herkunft: HEIDELBERG, wohnhaft: Raum STADE
|
|
| RE: Feldpost ohne Feldpostnummer |
|
| Zitat: |
Original von nerv
. . . (24) Elsdorf, Nr. 57 über Buxtehude bei Hamburg
(24) Issendorf, Kreis ?, Nähe Hamburg, postlagernd
(24) Emsen, Kreis Harburg, Land I , postlagernd
(? = kann ich nicht lesen) . . . |
Hallo J.,
die Orte liegen im südlichen Kreis STADE bzw. anschließend im Kreis HARBURG.
(Der erste Ort müsste ELSTORF sein !)
Ich habe eigentlich nur zwei "Ideen" (Vorsicht - Spekulation !):
Es könnte sich um Verwendungen in der Luftverteidigung (Luftnachrichten, Flak) handeln, oder
Bewachung von Kriegsgefangenen auf Außenkommandos (z.B. in der Landwirtschaft).
Ansonsten kann ich auch nur zu einer Auskunft der WASt raten !
Gruß
Rudolf (KINZINGER)
__________________
Falls Euch meine Bücher interessieren:
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von dr.rudolf: 20.05.2013 19:26.
|
|
|
20.05.2013 19:21 |
|
|
nerv
Jungspund
Dabei seit: 03.04.2013
Beiträge: 21
Themenstarter
|
|
Hallo Bernhard!
Mein Großvater war 38 Jahre alt.
Hätte auch Geburtstag und Todestag...
gruss,
j.
__________________
jonah
|
|
|
20.05.2013 19:25 |
|
|
nerv
Jungspund
Dabei seit: 03.04.2013
Beiträge: 21
Themenstarter
|
|
| RE: Feldpost ohne Feldpostnummer |
|
Hallo Dr. Rudolf,
stimmt - sorry - sehr unaufmerksam von mir
es heißt Elstorf!
lg,
J.
__________________
jonah
|
|
|
20.05.2013 19:37 |
|
|
Peavey
König
Dabei seit: 12.09.2006
Beiträge: 1.037
|
|
Hallo J... !
Damit bin ich dann raus - meine Theorie ging Richtung Volkssturm oder
Jugendlicher, gerade zu irgendeinem Ersatztruppenteil einberufen.....aber mit 38 ?
Man könnte jetzt allenfalls noch im Tessin nach möglichen Stationierungen suchen, würde aber auch nur zu Spekulationen führen.
Also: WAST.
Beste Grüße
Bernhard
__________________
Manche Leute glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Dabei waren es in Wirklichkeit nur Buchstabensuppen. (E. Ferstl)
|
|
|
20.05.2013 21:56 |
|
|
nerv
Jungspund
Dabei seit: 03.04.2013
Beiträge: 21
Themenstarter
|
|
Hallo Bernhard,
vielen Dank für Deine Geduld mit mir und
dem Verständnis für meine grünen Ohren
Falls Du noch Lust und Zeit hast (betrachte ich nicht als
selbstverständlich):
habe mittlerweile – man glaubt es kaum
in einem Wust von Briefen einen einzigen Vermerk
einer Feldpostnr. gefunden: 05159, Nr. der Batterie 1 / 608
Name meines 2. Großvaters: Fritz Erich Held (Rufname Erich)
Geb.21.09.1906
gefallen: 20.4.1945
Falls hier unsinnige Infos dabei sind bitte ignorieren.
- ich finde es sehr schön
dass es Menschen gibt die Ihr Wissen an andere weitergeben
danke Dir von Herzen dafür!
Umarmung für den der mag,
herzlich,
Julia
__________________
jonah
|
|
|
21.05.2013 19:37 |
|
|
Peavey
König
Dabei seit: 12.09.2006
Beiträge: 1.037
|
|
Hallo Julia !
Welch ein schöner Name 
Die Feldpostnummer ist doch schonmal etwas, jetzt müsste man noch wissen ob der Großvater an seinem Todestag noch bei (einer) dieser Einheit(en) war. ( In meinen Augen alles derselbe "Verein". )
(Mobilmachung-1.1.1940) 1. Batterie Reserve-Flakscheinwerfer-Abteilung 608
(12.7.1941-26.1.1942) 1. Batterie Flakscheinwerfer-Abteilung 608
(1.8.1943-23.3.1944) 18.8.1943 1. Batterie Flakscheinwerfer-Abteilung 608(o).
Könnte passen, die Einheit wurde in Hamburg bzw. Luftgau XI eingesetzt.
Das hier sagt der Volksbund, wirst Du wohl schon wissen:
Erich Fritz Held ruht auf der Kriegsgräberstätte in Seevetal-Hittfeld.
Endgrablage: Grab 43
Nachname:
Held
Vorname:
Erich Fritz
Dienstgrad:
Unteroffizier
Geburtsdatum:
21.09.1906
Geburtsort:
Schland
Todes-/Vermisstendatum:
20.04.1945
Todes-/Vermisstenort:
nicht verzeichnet
Beste Grüße
Bernhard
__________________
Manche Leute glauben, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen. Dabei waren es in Wirklichkeit nur Buchstabensuppen. (E. Ferstl)
|
|
|
21.05.2013 20:07 |
|
|
nerv
Jungspund
Dabei seit: 03.04.2013
Beiträge: 21
Themenstarter
|
|
Hallo Bernhard,
Danke! ;-)
und nochmal Danke für die Info!
beim Volksbund bekam ich die Info (online) das über ihn nichts vorliegt. ?
habe aber den Ort der Grablage
aus einem Brief von anderen Leuten erfahren können.
und fahre am Wochenende mal (648 km) hin.
(Er wurde zuerst im Garten eines Landwirtes begraben und anschließend
umgebettet. Und den Sohn dieses Landwirtes habe ich - mit Hilfe vieler netter Menschen - auch ausfindig machen können - und darf ihn besuchen!)
viele grüsse,
Julia
__________________
jonah
|
|
|
21.05.2013 20:49 |
|
|
dr.rudolf
Routinier
Dabei seit: 09.07.2008
Beiträge: 703
Herkunft: HEIDELBERG, wohnhaft: Raum STADE
|
|
| RE: Feldpost ohne Feldpostnummer |
|
| Zitat: |
Original von nerv
. . . (24) Elsdorf, Nr. 57 über Buxtehude bei Hamburg
(24) Issendorf, Kreis ?, Nähe Hamburg, postlagernd
(24) Emsen, Kreis Harburg, Land I , postlagernd
(? = kann ich nicht lesen) . . . |
Hallo Julia,
wenn Du Dich erinnerst: Eine der von Dir angegebenen Adressen war ISSENDORF !?!
Im Anhang findest Du das Foto eines Flakscheinwerfers, der in ISSENDORF stationiert war (leider
fehlt eine konkrete Zeitangabe !).
Quelle: Dieter-Theodor BOHLMANN: SOKRATES - Die Geschichte der Reichsluftverteidigung, ihrer Anlagen und Liegenschaften in und um STADE 1935 - 2005
Gruß
Rudolf (KINZINGER)
__________________
Falls Euch meine Bücher interessieren:
|
|
|
22.05.2013 08:01 |
|
|
nerv
Jungspund
Dabei seit: 03.04.2013
Beiträge: 21
Themenstarter
|
|
| RE: Feldpost ohne Feldpostnummer |
|
Hallo Rudolf,
danke für den Link und auch
für das tolle Foto!
Ist das auch ein Flakscheinwerfer auf dem mein Großvater da abgebildet ist?
lg
Julia
__________________
jonah
|
|
|
22.05.2013 14:05 |
|
|
nerv
Jungspund
Dabei seit: 03.04.2013
Beiträge: 21
Themenstarter
|
|
Hallo Thor,
merci, keiner den ich fragte wusste bisher was das ist!
bin dann mal auf dem Weg nach Hamburg!
liebe grüsse,
Julia
__________________
jonah
|
|
|
23.05.2013 11:12 |
|
|
Padu
Ist neu hier
Dabei seit: 04.06.2013
Beiträge: 2
|
|
Hallo Julia,
dein Großvater gehörte in Schwiederstorf zur 1./FlakSwAbtl. 608 (Stellung
Heinrich), die Batteriebefehlsstelle befand sich in Elstorf. Elstorf und Schwiederstorf (siehe Google map) sind heute ein geschlossenes Wohngebiet.
Die Angabe Elstorf 57 bezieht sich, so meine Ansicht, auf eine Hausnummer
in Elstorf, heute Mühlenstraße. Wahrscheinlich war dein Großvater im Dorf
privat untergebracht, was damals nicht unüblich war.
Issendorf liegt im Landkreis Stade,nördlich von Harsefeld, und gehörte auch
zur FlakSwAbtl. 608. Seine letzte Station war die SwStellung in Emsen (60
(Stellung Nordpol, 4.Zug).
Laut Gräberliste (Volksbund/Lüneburg Stade) kam dein Großvater am 20.4.1945 in Sieversen zu Tode. Es war der Tag, an dem auch Elstorf und Schwiederstorf von den Engländern erobert wurde. Sieversen liegt auf dem Weg von Emsen nach Harburg. Ob auf der Flucht vor den Engländern ihn der Tod ereilte, oder im Kampf, ist im Moment Spekulation.
Bin gespannt auf die Ergebnisse deiner Reise nach Hamburg.
Gruß Padu
|
|
|
04.06.2013 21:43 |
|
|
nerv
Jungspund
Dabei seit: 03.04.2013
Beiträge: 21
Themenstarter
|
|
Hallo Padu
Erst mal vielen Dank für Deine Infos und Dein Interesse!
Die Hamburg Fahrt war für mich persönlich irre spannend.
Ich konnte das Grab meines Großvaters finden. Wie auch die anderen Soldaten, die in dieser Kriegsgräberstätte in Hittfeld beerdigt sind, hat er seinen eigenen Grabstein (Sandstein), der Name noch gut lesbar. Manche sind schon sehr verwittert, andere von vorneherein ohne Namen beigesetzt. Insgesamt habe ich 51 Grabsteine gezählt. Fast alle sind am 20.4. gefallen. Ca. zwei am 19.4. und zwei andere 3 oder 4 Tage später. Die älteren Einwohner bestätigten, nach dem 20.4. war dort oben der Krieg (fast) zu Ende. Wenn man Friedhöfe schön finden kann, ist es ein schöner Friedhof. Auch das Städtchen Hittfeld ist sehr hübsch. Auch Gräber von russischen Kriegsgefangenen sind unweit der deutschen Soldatengräber angelegt. Sie sind (angeblich?) während des Krieges einer Massen-Epidemie zum Opfer gefallen. Zum Schrecken meiner Arbeitskollegin wohnte ich im Hotel mit Blick auf den Friedhof ;-).
In Elstorf und Emsen war ich auch, dort ist aber fast alles neu gebaut. Da ich die Briefe noch lange nicht alle übersetzt habe, hatte ich für diese Orte auch noch keine weiteren Anhaltspunkte.
Daß es sich um eine Hausnummer handeln könnte habe ich als zu einfach abgetan- blöder Fehler.
Issendorf war in der Kürze leider nicht mehr drin. (Muss irgendwann nochmal hoch).
Zweiter Fokus war das Treffen mit dem Sohn des Landwirts, der meinen Großvater
(auf Anweisung eines engl. Offiziers) beerdigt hatte. Des Landwirts Frau, also seine Mutter hat dieses Grab dann über ein Jahr lang gepflegt. Aus ihren Briefen an meine Großmutter geht hervor, dass mein Großvater morgens noch bei ihnen gefrühstückt hat und dann den Rat wegzulaufen ausgeschlagen hat.
Da der Sohn zum Zeitpunkt erst 1 Jahr alt war wusste er über diesen Vorgang nichts, seine Eltern hatten nichts darüber erzählt, was ihn verwunderte.
Anhand meiner Fotos dieser Erstbegräbnisstelle mit Gebäuden im Hintergrund war es ihm jedoch möglich nach einigem Rätselraten mich zu dem Platz zu führen wo ungefähr die Grabstelle war. Beide Gebäude stehen noch – allerdings stark um/neugebaut.
Diese Fotos hatte ich zunächst nur als minikleine sog. Kontaktabzüge. Die Vergrößerungen zeigten dann sogar eine Person (Frau) die sich über die Umzäunung der Grabstelle beugt. (Da kommt man sich gleich wie von der Kripo vor. ;-) - Vermutlich seine Mutter.
Als hätte han-online.de auf uns gewartet, es gibt dort im Moment eine Serie über den Krieg.
Umfangreichster Bericht:
http://www.nicolai-kirche-elstorf.de/Kri...nd-Umgebung.pdf
Bietet einen guten Überblick über das Geschehen in diesen Tagen und zeigt das es häufiger vorkam, dass Soldaten erst „provisorisch“ beerdigt wurden.
Soviel von mir SuperLaien .
Was meintest Du mit dem coolen Smiley?
[Seine letzte Station war die SwStellung in Emsen (60 (Stellung Nordpol, 4.Zug).] und was bedeutet „Stellung Nordpol“?
Herzlich liebe Grüße
Julia
__________________
jonah
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von nerv: 08.06.2013 20:17.
|
|
|
08.06.2013 20:16 |
|
|
|
)
